Friedensnobelpreis für Trump: Netanjahu schlägt US-Präsident vor

Treffen im Weißen Haus:Netanjahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor

|

Israels Regierungschef Netanjahu schlägt Donald Trump für den Friedensnobelpreis vor. Bei einem Treffen in Washington übergab er dem US-Präsidenten einen entsprechenden Brief.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu überreicht US-Präsident Donald Trump eine Mappe
"Sie haben ihn verdient, und Sie sollten ihn bekommen", sagte Netanjahu zu Trump.08.07.2025 | 1:59 min
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Zu Beginn eines gemeinsamen Abendessens im Weißen Haus am Montag (Ortszeit) lobte er in Anwesenheit von Journalisten Trumps "Streben nach Frieden und Sicherheit, das Sie in vielen Ländern, aber jetzt insbesondere im Nahen Osten, anführen."

Er schmiedet gerade, während wir hier sprechen, Frieden, in einem Land, einer Region nach der anderen.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident

Dann überreichte Netanjahu Trump einen Brief, den er eigenen Angaben zufolge an das Nobelpreiskomitee geschickt hat, um den US-Präsidenten für den Friedenspreis zu nominieren.

Sie haben ihn verdient, und Sie sollten ihn bekommen.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident

"Wow", erwiderte Trump. "Gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll." Trump erklärte, die Nominierung sei eine Neuigkeit für ihn. Der US-Präsident bezeichnet sich selbst seit langem als Friedensstifter und hat seinen Wunsch nach dem Nobelpreis deutlich gemacht.
Schaltgespräch zwischen Heike Slansky und Nazan Gökdemir.
US-Präsident Trump empfängt den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu. Trump dränge dabei etwa auf eine Waffenruhe im Gazastreifen, so ZDF-Korrespondentin Heike Slansky. 08.07.2025 | 3:36 min

Netanjahu: Gespräche über Umsiedlung von Palästinensern

Außerdem haben Trump und Netanjahu nach dessen Angaben miteinander über eine mögliche Umsiedlung von Palästinensern gesprochen.
Netanjahu sagte, Israel arbeite mit den USA zusammen, um Länder zu finden, die den Palästinensern eine bessere Zukunft böten.

Wenn die Menschen bleiben wollen, können sie bleiben. Aber wenn sie gehen wollen, sollten sie gehen können.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident

Auf die Frage nach Plänen zur Umsiedlung von Palästinensern sagte Trump, es gebe eine gute Zusammenarbeit mit Nachbarländern Israels.
Dr. Amar Mardini bei ZDFheute Live.
Die Versorgung mit Lebensmitteln und der Mangel an medizinischen Produkten im Gazastreifen sei katastrophal, berichtet der Arzt Amar Mardini bei ZDFheute live.07.07.2025 | 8:40 min

Trump: Hamas will Waffenruhe in Gaza

Die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas will nach Einschätzung von Trump ein Abkommen mit Israel im Nahost-Konflikt.

Sie wollen sich treffen und sie wollen diese Waffenruhe.

Donald Trump, US-Präsident

Trump war von anwesenden Journalisten gefragt worden, ob sich unbestätigte Berichte über einen Zwischenfall im Norden Gazas mit israelischen Opfern auf die laufenden Vermittlungsgespräche auswirken würden. "Ich denke nicht", sagte Trump.
Benjamin Netanjahu
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu ist zu Besuch in Washington. Vier Tage lang sollen politische Gespräche geführt werden, in denen es um einen möglichen Frieden im Nahen Osten gehen soll.08.07.2025 | 2:32 min
Zum aktuellen Stand der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sagte der beim Abendessen anwesende US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, es gebe die Gelegenheit, eine Einigung schnell zu erzielen.
Er wird nach Angaben des Weißen Hauses diese Woche in die katarische Hauptstadt Doha reisen, um an den Vermittlungsgesprächen teilzunehmen.
Heike Slansky | ZDF-Korrespondentin in Washington
"Die Trump-Regierung sieht sich kurz vor dem Ziel", berichtet ZDF-Korrespondentin Heike Slansky zu Netanjahus Besuch bei Trump und einem möglichen Frieden im Nahen Osten.08.07.2025 | 2:46 min

USA und Iran planen direkte Gespräche

Trump kündigte zudem Gespräche seiner Regierung mit Iran an. "Wir haben Gespräche mit Iran angesetzt, und sie wollen das", so Trump. "Sie wollen reden."
Dem US-Sondergesandten Witkoff zufolge soll das Treffen zwischen Vertretern der USA und Iran möglicherweise in der kommenden Woche stattfinden. Trump stellte in Aussicht, die Sanktionen gegen Iran zu einem späteren Zeitpunkt aufzuheben.
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen Ende Juni und der kürzlich von den USA vermittelten Waffenruhe zwischen Iran und Israel hatte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi signalisiert, dass Teheran weiterhin bereit sei, die Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten fortzusetzen.
Quelle: dpa, Reuters, AP, AFP

Mehr zum Nahost-Konflikt