Mehr Hilfe für Gaza: Israel akzeptiert Vereinbarung mit EU

Vereinbarung für Versorgung:EU: Israel akzeptiert mehr Hilfe für Gazastreifen

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Die Versorgung der notleidenden Bevölkerung in Gaza soll verbessert werden - unter anderem mit mehr Hilfslieferungen. Israel stimmt einem entsprechenden Abkommen mit der EU zu.

Gestapelte und in weiße Verpackung gehüllte Hilfsgüter auf Paletten
Hilfsgüter: Humanitäre Lage im Gazastreifen soll besser werden
Quelle: dpa

Israel hat nach Angaben der EU einer Vereinbarung für eine bessere Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen zugestimmt. Wie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mitteilte, geht es unter anderem um eine deutliche Erhöhung der Zahl der täglichen Lebensmittellieferungen per Lastwagen und um mehr geöffnete Grenzübergänge. Auch sollten lebenswichtige Infrastrukturen repariert und Helfer geschützt werden, erklärte Kallas.

Post von Kaja Kallas

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"Diese Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder treten in den kommenden Tagen in Kraft", fügt Kallas hinzu. Es bestehe Einigkeit darüber, dass Hilfe in großem Umfang direkt an die Bevölkerung geliefert und zugleich verhindert werden müsse, dass die Hilfe an die Hamas umgeleitet werde.

Saar bestätigt Vereinbarung mit EU

Israels Außenminister Gideon Saar bestätigte die Vereinbarung bei einer Pressekonferenz in Wien:

Nach unserem Dialog mit der EU hat unser Sicherheitskabinett am Sonntag weitere Beschlüsse zur Verbesserung der humanitären Lage in Gaza gefasst.

Gideon Saar, israelischer Außenminister

Nach Saars Worten wird die Konsequenz der Vereinbarung "mehr Lastwagen, mehr Übergänge und mehr Routen" sein.
Katja Storck
"Die Kombination aus Mangelernährung und Durchfallerkrankungen führt zu einer massiven Verschlechterung des Zustands", sagt Katja Storck, Notfallpflegerin Ärzte ohne Grenzen. 09.07.2025 | 5:42 min

Kommission: Zusagen auf Druck mehrerer EU-Länder

Israel habe sich bereit erklärt, Zugänge zum Gazastreifen über Ägypten zu öffnen. Das Abkommen solle "die Verteilung durch Bäckereien und öffentliche Küchen im gesamten Gazastreifen ermöglichen", sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Außerdem solle eine Wasseraufbereitungsanlage wieder mit Strom versorgt werden.
Die Zusagen der israelischen Regierung folgen nach Angaben des Sprechers auf Druck aus Europa. Mehrere EU-Länder hatten die Kommission mit Blick auf die israelische Blockade von Hilfslieferungen aufgefordert, das bestehende EU-Assoziierungsabkommen mit Israel zu überprüfen, und den Druck zu erhöhen. Zu einer Aussetzung des Abkommens kam es nicht.
A view of the site of Thursday's Israeli strike that damaged and destroyed residential buildings
Tödliche Gefahr bei der Nahrungssuche im Gazastreifen: Mindestens 600 Menschen seien bislang getötet worden rund um die Verteilzentren der umstrittenen GHF-Stiftung, sagen die UN.04.07.2025 | 3:03 min

Not ist groß im Gazastreifen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach Angaben der UN und internationaler Hilfsorganisationen katastrophal. Organisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe in dem umkämpften Gebiet. Die Not in der Bevölkerung ist groß. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Plünderungen von Lagern oder Lastwagen mit Hilfsgütern.
Seit Ende Mai betreibt die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation Verteilzentren im Gazastreifen. Dort kommt es immer wieder zu Chaos und Gewalt, nach UN-Angaben wurden mehr als 500 Menschen getötet. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung. Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen.
Eine Frau mit einem verletzten Kind
In Gaza sind die Schlangen für Essen lang und manche überleben den Kampf um das nackte Überleben nicht. Auch die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern wird immer schlechter.11.06.2025 | 6:07 min

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Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen in Iran hat Teheran einen Vergeltungsangriff gestartet. Arabische Länder verurteilen den Angriff. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Schäden am Weizmann-Institut für Wissenschaft durch einen iranischen Raketeneinschlag in Rehovot
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Quelle: dpa, AFP, Reuters

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