Hilfsgüter für Gazastreifen:Hilfswerk GHF schließt vorerst Verteilzentren
Die Organisation GHF, die in Gaza Hilfsgüter verteilt, hat vorerst alle Ausgabezentren geschlossen. Sie rief die Bewohner auf, den Zentren "zur eigenen Sicherheit" fernzubleiben.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Ständige Angriffe und der fehlende Zugang zu dringend benötigten Hilfsgütern belasten die Bevölkerung schwer. 06.06.2025 | 1:20 min
Die von den USA unterstützte Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat nach eigenen Angaben all ihre Verteilstationen im
Gazastreifen geschlossen. Dies teilte sie auf ihrer Facebook-Seite mit.
Ein Termin für die Wiedereröffnung werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die von
Israel gebilligte, aber umstrittene GHF forderte die Bewohner auf, sich "zu ihrer eigenen Sicherheit" von diesen Stellen fernzuhalten.
Im Gazastreifen feiern die Menschen heute das muslimische Opferfest Eid al-Adha, das traditionell mit einem Festmahl verbunden ist.
Mehrfach Beschuss in der Nähe der Verteilzentren
In der Nähe der Einsatzorte war es in den vergangenen Tagen mehrfach zu Beschuss seitens des israelischen Militärs gekommen, nach palästinensischen Angaben wurden Dutzende Menschen getötet. Die GHF hat vergangene Woche mit der Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern an die hungernde Bevölkerung begonnen.
Der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Sam Rose, wirbt für mehr und effektivere Hilfe für die Palästinenser in Gaza. "Die Lage in Gaza ist so schlecht wie noch nie."06.06.2025 | 6:03 min
Die US-Organisation eröffnete am Donnerstag zwei Standorte im südlichen Gazastreifen, nachdem sie am Vortag alle ihre Zentren nach Schießereien in der Nähe ihrer Einsatzorte geschlossen hatte. Bisher betreibt sie vier Verteilungszentren.
Israel lockerte Blockade der Hilfslieferungen vor zwei Wochen
Erst vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfe wurde von der GHF übernommen. Die Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der
Vereinten Nationen und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstoße gegen bewährte Standards neutraler Hilfe.
Israel will dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die islamistische Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet.
Mit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei - Israels Militäraktionen in Gaza laufen weiter.
Quelle: dpa, Reuters