Update am Morgen: Kampf um die Erden

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Update am Morgen:Kampf um die Erden

von Peter Kunz
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ZDFheute Update - Peter Kunz

Guten Morgen,

mit einem englischen Brocken: "It's the economy, stupid!" Mit diesem Slogan gewann Bill Clinton 1992 die US-Wahlen. "Alles steht und fällt mit der Wirtschaft, Doofie!", so ungefähr übersetzt. Wenn Kanzler Friedrich Merz heute Präsident Donald Trump trifft, steht auch die Wirtschaft im Mittelpunkt. Politisches Armdrücken um Zölle, Investitionen, Deals.
Merz vertritt nicht nur Deutschlands Interessen, er ist auch als Handelsreisender für Europa unterwegs. Die Europäer müssen aufpassen, dass sie im neuen globalen Kräftemessen nicht untergehen und ihre wirtschaftliche Stärke ausbauen können. Dazu gehört auch, was Hightech-Produktion heute braucht wie ein Junkie den Stoff: Seltene Erden.
Luftaufnahme eines Ilmenit-Tagebaus in einer Schlucht.
05.06.2025 | 3:06 min
Damit werden Hochleistungsmagnete produziert und medizinische Kontrastmittel; kein E-Automotor kann ohne sie fahren, kein Windrad Strom liefern. China kontrolliert den Markt für Seltene Erden mit seinem Know-how- und Liefermonopol. Weltweit gibt es zwar 300 Lagerstätten für diese besonderen Metalle, aber keiner außer den Chinesen kann sie derzeit im großen Stil aufbereiten.
"It's the economy, stupid!" Doof war Peking nicht, die Welt mit Billigpreisen für seine Seltene Erden früh in die Abhängigkeit zu wirtschaften. Ohne Sensoren mit Seltenen Erden kann kein moderner Kampfjet fliegen. Und deshalb begrenzt und kontrolliert China derzeit massiv seine Ausfuhren. Darum hat Russland ein Vorkommen Seltener Erden in der Ukraine erobert. Und deswegen will Donald Trump sich Grönland greifen. Die Suche nach Seltenen Erden ist neuer Rohstoff-Kolonialismus.
Ein Kollateralschaden von Chinas restriktiver Exportpolitik sind derzeit deutsche Autobauer: Der Nachschub an Seltenen Erden und Magneten wird knapp, Produktionsbänder drohen stillzustehen. Charterflugzeuge stehen schon bereit, um den "Stoff" zu holen, sobald China ihn wieder freigibt. Wenn.
Bis dahin einen schönen Tag!
Ihr Peter Kunz, Leiter des ZDF-Landesstudios in Niedersachsen

Die Nacht in den USA

Einreiseverbot für ein Dutzend Länder: US-Präsident Donald Trump hat das Einreiseverbot aus seiner ersten Amtszeit wieder aufleben lassen. Er unterzeichnete eine Anordnung, die Menschen aus einem Dutzend Ländern die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt.
Trump will ausländischen Harvard-Studenten Einreise verwehren: Neben dem Einreiseverbot für zwölf Länder will Trump fast allen ausländischen Staatsangehörigen die Einreise verwehren, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen. Die Einreisebeschränkung solle zunächst für sechs Monate gelten, kündigte Trump an.
"Tötet den Gesetzentwurf": Elon Musk verschärft seine Kritik gegen die Steuerpläne des US-Präsidenten. Auf X wetterte er heftig gegen die Pläne, die laut Experten den Schuldenstand der Vereinigten Staaten massiv steigern würden - und rief zum Widerstand auf.

Lage im Nahost-Konflikt

USA verhindern Gaza-Resolution mit Veto: Die USA haben eine Resolution zur Beruhigung des Gaza-Krieges mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat verhindert. Alle anderen 14 Mitgliedsstaaten des Rates stimmten für den Beschluss. Der Text hätte völkerrechtlich verbindlich unter anderem eine sofortige Waffenruhe, die Freilassung aller israelischen Geiseln sowie die Aufhebung der Beschränkungen von humanitärer Hilfe in dem Küstenstreifen verlangt.
Berichte über Siedlergewalt im Westjordanland: Dutzende israelische Siedler haben palästinensischen und israelischen Medien zufolge in einer Kleinstadt im Westjordanland mehrere Häuser und Autos in Brand gesetzt. Demnach gab es mehrere Verletzte.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Trump telefoniert mit Putin: Der US-Präsident geht nach dem Gespräch nicht von "einem sofortigen Frieden" aus, sondern erwartet weitere russische Angriffe auf die Ukraine. Der Kremlchef werde auf die sogenannte Operation Spinnennetz reagieren.
Kiew fordert härtere Sanktionen - Selenskyj telefoniert mit Merz: In seiner Videobotschaft sprach Selenskyj von zusätzlichen Strafmaßnahmen gegen Moskau. "Russland muss wirklich spüren, dass Krieg schlimmer ist als Frieden", sagte er. Zudem habe er mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefoniert. Es sei um eine raschere Umsetzung der Vereinbarungen gegangen, die bei seinem Besuch in Berlin vergangene Woche getroffen worden seien.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Mietpreisbremse im Bundestag: Der Bundestag berät heute über eine Reihe von Gesetzen. Dazu gehören die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse sowie das gerade erst vom Kabinett gebilligte Steuerpaket zur Entlastung von Unternehmen.
EZB entscheidet über Zinsen im Euroraum: Volkswirte erwarten, dass die Eurowächter die Schlüsselsätze erneut senken werden. Die Experten gehen davon aus, dass der Einlagensatz, der Leitzins im Euroraum, um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt wird. Es wäre die achte Zinssenkung seit Mitte 2024.
Nato-Verteidigungsminister treffen sich: Das transatlantische Bündnis will neue Vorgaben für die Verteidigungsleistungen ihrer Mitglieder festlegen. Dabei geht es sowohl um deutlich mehr Soldaten als auch um Ausrüstung für die verschiedenen Waffengattungen. Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Israels Außenminister in Berlin: Bundesaußenminister Johann Wadephul empfängt den israelischen Ressortchef Gideon Saar. Im Zentrum des Gesprächs dürfte die aktuelle Lage im Gazastreifen und im Westjordanland stehen. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt immer kritischer zum Vorgehen Israels in den palästinensischen Gebieten geäußert.

Der Sport

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Finale der Nations League verpasst. Gegen Portugal verlor die DFB-Elf trotz zwischenzeitlicher Führung. Nach dem 1:0 durch Wirtz drehen die Gäste per Doppelschlag die Partie. Cristiano Ronaldo besorgt den Siegtreffer.
Joshua Kimmich im Zweikampf mit Bruno Fernandes
04.06.2025 | 9:37 min
Im ZDF-Interview nannte Julian Nagelsmann das Spiel eines "unserer schwächsten". Die Nachspielanalyse mit dem Bundestrainer im Video.

Zahl des Tages

5.900.000
Kunststoffabfälle haben in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, 2023 waren es laut Nabu 5,9 Millionen Tonnen. Am heutigen Weltumwelttag ruft das UN-Umweltprogramm Unep zur Bekämpfung der Verschmutzung durch Plastik auf.

Im Kino

Heike Makatsch und Benno Fürmann bei der Berlin-Premiere von "Akiko - der fliegende Affe"
Quelle: AP

Tiere, die keine Lust mehr auf ein Leben im Zoo haben und ein mutiger, kleiner Affe, der sie befreit - darum geht es in Veit Helmers neuem Kinderfilm "Akiko - der fliegende Affe", der beim Deutschen Filmpreis als bester Kinderfilm ausgezeichnet wurde. Mit von der Partie sind Heike Makatsch, Benno Fürmann und Meret Becker. Den Soundtrack dazu liefern unter anderem Annett Louisan und Bürger Lars Dietrich.

Gesagt

Mein Name ist Hendrik Streeck, ich bin Arzt und Wissenschaftler.

Hendrik Streeck

Der neue Drogenbeauftragte der schwarz-roten Regierung ist ein bekanntes Gesicht: Der Virologe Hendrik Streeck soll die Suchtpolitik prägen und stellt erste Schwerpunkte vor. Er war in der Corona-Pandemie ein viel gefragter Experte.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden06.06.2025 | 1:48 min
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So wird das Wetter heute

An diesem Donnerstag ist der Himmel wechselnd bis stark bewölkt. In der Nordwesthälfte und südlich der Donau gibt es die meisten Schauer und Gewitter. Länger freundlich mit nur wenigen Schauern ist es von Baden-Württemberg bis Thüringen. Bei frischem Südwestwind werden 17 bis 24 Grad erreicht.
Das Wetter am Donnerstag 29.05.2025
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Nicola Frowein
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