Israel ordnet Evakuierungen an :UN unterbrechen Hilfseinsatz in Gaza
Die UN haben ihren Einsatz im Gaza-Streifen vorerst ausgesetzt. Doch verlassen sollen die Mitarbeiter den Gazastreifen nicht - trotz der schwierigen Umstände.
Eine Familie verlässt den Ort Deir al-Balah.
Quelle: ImagoDie Vereinten Nationen haben am Montag nach eigenen Angaben ihren humanitären Einsatz im Gazastreifen infolge einer Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee für Deir al-Balah unterbrechen müssen. "Seit heute Morgen sind wir nicht mehr im Gazastreifen tätig", sagte ein hochrangiger UN-Vertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Einsatz vor Ort sei derzeit in dem Palästinensergebiet "praktisch nicht möglich", die Vereinten Nationen würden den Gazastreifen jedoch nicht verlassen, erklärte der UN-Vertreter. Es müssten aber "Lösungen" gefunden werden.
UN hatte Personal bereits nach Deir al-Balah verlegt
Und wenn das bedeutet, dass wir für 24 bis 48 Stunden aufhören und uns zurückziehen müssen, dann tun wir das.
UN-Vertreter
Die Herausforderung bestehe derzeit darin, "einen Ort zu finden, wo wir uns neu organisieren und effektiv arbeiten können".
Demnach hatte die UNO bereits vor Monaten den Großteil ihres Personals im Gazastreifen infolge einer Evakuierungsanordnung der israelischen Armee aus Rafah im Süden des Gazastreifens nach Deir al-Balah im Zentrum verlegt.
In Deir al-Balah war die israelische Armee nach eigenen Angaben am Montag im Einsatz, um die "verbliebene Terror-Infrastruktur" der islamistischen Hamas zu zerstören. Am Sonntag hatte die Armee die Bevölkerung in Deir al-Balah zur "sofortigen" Evakuierung aufgerufen.
Hamas: Mehr als 40.430 Tote im Gazastreifen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin äußerst prekär. Der Krieg im Gazastreifen war am 7. Oktober von einem beispiellosen Angriff palästinensischer Gruppen auf Israel ausgelöst worden. Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas sowie weiterer Kämpfer hatten Israel am 7. Oktober überfallen und 1.197 Menschen getötet sowie 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 40.430 Menschen getötet.