US-Botschafter in Israel: Palästinenserstaat an der Cote d'Azur

Kritik an Macron-Vorstoß:US-Botschafter: Cote d’Azur für Palästinenser

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Frankreich solle "ein Stück von der Côte d'Azur abtrennen", um Platz für einen Palästinenserstaat zu schaffen. Das schlägt der US-Botschafter in Israel vor.

Mike Huckabee, US-Botschafter in Israel, während der Anhörung des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats am 25. März 2025.
Mike Huckabee, US-Botschafter in Israel, kritisiert Frankreich.
Quelle: picture alliance / Sipa USA

Der Botschafter für die USA in Israel, Mike Huckabee, hat der französischen Regierung angesichts ihres jüngsten Vorstoßes für die Schaffung eines eigenständigen Palästinenserstaates vorgeschlagen, dafür "ein Stück von der Côte d'Azur abzutrennen". In einem Interview mit dem US-Sender Fox News sagte er:

Wenn Frankreich wirklich so entschlossen ist, einen palästinensischen Staat zu sehen, habe ich einen Vorschlag: Trennen Sie ein Stück der Côte d'Azur ab und gründen Sie einen palästinensischen Staat.

Mike Huckabee, US-Botschafter in Israel

Huckabee: Frankreich übt Druck auf souveräne Nation aus

Die Franzosen könnten dies gerne tun, sagte er weiter. Weniger zu befürworten sei allerdings, "diese Art von Druck auf eine souveräne Nation auszuüben", so Huckabee in dem am Samstag online veröffentlichten Interview mit Blick auf Frankreichs Haltung gegenüber Israel. Der 7. Oktober habe "viel verändert", sagte der US-Botschafter weiter mit Blick auf den beispiellosen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte.
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Die französische Initiative bei den Vereinten Nationen bezeichnete Huckabee in diesem Zusammenhang als "unglaublich unangemessen" angesichts der Tatsache, dass "Israel sich mitten im Krieg befindet". Frankreich und Saudi-Arabien leiten im kommenden Monat eine internationale Konferenz zur Zweistaatenlösung bei den UN in New York. Diese sieht die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates vor, der friedlich mit Israel koexistiert.

Macron fordert "Schaffung eines palästinensischen Staates"

Ohne klar zu sagen, ob Frankreich dabei einen Palästinenserstaat anerkennen würde, sagte Emmanuel Macron am Freitag, dass die "Schaffung eines palästinensischen Staates" unter Bedingungen "nicht nur eine moralische Pflicht, sondern eine politische Notwendigkeit" sei. Macron forderte am Freitag zudem eine härtere Haltung der Europäer sowie westliche Sanktionen gegenüber Israel, sollte sich die Situation im Gazastreifen nicht zeitnah bessern.
Die Regierung in Israel warf Macron daraufhin vor, einen "Kreuzzug gegen den jüdischen Staat" zu führen und kündigte an, dass Israel "einen jüdisch-israelischen Staat" im Westjordanland errichten werde. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete seine Ankündigung am Freitag als "entschiedene Antwort auf die terroristischen Organisationen, die versuchen, unserer Kontrolle über dieses Land zu schaden und sie zu schwächen".

Huckabee unterstützt israelische Siedlungspolitik

Außerdem handele es sich um "eine klare Botschaft" an "Macron und seine Partner": "Sie werden einen Palästinenserstaat auf dem Papier anerkennen - aber wir werden den jüdischen israelischen Staat hier auf diesem Boden errichten", sagte Katz.
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Der konservative Hardliner Huckabee ist ein langjähriger Unterstützer der jüdischen Siedlerbewegung im Westjordanland. Die Siedlungen werden von den Vereinten Nationen regelmäßig als völkerrechtswidrig verurteilt.

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