Israels Armee rückt weiter vor:USA blockieren UN-Resolution zu Gaza-Offensive
Israel setzt seine Offensive in Gaza fort und stößt auf heftigen Widerstand. Unterdessen blockieren die USA mit ihrem Veto eine Resolution im UN-Sicherheitsrat.
Die USA haben im UN-Sicherheitsrat erneut eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in Gaza blockiert. Die anderen 14 Länder stimmten für die Beschlussvorlage.
19.09.2025 | 0:21 minWährend die israelische Armee auf das Zentrum der Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen vorrückt, werden ihre Truppen im Süden des Küstengebiets weiter in vereinzelte Kämpfe verwickelt. Vier israelische Soldaten wurden am Donnerstag in Rafah bei der Explosion eines Sprengsatzes getötet, wie das Militär bekanntgab.
Auf palästinensischer Seite starben laut medizinischen Kreisen am selben Tag erneut Dutzende Menschen, allein 38 in der Stadt Gaza.
Die Frage nach dem Umgang mit Israels Vorgehen in Gaza spaltet Europa. Die einen sprechen von Völkermord und fordern Sanktionen gegen Tel Aviv, andere lehnen das ab.
19.09.2025 | 1:32 minUN-Resolution zur Hilfe in Gaza scheitert am US-Veto
Derweil verhinderten die USA mit ihrem Veto im UN-Sicherheitsrat abermals eine Resolution zur Besserung der humanitären Lage.
Der am Einstimmigkeitsprinzip gescheiterte Resolutionstext sollte tiefe Besorgnis über eine Hungersnot in dem abgeriegelten Küstenstreifen zum Ausdruck bringen. Zudem wurde die israelische Regierung im Entwurf aufgefordert, "alle Beschränkungen für die Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza unverzüglich und bedingungslos aufzuheben".
Die USA als Israels wichtigster Verbündeter stimmten jedoch als einziges Land im mächtigsten UN-Gremium gegen die Beschlussvorlage - daneben gab es 14 Ja-Stimmen. US-Vertreterin Morgan Ortagus begründete das Veto Washingtons damit, dass die Resolution die palästinensische Terrororganisation Hamas unterstützt hätte.
Hamas: Geiseln auf mehrere Viertel von Gaza-Stadt verteilt
Die Hamas richtete indes drohende Worte an die israelische Armee und ließ wissen, dass sie in der Stadt Gaza "Tausende Hinterhalte und Sprengsätze vorbereitet" habe. "Gaza wird ein Friedhof für eure Soldaten sein." Zudem habe man die aus Israel entführten Geiseln auf mehrere Viertel der Stadt verteilt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee hat fast alle Fluchtrouten aus Gaza in den Süden geschlossen. Für die verlassenen Gebiete im Norden plant ein israelischer Minister bereits den Bau von Immobilien.
19.09.2025 | 2:30 minDie trotz aller Warnungen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu befohlene Militäroffensive werde zur Folge haben, dass keine der Geiseln nach Israel zurückkehre, hieß es weiter. Man werde keine Rücksicht auf das Leben der Verschleppten nehmen, "solange Netanjahu beschließt, sie zu töten", teilte der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, mit.
Familien werfen Israels Regierung Gefährdung der Geiseln vor
Israel hatte in der Nacht zu Dienstag eine höchst umstrittene Bodenoffensive in der Stadt begonnen. Ziel ist es laut Regierungsangaben, dort eine der letzten Hochburgen der Hamas zu zerschlagen und die Freilassung der Geiseln zu erzielen.
Während Israels Armee weiter in Richtung Gaza-Stadt vorrückt, will die EU-Kommission Zölle auf Landwirtschaftsprodukte und Sanktionen gegen israelische Minister veranlassen.
18.09.2025 | 1:29 minIm Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln. Nach israelischen Informationen dürften 20 von ihnen noch leben, bei den anderen geht es um die Übergabe ihrer sterblichen Überreste. Die Angehörigen der Geiseln werfen Israels Regierung vor, mit der Offensive das Leben derjenigen zu riskieren, die noch immer in der Gewalt der Islamisten sind.
Israels Armee: Knapp die Hälfte der Bewohner hat Stadt Gaza verlassen
Seit Beginn der Bodenoffensive in der Stadt habe man mehr als 1.200 Ziele angegriffen, teilte der israelische Armeesprecher Effie Defrin mit. Inzwischen hätten schätzungsweise mehr als 450.000 palästinensische Bewohner die Stadt verlassen.
"Die Menschen im Norden wissen, dass es im Süden bereits unglaublich überfüllt ist und es dort keine Nahrung und Versorgung gibt", berichtet ZDF-Reporter Andreas Kynast aus Tel Aviv.
18.09.2025 | 4:02 minTrotz der Kämpfe und der "Versuche der Hamas, die Evakuierung der Zivilbevölkerung gewaltsam zu verhindern", ermögliche die Armee der Bevölkerung die Flucht aus der Stadt, erklärte der Armeesprecher. Die Menschen sollen sich in eine sogenannte humanitäre Zone im Süden begeben.
Auch die Angaben des Armeesprechers ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vor der Offensive hatten sich rund eine Million Menschen in der Stadt Gaza aufgehalten.