Größte Evakuierung seit 1945:Köln: Bomben entschärft, Anwohner können heim
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Die am Kölner Rheinufer entdeckten Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sind entschärft worden. Das teilte die Stadt mit. Die Anwohner könnten nun in ihre Wohnungen zurück.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes sperrten den Zugang zur Rheinpromenade ab, nachdem auf der Deutzer Werft in Köln drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurden.
Quelle: epa
Nach der größten Evakuierungsaktion in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg haben Kampfmittelräumer drei große Bomben-Blindgänger erfolgreich entschärft. Das teilte die Stadt mit. Gegen 19.19 Uhr hatten Spezialisten des Kampfmittel-Räumdienstes demnach alle Bomben unschädlich gemacht.
Straßen und Brücken würden nun nach und nach wieder freigegeben, die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Mit Verkehrsbehinderungen müsse noch eine Weile gerechnet werden.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankte allen Beteiligten, "die die größte Evakuierungsaktion in Köln seit 1945 so herausragend professionell durchgeführt haben". Zuvor hatten mehr als 20.000 Menschen ihre Wohnungen in einem 1.000-Meter-Bereich rund um die Fundstelle im Stadtteil Deutz verlassen müssen.
Betroffen waren unter anderem auch mehrere große Unternehmen, neun Schulen und 58 Hotels. Weil mit der Hohenzollernbrücke am Kölner Dom auch die meistbefahrene deutsche Eisenbahnbrücke gesperrt wurde, kam der Bahnverkehr über den Rhein zum Kölner Hauptbahnhof zum Erliegen.
Verweigerer verzögert Beginn der Entschärfung
Ein Bewohner in der Kölner Altstadt hatte sich geweigert, seine Wohnung zu verlassen und damit den Beginn der Entschärfung verzögert. In ganz Nordrhein-Westfalen werden pro Jahr 1.500 bis 2.000 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, von den großen Kalibern wie jetzt in Köln etwa 200 pro Jahr. Es handelte sich um zwei 20-Zentner-Bomben und eine Zehn-Zentner-Bombe, jeweils mit Aufschlagzündern.
In der Sperrzone lagen ein Krankenhaus, zwei Alten- und Pflegeheime, viele Museen und der Fernsehsender RTL. Auch der Bahnhof Köln-Messe/Deutz wurde gesperrt. Die Schifffahrt auf dem Rhein musste ebenfalls vorübergehend pausieren. Sogar der Luftraum sollte für den Zeitpunkt der Entschärfung gesperrt werden. Die Kölner City verwandelte sich durch die Evakuierung in eine Geisterstadt.
Drei Fliegerbomben entdeckt
Drei amerikanische Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg waren am Ufer des Rheins entdeckt worden, auf der rechtsrheinischen Seite. Seit 8.00 Uhr waren auf beiden Seiten des Rheins Straßensperren rund um den Sperrbezirk errichtet worden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes kontrollierten Straße für Straße, Haus für Haus.
Der Fernsehsender RTL sendete vorübergehend aus dem Außenbezirk Köln-Ossendorf und aus Berlin. Die Lanxess-Arena musste einen Auftritt des Komikers Tedros "Teddy" Teclebrhan auf Sonntag verlegen, die Philharmonie ein Konzert des WDR-Sinfonieorchesters absagen. Paare, die im Historischen Rathaus heiraten wollten, mussten für ihre Hochzeit ins wenig glamouröse Köln-Porz ausweichen.
Zentrum war gesperrt
Die Sperrung des Zentrums der viertgrößten Stadt Deutschlands mit insgesamt 1,1 Millionen Einwohnern strahlte weit ins Umland aus. Viele Bewohner waren zu Familie oder Freunden außerhalb der Sperrzone gefahren - oft mit Notfallgepäck im Kofferraum, denn wann sie wieder in ihre Wohnungen zurückdürfen, konnte ihnen niemand sagen.
Zwei Kampfmittelräumer sollten die drei Bomben nacheinander entschärfen. Am Ende waren sie schneller als erwartet. Statt der mindestens eineinhalb Stunden - eine halbe Stunde pro Bombe war veranschlagt worden - hatten sie ihre Arbeit schon nach einer Stunde erledigt. Köln gehörte zu den am stärksten bombardierten Städten des Zweiten Weltkriegs. Der Kölner Dom lag wie der benachbarte Hauptbahnhof knapp außerhalb der Sperrzone.
Quelle: dpa, AFP
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