Israel schiebt Greta Thunberg und weitere 170 Gaza-Aktivisten ab

Kritik an Haftbedingungen:Israel schiebt Thunberg und weitere 170 Gaza-Aktivisten ab

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Israel hat weitere Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte "Global Sumud Flotilla" abgeschoben. Diese werfen dem Staat Menschenrechtsverstöße vor. Israel bestreitet die Vorwürfe.

Griechenland, Athen: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hebt ihre Faust

Unter den abgeschobenen Teilnehmern der "Global Sumud Flotilla" war auch Klimaaktivistin Greta Thunberg - hier bei ihrer Ankunft in Athen.

Quelle: AFP

Israel hat 171 weitere Aktivisten der gestoppten Hilfsflotte für den Gazastreifen abgeschoben, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. 171 weitere "Provokateure" der Flotte, "darunter Greta Thunberg, wurden heute von Israel nach Griechenland und in die Slowakei abgeschoben", schrieb das israelische Außenministerium am Montag auf der Plattform X.

Dazu veröffentlichte das Ministerium Fotos, auf denen Thunberg und zwei weitere Frauen auf dem südisraelischen Flughafen Ramon zu sehen sind. Alle drei Frauen tragen darauf die graue, in israelischer Haft übliche Gefängniskleidung.

Mitteilung des israelischen Außenministeriums

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Auswärtiges Amt: 14 deutsche Aktivisten in Haft

Unter den Ausgewiesenen befinden sich nach den Angaben des Ministeriums Staatsangehörige aus Deutschland, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Serbien, der Schweiz, Slowakei und den USA.

In Berlin teilte das Auswärtige Amt am Montag mit, dass 14 Teilnehmer der Flotte mit deutscher Staatsangehörigkeit in Israel in Gewahrsam seien. Diejenigen, die einer freiwilligen Ausreise nicht zugestimmt hätten, würden vermutlich abgeschoben, sagte ein Sprecher.

Ein Schiff der Global Sumud Flottille.

Die israelische Marine hat rund 40 zivile Schiffe gestoppt. Die Hilfsflotte hatte sich vor einigen Wochen mit Medizin und Lebensmitteln auf den Weg nach Gaza gemacht.

02.10.2025 | 1:28 min

Israels Marine stoppte Gaza-Hilfsflotte

Bereits in den vergangenen Tagen hatte Israel Dutzende der Aktivisten abgeschoben. Die festgenommenen propalästinensischen Aktivisten hatten an der "Global Sumud Flotilla" teilgenommen, die im September mit rund 45 Schiffen aufgebrochen war, um nach eigenen Angaben Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen.

Die israelische Marine fing dann seit Mittwoch ein Schiff nach dem anderen auf See ab. Die Boote mit insgesamt mehr als 400 Menschen an Bord wurden davon abgehalten, den Gazastreifen zu erreichen, die Aktivisten wurden festgenommen. In zahlreichen europäischen Städten fanden Demonstrationen gegen das Abfangen der Hilfsflotte statt.

Zu erkennen sind die Hochhäuser von Nile City in Ägypten, dort finden die Gesprächen zum Friedensplan statt.

In Ägypten beginnen Gespräche zur Umsetzung des US-Friedensplans für Gaza. Vorrangig geht es um eine Waffenruhe und die Freilassung der seit zwei Jahren festgehaltenen Geiseln.

06.10.2025 | 1:34 min

Aktivisten werfen Israel Verstöße gegen Menschenrechte vor

Die Organisatoren der "Global Sumud Flotilla" werfen den Behörden des jüdischen Staates schwere Verstöße gegen Menschenrechte vor. Mehrere der festgenommenen Aktivisten seien körperlich und psychisch misshandelt, gedemütigt und in ihren grundlegenden Rechten verletzt worden, sagte die Anwältin der Gaza-Flotte, Lubna Tuma.

Männer und Frauen hätten erzählt, sie seien mit auf dem Rücken gefesselten Händen stundenlang, teils unter sengender Sonne, festgehalten worden, sagte Tuma auf einer auf Instagram übertragenen Pressekonferenz. Einige seien gezwungen worden, auf den Knien zu verharren, seien beleidigt und erniedrigt worden. Frauen seien besonders das Ziel verbaler Demütigungen gewesen. Eine Aktivistin habe berichtet, sie sei gegen den Kopf getreten worden.

Heute haben die Gespräche über den Gaza-Friedensplan begonnen. Chalil al-Haja, der höchste Auslandsvertreter der Hamas, traf sich mit Vermittlern aus Katar und Ägypten.

Die Gespräche über den Gaza-Friedensplan haben begonnen. Chalil al-Haja, der höchste Auslandsvertreter der Hamas, traf sich mit Vermittlern aus Katar und Ägypten.

06.10.2025 | 1:42 min

Israel bestreitet die Vorwürfe

Das israelische Außenministerium hatte bereits erste entsprechende Vorwürfe als "dreiste Lügen" zurückgewiesen. Alle Rechte der propalästinensischen Inhaftierten seien "vollständig gewahrt" worden, hieß es in Jerusalem.

Etwa 150 Personen befänden sich weiterhin in Haft, rund 40 davon im Hungerstreik, teilte Tuma mit. Einige lehnten sogar Wasser ab, um gegen die Verweigerung medizinischer Versorgung zu protestieren. "Viele von ihnen haben bis zu diesem Moment immer noch keinen rechtlichen Beistand", beklagte die Juristin und Menschenrechtsexpertin des Adalah Legal Centre.

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israel geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage dort spitzt sich zu. Netanjahu weitete den Einsatz dennoch aus. Mehr im Blog.
Eine Totalaufnahme einer zerstörten Landschaft in Gaza, Rauch steigt herab.
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Quelle: AFP, dpa

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