Donald Trump verhängt Einreiseverbot für zwölf Länder

Maßnahme gilt für USA ab Montag:Trump verhängt Einreiseverbot für zwölf Länder

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Donald Trump hat ein Einreiseverbot für Menschen aus zwölf Ländern erlassen. Angeblich zum Schutz vor "ausländischen Terroristen". Auch gegen Harvard geht der Präsident weiter vor.

US-Präsident Donald Trump
Donald Trump hat ein Einreiseverbot für Bürger aus zwölf Ländern verhängt. Damit wolle er US-Bürger vor "ausländischen Terroristen" schützen.05.06.2025 | 0:24 min
US-Präsident Donald Trump untersagt Bürgern aus zwölf Ländern die Einreise in die USA. Mit der Unterzeichnung der Einreiseverbote schütze der Präsident die US-Bürger vor "ausländischen Terroristen", hieß es in dem am Mittwoch vom Weißen Haus veröffentlichten Dokument.
Das Einreiseverbot tritt demnach ab dem 9. Juni in Kraft und betrifft Staatsangehörige aus Afghanistan, Myanmar, Tschad, der Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen, teilte Trump mit.
Er habe zudem beschlossen, die Einreise von Staatsangehörigen aus sieben weiteren Ländern teilweise zu beschränken. Davon betroffen seien Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela.
Bundeskanzler Friedrich Merz in der 9. Bundestagssitzung
Gespannte Erwartungen begleiten den Antrittsbesuch von Friedrich Merz bei US-Präsident Trump im Weißen Haus. Am Mittwochabend ist der Bundeskanzler nach Washington aufgebrochen.04.06.2025 | 1:32 min

Trump: Einreiseverbot nach Angriff auf jüdische Demonstration

Trump begründete den Schritt unter anderem damit, dass den USA über Staatsangehörige dieser Länder nicht genug Informationen vorlägen, um die von ihnen ausgehenden Risiken für die Vereinigten Staaten zu beurteilen.
Viele der Länder hätten die USA zudem ausgenutzt, in dem sie etwa ausreisepflichtige Staatsangehörige nicht zurückgenommen hätten. Der Schritt sei zudem vor dem Hintergrund des brutalen Angriffs auf jüdische Demonstranten im Bundesstaat Colorado mit zwölf Verletzten erfolgt.
"Der jüngste Terroranschlag in Boulder, Colorado, hat die extremen Gefahren unterstrichen, die unserem Land durch die Einreise von Ausländern drohen, die nicht ordnungsgemäß überprüft worden sind", sagte Trump in einer Videobotschaft.
Anschlag in Boulder
Im US-Bundesstaat Colorado waren bei einem Anschlag auf eine Pro-Israel-Kundgebung mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei nahm einen 45-jährigen Mann fest.02.06.2025 | 0:20 min

Trump will Ausländern Einreise für Harvard-Studium verwehren

Neben dem Einreiseverbot gegen das Dutzend Länder kündigte Trump am Mittwoch an, fast allen ausländischen Staatsangehörigen die Einreise zu verwehren, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen - zunächst für sechs Monate.
Das Verhalten von Harvard habe die Eilte-Uni seiner Auffassung nach zu einem ungeeigneten Ziel für ausländische Studierende und Forscher gemacht, begründete Trump das Vorhaben. Die Universität ist Trump schon lange ein Dorn im Auge.
Am 15. April 2025 versammeln sich Menschen um die John-Harvard-Statue auf dem Campus der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Die US-Eliteuniversität Harvard wurde am 14. April mit einem Einfrieren der Bundesmittel in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar belegt, nachdem sie eine Liste weitreichender Forderungen abgelehnt hatte, die laut Angaben des Weißen Hauses dazu dienen sollten, gegen Antisemitismus auf dem Campus vorzugehen.
Die US-Regierung will den Universitäten des Landes Vorgaben machen. Weil sich die Elite-Uni Harvard nicht reinreden lässt, muss sie um Fördermittel in Milliardenhöhe bangen.15.04.2025 | 2:35 min

"Muslim Ban" in erster Amtszeit

In seiner ersten Amtszeit (2017-2021) hatte Trump bereits den umstrittenen "Muslim Ban" erlassen. Damals untersagte er die Einreise für Flüchtlinge und Bürger aus mehreren überwiegend muslimischen Ländern: Iran, Irak, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien und Jemen. Der Irak wurde später von der Liste gestrichen.
Das ursprüngliche Einreiseverbot wurde ohne Vorwarnung umgesetzt und führte zu Chaos an Flughäfen weltweit. Auch Menschen mit gültigen Aufenthaltsgenehmigungen wurden zunächst festgehalten oder zurückgeschickt. Nach massiven Protesten und juristischen Auseinandersetzungen überarbeitete die Trump-Regierung die Regeln.
Trump sitzt vor einer US-amerikanischen Flagge und hält ein Dokument in die Luft
Trumps erste 100 Tage im Amt zeigen bereits ihre Auswirkungen. Welche Veränderungen nimmt der neue US-Präsident an Wirtschafts- und Sozialpolitik und der aktuellen Weltordnung vor?30.04.2025 | 43:59 min

Biden hob Trumps Einreise-Dekret kurz nach Amtseinführung auf

Im Juni 2018 bestätigte der Oberste Gerichtshof eine finale Version, die auch Länder wie Nordkorea einbezog. Die Aufnahme einiger nicht mehrheitlich muslimischer Länder diente der Trump-Regierung dazu, den Vorwurf religiöser Diskriminierung zu entkräften.
Trotz der strikten Vorgaben durften einige Menschen weiterhin in die USA einreisen - etwa Diplomaten. Trumps Nachfolger, der Demokrat Joe Biden, hob das Dekret im Januar 2021 auf, nur Stunden nach seiner Amtseinführung.
Quelle: AFP, Reuters, dpa

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