CL-Endspiel in München 2028:Wie die UEFA um Final-Bewerber kämpft
von Claudio Palmieri
München ist der einzige Kandidat für das Champions-League-Finale 2028 - auch weil die UEFA große Probleme hat, überhaupt noch geeignete Endspiel-Standorte zu finden.
Die Allianz Arena beim Champions League-Finale zwischen FC Bayern und dem FC Chelsea in 2012.
Quelle: dpaEin Statement der UEFA sorgte am 31. Oktober für Irritationen in der Pressestelle der Landeshauptstadt München. "Die UEFA bestätigt, dass sie von 15 Mitgliedsverbänden Interessensbekundungen für die Ausrichtung der Endspiele der UEFA Champions League, der UEFA Europa League, der UEFA Conference League und der UEFA Women’s Champions League in den Jahren 2028 und 2029 erhalten hat", vermeldete der Dachverband des europäischen Fußballs.
Das liest sich wie eine normale Prozedur: Ein Standort bewirbt sich aktiv um ein Finale, die UEFA prüft das und entscheidet. Dem ist allerdings mitnichten so - zumindest nicht im Fall des Spielorts München. "Der Landeshauptstadt München ist bekannt, dass es zwischen UEFA und DFB erste Gespräche über eine mögliche Bewerbung für das UCL-Finale 2028 gab", teilt das Referat für Bildung und Sport dem ZDF mit:
Eine aktive Bewerbung der Stadt München selber gab es bis dato nicht.
Münchner Referat für Bildung und Sport
Der FC Bayern wird langsam unheimlich. Bei Titelverteidiger PSG gewinnen die Münchner in Unterzahl mit einem leidenschaftlichen Auftritt ihr 16. Pflichtspiel in dieser Saison.
05.11.2025 | 2:58 minDie UEFA kämpft aktiv um Final-Aurichter
Die Pressestelle der Münchner Allianz Arena wird noch deutlicher: "Gerne können wir bestätigen, dass der UEFA zunächst keine Bewerbungen für 2028 vorlagen und sich dann der DFB mit der Stadt München und der Allianz Arena für 2028 beworben hat." Die UEFA sei "auf den DFB und der DFB auf die Stadt München und die Allianz Arena zugekommen", teilt ein Sprecher mit.
Damit erhärtet sich ein Eindruck, der schon bei einem genauerem Blick in die UEFA-Mitteilung ins Auge sticht: Europas Fußball-Union tut sich schwer, Gastgeber für ihre Champions-League-Endspiele zu finden.
München als einziger Kandidat für 2028 im Rennen
Für das Finale 2028 ist München der einzige Kandidat. Für 2029 gibt es mit dem Camp Nou in Barcelona und dem Londoner Wembley-Stadion nur zwei Interessenten. Bei der Europa League (2028: Lyon, Paris, Turin, Bukarest, Belgrad, 2029 auch Ankara) und der Conference League (2028: Lille, Budapest, Turin, Astana, Almaty, Danzig; 2029: Helsinki, Lille, Budapest, Turin, Astana, Almaty, Danzig) hat die UEFA mehr Auswahl.
Manchester City besiegt den BVB vor allem dank einer sehr guten ersten Hälfte. Die Dortmunder halten zwar gut mit, müssen aber die Überlegenheit der Skyblues anerkennen.
05.11.2025 | 2:55 minWährend das frisch restaurierte Camp Nou erstmals seit 1999 den Zuschlag für ein CL-Finale bekommen könnte, sind München (2012, 2025) und London (2011, 2013, 2024) bestens mit der Ausrichtung des Endspiels der Königsklasse betraut.
Abwechslung in Sachen Spielorte? Fehlanzeige
In Sachen Spielorte droht dem Champions-League-Finale die Diversität abzugehen. Denn auch Lissabon (2014, 2020) und Madrid (Bernabéu 2010, Metropolitano 2019) kommen seit 2010 auf zwei Endspiele. Das Metropolitano springt zudem 2027 anstelle des Stadio Giuseppe Meazza in Mailand ein.
Dem altehrwürdigen San Siro, dem Final-Gastgeber 2001 und 2016, hatte die UEFA im Herbst 2024 die Zusage entzogen, nachdem eine zeitnahe Sanierung nicht abzusehen war.
Patrik Schick ist der Mann des Abends für Bayer Leverkusen. Der Tscheche erzielt beim glücklichen Sieg der Werkself bei Benfica Lissabon den entscheidenden Treffer.
05.11.2025 | 2:57 minAus baulichen Gründen kommen auch andere frühere Spielorte wie das Wiener Ernst-Happel-Stadion (1990, 1995), das Old Trafford in Manchester (2003) und das Olympiastadion in Rom (1996, 2009) längst nicht mehr in Frage. Immerhin: Mit Budapest wird es 2026 erstmals seit Porto 2021 wieder einen Gastgeber-Neuling geben.
Der Zuschlag ist für München trotzdem nicht nur Formsache
Die UEFA verwies auf ZDF-Nachfrage auf ihre Regularien. Wer will, kann das als Aufruf zum Bau größerer und modernerer Stadien verstehen, die den wachsenden Hospitality-Möglichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen gerecht werden.
Dass die UEFA aktiv auf den DFB zugeht, darf München als Kompliment deuten. Doch auch wenn die Heimatstadt des FC Bayern einziger Interessent für 2028 ist: Formsache ist die Vergabe nicht. Die Bewerbungsfrist läuft am 10. Juni 2026 ab - und in Zeiten klammer Kassen müssen auch in München die Kosten eines solchen Sportgroßevents für die öffentliche Hand im Fokus stehen.
"Sobald der DFB als potenziell ausrichtender Nationalverband bzw. die UEFA offiziell auf die Landeshauptstadt zugehen, werden die entsprechenden Prüfungen im Referat für Bildung und Sport erfolgen."
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