Champions League der Frauen: Hammerlose für Bayern und Wolfsburg

Analyse

Champions League der Frauen:Bewährungsprobe für Bayern und Wolfsburg

von Frank Hellmann
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Der FC Bayern und VfL Wolfsburg haben in der Women’s Champions League schwere Brocken erwischt. Bundestrainer Christian Wück wird genau hinsehen, wie sich die Klubs schlagen.

Trainer Jose Barcala gestikuliert an der Seitenlinie

Für Trainer Jose Barcala und den FC Bayern München wird die Champions League eine Standortbestimmung.

Quelle: dpa | Uli Deck

Bianca Rech und Ralf Kellermann reagierten zur Mittagszeit kurz hintereinander mit einem ironischen Schmunzeln. In der Uefa-Zentrale in Nyon waren den Fußballerinnen des FC Bayern und VfL Wolfsburg gerade namhafte Gegner in der Women’s Champions League zugeteilt worden.

Münchens Sportdirektorin Rech und Wolfsburgs Direktor Kellermann wissen, dass es Top-Leistungen braucht, um in dem reformierten Wettbewerb weit zu kommen.

Meister Bayern misst sich mit Titelverteidiger WFC Arsenal, FC Barcelona, Juventus Turin, Paris St. Germain, Valerenga Oslo und Atletico Madrid.

Maelle Lakrar von Real Madrid CF (r) ist im Einsatz gegen Laura Freigang von Eintracht Frankfurt

Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt haben die Qualifikation zur Champions League deutlich verpasst. Nach der Heimniederlage im Hinspiel gab es im Rückspiel bei Real Madrid ein 0:3.

19.09.2025 | 0:47 min

Vizemeister Wolfsburg bekommt es mit dem FC Chelsea, Olympique Lyon, Paris St. Germain, Real Madrid, Manchester United und Außenseiter Valerenga zu tun. Nur die ersten Vier sind nach der neuen Liga-Phase mit 18 Teams direkt fürs Viertelfinale qualifiziert.

Vorfreude bei Bayern-Trainer José Barcala

"Wir können uns auf absolute Topspiele freuen. Darum geht es in diesem Wettbewerb: sich mit den besten Mannschaften Europas zu messen", erklärte der neue Bayern-Trainer José Barcala. Für ihn sei es schön, "dass wir zweimal in Spanien spielen werden."

Managerin Rech hat das internationale Ziel recht einfach formuliert: "Weiterkommen als im letzten Jahr." Die Münchnerinnen waren zuletzt im Viertelfinale an Lyon gescheitert. Nationalstürmerin Klara Bühl befand nun: "Uns erwarten richtig attraktive Spiele. Alle Gegner haben ihren Charme."

Eintracht Frankfurt hat die Qualifikation für die Champions League verpasst. In der entscheidenden Quali-Runde unterlagen die Hessinnen Real Madrid. Immerhin spielt die Eintracht im neu geschaffen Uefa Women’s Europa Cup weiter. Dort finden in der zweiten Runde mit 32 Teams - gespielt wird im K.o.-System - alle neun Verliererinnen der Champions-League-Playoffs ein Auffangbecken. Gegner für Frankfurt wird der 1. FC Slovacko sein. Gegen den Tabellendritten aus Tschechien ist ein Weiterkommen Pflicht.


Besonders freue man sich auf die drei Heimspiele, "vor allem natürlich gegen den amtierenden Champions-League-Sieger Arsenal." Der Klub wird vermutlich einen Umzug in die Arena prüfen, nachdem es zur Bundesliga-Eröffnung gegen Bayer Leverkusen (2:0) mit 57.762 Fans eine neue Rekordkulisse gab.

Alte Bekannte für Wolfsburg

Zwei Wiedersehen stehen für Wolfsburg an. Nach Lyon hatte sich Jule Brand verabschiedet, zu Real Madrid zog es Ex-Nationaltorhüterin Merle Frohms. Trainer Stephan Lerch freut sich einerseits "auf tolle Namen, tolle Herausforderungen."

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Andererseits sei ein gutes Abschneiden der beiden Vertreter generell für die Bundesliga wichtig: "Deutschland muss im internationalen Vergleich aufpassen. Die Liga muss die Attraktivität für Sponsoren und Spielerinnen behalten. Wir können generell mehr machen, damit unsere Marke stark bleibt."

Frankfurt letzter deutscher Champions-League-Sieger

Man befinde sich in einer entscheidenden Phase, die Attraktivität zu behalten. "Wir wollen unseren Teil beitragen. Mehr können wir nicht mehr machen."

Von der Reform analog zu den Europapokalwettbewerben der Männer verspricht sich Uefa-Frauenfußball-Direktorin Keßler "mehr Spannung, mehr Sichtbarkeit".

Es gibt keinen anderen Frauensport, der eine solche Wachstumsrate und ein solches Potenzial aufweist.

Nadine Keßler, Uefa-Frauenfußball-Direktorin

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Die heutige Uefa-Funktionärin half als Aktive noch 2013 und 2014 tatkräftig mit, dass der VfL Wolfsburg 2013 und 2014 die Königsklasse gewann. Der 1. FFC Frankfurt folgte 2015 als bislang letzter deutscher Klub. Seitdem ist der Anschluss international allmählich verloren gegangen.

Die Wünsche von Christian Wück

"Ganz Deutschland", sagte Christian Wück nach dem EM-Aus gegen Spanien, "muss schauen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, um irgendwann eine Mannschaft zu haben, die solche Turniere gewinnen kann."

Wolfsburgs Caitlin Dijkstra und Münchens Lea Schüller kämpfen um den Ball.

Die Bayern-Fußballerinnen gewinnen den Supercup gegen den VfL Wolfsburg mit 4:2. Die wichtigsten Szenen mit dem Live-Kommentar von Claudia Neumann.

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Der Bundestrainer wünscht sich, dass Talente wie Franziska Kett (Bayern) oder Cora Zicai (Wolfsburg) jetzt vermehrt internationale Erfahrung auch auf Vereinsebene sammeln: "Wir zusammen müssen hinbekommen, der Verband plus die Vereine, die Talentförderung auf das nächste Level zu heben."

Deutschland rutscht in Fünfjahreswertung ab

Die DFB-Frauen treffen im Nations-League-Halbfinale auf Frankreich (24. und 28. Oktober). In dieser Phase läuft auch die Champions League (Start 7. Oktober). Zuletzt überstand kein Bundesligist das Viertelfinale. Frankreich, England und Spanien sind in der Uefa-Fünfjahreswertung weit enteilt.

Folge: Künftig zieht nur der deutsche Meister direkt in die Liga-Phase der Champions League ein, der Zweite und Dritte müssen in die Qualifikation.

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Quelle: Reuters

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