Kanzleramtschef: Erst Waffenruhe in Ukraine, dann Gespräche

Ukraine-Friedensgespräche:Kanzleramtschef: Erst Waffenruhe, dann Gespräche

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Beginnen bald in Istanbul die Friedensgespräche für ein Ende des Ukraine-Krieges? Nach Ansicht von Kanzleramtschef Frei muss dafür zuerst eine Waffenruhe gelten.

Johann Wadephul (CDU), Außenminister von Deutschland, spricht zu den Medien
Trotz weiterer Angriffe bietet Russlands Präsident Putin der Ukraine Verhandlungen an. Deutschland und andere Staaten fordern allerdings erst eine Waffenruhe, dann Gespräche.12.05.2025 | 1:32 min
Die Bundesregierung beharrt darauf, dass sich Russland vor Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges mit der Ukraine erst zu einer Waffenruhe bereiterklären müsse.
Kanzleramtschef Thorsten Frei sagte dazu in der ARD-Sendung "Caren Miosga":

Dass die Reihenfolge so sein muss, erst der Waffenstillstand und dann die Gespräche, das gebietet ja eigentlich schon der gesunde Menschenverstand.

Thorsten Frei, Kanzleramtschef

Außenminister Wadephul steht vor Flaggen bei einer Ukraine-Konferenz in London.
Die Angriffe zwischen Russland und der Ukraine gehen weiter. Außenminister Wadephul forderte auf einer Konferenz in London, Putin müsse einlenken, sonst gebe es weitere Sanktionen.12.05.2025 | 0:22 min
Zuletzt habe man gesehen, dass sich Kreml-Chef Wladimir Putin an seinen selbst gesetzten Waffenstillstand gar nicht gehalten habe, sagte der CDU-Politiker. Der Raketenbeschuss habe sogar noch zugenommen.

Man braucht jetzt schon ein glaubwürdiges Zeichen, dass es einen echten Willen gibt, dass solche Gespräche nicht nur stattfinden, sondern auch zum Erfolg führen.

Thorsten Frei, Kanzleramtschef

Verhandlungen am kommenden Donnerstag in Istanbul ohne eine Waffenruhe würden aus seiner Sicht "keinen Sinn machen", sagte Frei.
ZDF-Korrespondentin Alica Jung in Kiew
In der Nacht hat Russland die Ukraine erneut angegriffen. Diese hatte zuvor ein Angebot zur Waffenruhe gemacht. ZDF - Reporterin Alica Jung über die Reaktionen aus Kiew.12.05.2025 | 0:53 min

Putin bot der Ukraine direkte Friedensgespräche an

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Samstag ultimativ eine 30-tägige Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert.
Putin bot daraufhin der Ukraine die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei am kommenden Donnerstag an. Auf die Forderung nach einer Waffenruhe ging er nicht direkt ein. Selenskyj erklärte später auf der Plattform X: "Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich."

Selenskyj auf X

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Sollte Putin nicht auf die westlichen Forderungen eingehen, drohen ihm neue Sanktionen. Einzelheiten nannte der Kanzleramtschef in der ARD auf Nachfrage nicht. Frei betonte jedoch:

Es muss natürlich spürbar sein.

Thorsten Frei, Kanzleramtschef

Quelle: dpa

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