Trumps Gaza-Plan: Israel und Hamas lassen viele Fragen noch offen

Reaktionen auf Trumps 20-Punkte-Plan:Gaza-Krieg: Viel Hoffnung und ein großes Aber

ZDF-Reproter Alica Jung in Cherson.
von Alica Jung, Tel Aviv
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US-Präsident Trump sieht ein Ende des Gaza-Krieges ganz nah. Israels Regierung und die Terrororganisation Hamas signalisieren Bereitschaft - lassen aber wichtige Fragen offen.

auch steigt auf, nachdem israelische Luftangriffe am 26. September 2025 das Sabra-Viertel im Süden von Gaza-Stadt getroffen und weitreichende Zerstörungen verursacht haben.

Der Druck auf die israelische Regierung bleibe hoch, so ZDF-Reporterin Jung. Viele Israelis fordern weiterhin ein sofortiges Kriegsende, um die verbliebenen Geiseln zu retten.

04.10.2025 | 9:09 min

"Das ist ein großer Tag", sagt US-Präsident Donald Trump in einem aufgezeichneten Statement aus dem Oval Office, nachdem die Terrororganisation Hamas meldet, sie wolle alle israelischen Geiseln freilassen. Beispiellos sei dieser Tag, sagt Trump weiter, man stünde kurz vor einem Ende des Krieges in Gaza.

Trump setzt Hamas Ultimatum

Er verspricht nichts weniger als einen Friedensschluss im Nahen Osten. Nur wenige Stunden zuvor hatte der US-Präsident der Hamas ein Ultimatum gesetzt, seinem 20-Punkte-Plan für ein Kriegsende bis Sonntagabend zuzustimmen, sonst werde "die Hölle über Hamas losbrechen".

US-Präsident Donald Trump wird vor einer zerstörten Szene aus Gaza eingeblendet.

Die Terrororganisation Hamas hat Trumps Friedensplan in Teilen zugestimmt: Sie will die Geiseln freilassen. Israel soll den Beschuss stoppen. ZDFheute live ordnet ein.

04.10.2025 | 33:32 min

Der Tag, viel mehr der Abend, den der US-Präsident für seine Bekanntmachung wählt, ist ein Schabbat. Der wöchentliche jüdische Ruhetag, der religiösen Menschen jegliche Arbeit verbietet. So hört man aus Israel erst einmal - nichts.

Wurde Israel von Trump-Reaktion überrascht?

Die Vermutung liegt nahe, dass die israelische Regierung von der unmittelbaren Reaktion des amerikanischen Präsidenten auf die Hamas überrascht wurde. Dass es ihr nicht möglich war, sich mit dem US-Präsidenten zu koordinieren. Überrascht davon, dass Trump ein sofortiges Ende der Kämpfe forderte.

Erst mitten in der Nacht kommt ein knappes Statement aus dem Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu, man werde uneingeschränkt mit dem US-Präsidenten zusammenarbeiten, um den Krieg "im Einklang mit den von Israel festgelegten Prinzipien zu beenden." Es lohnt sich beide Statements - von Israel und der Hamas - genau zu lesen und auch darauf zu achten, was nicht drinsteht.

SGS vom 04.10.2025 mit Jan Busse von der Universität der Bundeswehr in München zur Reaktion der Hamas auf den Friedensplan von US-Präsident Trump

Trump habe die Macht, erfolgreich Druck auf beide Kriegsparteien auszuüben, so Nahost-Experte Busse. Um einen Frieden zu vermitteln, brauche der US-Präsident „einen langen Atem“.

04.10.2025 | 14:14 min

Israel und Hamas sehen bestimmte Punkte anders

Wenn Israel von den eigens "festgelegten Prinzipien" spricht, ist zum einen die israelische Forderung nach einer Entwaffnung der Hamas gemeint. Zum anderen verlangt Israel, dass Hamas künftig keinerlei Regierungsautorität im Gazastreifen hat und Israel seinerseits die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behält.

US Präsident Donald Trump lächelt

Mit einem 20-Punkte-Plan will US-Präsident Trump den fast zwei Jahre währenden Konflikt im Gazastreifen beenden. Das sind die zentralen Punkte.

30.09.2025 | 1:22 min

Das Statement, das Hamas zuvor vorgelegt hatte, beinhaltet keinerlei Aussage über die Abgabe ihrer Waffen. Zwar verspricht Hamas die Freilassung aller Geiseln, doch über Details zur Zukunft des Gazastreifens wolle man erst noch verhandeln. Die Freilassung der Geiseln sei zudem abhängig von "notwendigen Voraussetzungen", eine Formulierung, die nach Verzögerung klingt.

Eine Demonstartion mit israelischen und palästinensischen Flaggen

Zum zweiten Jahrestag des mörderischen Hamas-Angriffs auf Israel blickt die auslandsjournal-Doku auf die zerstörerischen Folgen des Konfliktes für Israelis und Palästinenser.

02.10.2025 | 31:19 min

Israel und Hamas lassen Hintertüren offen

Nachdem das Weiße Haus den öffentlichen Druck erhöht hat, wollen beide Seiten ihre Bereitschaft signalisieren und lassen doch mehrere Hintertüren offen, ein Abkommen abermals scheitern zu lassen. Es ist ein Tag, an dem die Hoffnung zurückgekehrt ist, ein großer, beispielloser Tag ist es erst, wenn der Krieg in Gaza endet und die israelischen Geiseln zurückkehren.

Alica Jung berichtet aktuell aus dem ZDF-Auslandsstudio Tel Aviv.

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