Champions League der Frauen: Wo der Bundestrainer genau hinschaut

Start der Champions League der Frauen:Wück schaut bei Bayern und Wolfsburg genau hin

von Frank Hellmann
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Vor dem Start der Frauen-Champions-League hofft Bundestrainer Wück auf ein erfolgreiches Abschneiden für Bayern München und Wolfsburg. Davon würde auch das DFB-Team profitieren.

Fußball: Frauen-Bundestrainer Christian Wück.

Frauen-Bundestrainer Wück wünscht sich Spielzeit auf höchstem Niveau für seine Nationalspielerinnen.

Quelle: AFP

Dienstreisen nach Wolfsburg gehören zum Pflichtprogramm eines Frauen-Bundestrainers. Dort spielt schließlich der international mit Abstand erfolgreichste Verein der letzten 15 Jahre aus dem deutschen Frauenfußball. Zwei Champions-League-Siege und weitere vier Finalteilnahmen belegen die Sonderstellung des VfL, den Christian Wück in den nächsten Tagen gleich zweimal besucht: Erst sieht der Bundestrainer das Champions-League-Heimspiel gegen Paris St. Germain am Mittwoch, am Samstag dann das Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern.

Wück baut auf Duelle auf hohem Niveau

Auch nach einem XXL-Umbruch steht der Werksverein punktgleich mit den Meisterinnen aus München an der Spitze. "Das Ziel haben wir dabei klar im Blick: Wir wollen auch im Frühjahr 2026 Champions League spielen", sagt VfL-Trainer Stephan Lerch.

Die Qualität der Gegner - der Vizemeister spielt unter anderem in der Liga-Phase noch gegen Rekordsieger Olympique Lyon, den FC Chelsea, Manchester United und Real Madrid - könnten den Reifeprozess beschleunigen, findet Wück:

Je mehr Spiele die Spielerinnen auf hohem Niveau bestreiten, desto besser entwickeln sie sich.

Christian Wück, Bundestrainer

Der 52-Jährige beobachtet mit Argusaugen, wie Deutschlands Topvereine im internationalen Vergleich abschneiden. Im Frühjahr schied das Duo im Viertelfinale aus, davor überstand niemand die Vorrunde.

"Bayern kann ins Halbfinale kommen"

Bedauerlich findet Wück, dass Eintracht Frankfurt gegen Real Madrid mal wieder in der Qualifikation hängen blieb: "Für unseren Frauenfußball in Deutschland wäre es immens wichtig gewesen, aus der Bundesliga mit drei Teams in der Champions League zu spielen."

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Kann es gelingen, dass endlich mal wieder ein Bundesligist einen Wettbewerb gewinnt, der mal als deutsche Domäne galt? "Die Bayern haben das Zeug, ins Halbfinale zu kommen", glaubt Wück. "Und wenn sie von Verletzungen verschont bleiben, ist alles möglich, auch wenn Olympique Lyon, FC Chelsea und FC Barcelona im Vergleich vielleicht noch etwas besser aufgestellt sind."

Keine Angst vor den Topteams

Wolfsburgs Direktor Ralf Kellermann hadert ein bisschen mit der Auslosung: "Wir haben die statistisch belegbar schwerste Konstellation erwischt, danach folgt gleich der FC Bayern München." Die zum Auftakt in Barcelona geforderten Münchnerinnen fürchten allerdings die Topteams nicht, beteuert FCB-Direktorin Bianca Rech: "Die deutschen Mannschaften sind international konkurrenzfähig."

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Generell haben die Klubs ähnliche Baustellen wie die Nationalmannschaft, die sich bei der EM bis ins Halbfinale kämpfte, ehe Spanien das Stoppschild aufstellte. Wück folgert aus der EM-Analyse: "Wir müssen uns mit Ball verbessern, im ersten Kontakt, im Passspiel. Wir müssen selbstverständlicher werden im Spiel mit dem Ball. Die Spanierinnen denken über viele Technik-Basics nicht nach: Sie machen es einfach mit dem One-Touch-Kombinationsspiel."

Kett und Wamser als positive Beispiele

Er würde sich "mehr Intensität in der Liga wünschen, damit wir noch mehr Spielerinnen auf hohem Niveau bekommen", so Wück. Wichtig sei zudem, dass Hoffnungsträgerinnen wie Franziska Kett und Alara (beide Bayern), Cora Zicai und Vivien Endemann (beide Wolfsburg) auch internationale Einsatzminuten bekommen.

Wir brauchen Trainer und Trainerinnen, die den Mut haben, jungen deutschen Spielerinnen zu vertrauen.

Christian Wück, Bundestrainer

Bei der EM seien die ins kalte Wasser geworfenen Talente Kett und Carlotta Wamser (Bayer Leverkusen) die besten Beispiele gewesen, dass solcher Mut belohnt wird.

Den deutschen Fußballerinnen steht mit dem Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich - gespielt wird am 24. Oktober in Düsseldorf und am 28. Oktober in Caen - demnächst ein ähnlich schwieriger Prüfstein wie den Bundesligisten in der Champions League bevor.

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Quelle: Reuters

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