Berichte über Bodenoffensive:"Gaza brennt": Israel verstärkt Angriffe auf Stadt
Israel verstärkt offenbar seine Angriffe auf die Stadt Gaza. Verteidigungsminister Katz schreibt in den Sozialen Medien: "Gaza brennt." Medien berichten über Panzer in der Stadt.
Beginn der Bodenoffensive auf Gaza-Stadt? Leuchtrakete der israelischen Armee über dem nördlichen Gazastreifen.
Quelle: dpaDas israelische Militär hat in der Nacht seine Angriffe auf die Stadt Gaza massiv intensiviert. "Gaza brennt", schrieb der israelische Verteidigungsminister Israel Katz auf seinen Social-Media-Plattformen. Die Soldaten kämpften, "um die Voraussetzungen für die Freilassung der Geiseln und die Niederlage der Hamas zu schaffen".
Die US-Nachrichtenseite "Axios" zitierte israelische Beamte, denen zufolge es sich um den Beginn der Bodenoffensive in der Stadt handele. Israels Verteidigungsminister schrieb weiter:
Wir werden nicht nachlassen und nicht zurückweichen - bis die Mission abgeschlossen ist.
Israel Katz, israelischer Verteidigungsminister
Israels Armee intensiviert ihre Offensive in Gaza und hat auch Hochhäuser bombardiert. Die Bevölkerung wurde per Flugblatt aufgerufen, das Gebiet zu verlassen.
06.09.2025 | 2:18 minBerichte über Panzer in der Stadt Gaza
Israelische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa nahezu ununterbrochen heftige Attacken auf die im Norden des Gazastreifens gelegene Stadt, begleitet von Artilleriebeschuss.
Palästinensischen Medienberichten zufolge drangen danach Panzer in die Stadt ein, in der sich vermutlich noch Hunderttausende Palästinenser aufhalten. Eine Bestätigung der israelischen Armee dafür lag zunächst nicht vor.
Ein israelischer Scharfschütze aus München soll mit einem Kameraden in Gaza unbewaffnete Zivilisten erschossen haben. In einem Video belastetet ein Kamerad den Münchner und sich selbst schwer.
09.09.2025 | 12:25 minDie israelische Nachrichtenseite "Walla" berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Militärgeneralstabs, es habe "eine intensive Operation begonnen, die vielfältiges Feuer gegen zahlreiche Terrorziele umfasst". Und dies sei "erst der Anfang". Nach israelischen Medienberichten waren die schweren Explosionen im Norden des Gazastreifens auch in Israel zu hören.
In Erwartung des Vorstoßes flohen nach israelischen und palästinensischen Angaben bereits mehr als 300.000 Menschen aus der Stadt Gaza.
Geiselangehörige erheben Vorwürfe gegen Netanjahu
Kurz zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio Zweifel geäußert, ob der Gaza-Krieg auf diplomatischem Wege beendet werden kann. "Wenn es also nicht auf diese Weise endet, dann muss es durch einen militärischen Einsatz beendet werden", wurde er nach einem Gespräch mit dem US-Sender Fox News während seines Aufenthalts in Israel zitiert. Er glaube, dass Israel diesen Weg selbst nicht bevorzuge.
Krankenhäuser werden bombardiert, die medizinische Versorgung kollabiert. Mediziner berichten Vizekanzler Klingbeil von der humanitären Katastrophe in Gaza.
11.09.2025 | 1:35 minDas Forum der Angehörigen der von der islamistischen Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln äußerte große Besorgnis angesichts der Berichte über die begonnene Einnahme der Stadt Gaza. Nach 710 Nächten in der Gewalt von Terroristen "könnte heute Nacht die letzte Nacht für die Geiseln sein", hieß es in einer Erklärung des Forums. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entscheide sich bewusst dafür, "sie aus politischen Erwägungen zu opfern".
Berichte: Geisel als menschlicher Schutzschild
Israelische Medien berichteten unter Berufung auf palästinensische Quellen, die Hamas habe Geiseln aus unterirdischen Tunneln geholt und in Häuser und Zelte in der Stadt gebracht, um die israelische Armee an Einsätzen in bestimmten Gebieten zu hindern. Die Mutter eines verschleppten Mannes sagte Medien zufolge, ihr Sohn werde in Gaza als menschlicher Schutzschild missbraucht.
In Berlin protestierten Tausende am Brandenburger Tor für ein Ende des Gaza-Kriegs. Dazu gab es prominente Unterstützung von BSW-Politikerin Wagenknecht oder Dieter Hallervorden.
13.09.2025 | 1:34 minIm Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, von denen nach israelischen Informationen noch 20 am Leben sind. Viele von ihnen befänden sich jetzt in der Stadt Gaza, hieß es in der Erklärung des Forums der Angehörigen. Ministerpräsident Netanjahu trage die persönliche Verantwortung für das Schicksal der Geiseln. "Das israelische Volk wird die Opferung der Geiseln und Soldaten nicht verzeihen", hieß es weiter.
Israel verstärkte zuletzt Angriffe auf Stadt Gaza
Die israelische Armee hatte in den vergangenen Tagen ihre Luftangriffe in der Stadt und ringsherum schrittweise ausgeweitet und zuletzt begonnen, zahlreiche Hochhäuser in der Stadt zu zerstören. Sie wirft der Hamas vor, dort Beobachtungsposten eingerichtet und Sprengsätze platziert zu haben. Bodentruppen schickte die israelische Armee bislang nicht in die dicht besiedelte Stadt.