Bundesliga: Umbruch in Leverkusen - hilft Lucas Vazquez?

Er ist von einem Klub der Superhelden und Supergewinner gekommen, fünfmal hat er die Champions League mit Real Madrid gewonnen, dreimal war er Klubweltmeister, dazu viermal spanischer Meister und auch Pokalsieger.

Es ist klar, dass es für Lucas Vazquez Iglesias, 34 Jahre alt, angesichts dieser Titel-Vita bei der Fortsetzung seiner Karriere in einem anderen Verein nur darum gehen kann: noch mehr Trophäen sammeln. Doch sein Weg führte ihn vom Weltklub Real zu einem, nun ja, Werksklub am Rhein, der sich noch dazu in einem riesigen Umbruch befindet.

Der sein erstes Saisonspiel nach einem völlig plan- und harmlosen Auftritt mit 1:2 gegen Hoffenheim verloren hat. Und dessen Trainer schon angezählt wirkt.

Was also hat den hochdekorierten Lucas Vazquez zu Bayer 04 Leverkusen gezogen? Toni Kroos, Xabi Alonso und Dani Carvajal hätten daran einen gewissen Anteil gehabt, sagt Vazquez bei seiner Vorstellung schmunzelnd.

Alle drei waren einst bei Leverkusen beschäftigt, als Spieler oder Trainer. "Ich habe mit jedem von ihnen gesprochen und sie haben mir aufgezeigt, dass dieser Klub eine sehr gute Option für mich ist. Sie sagten, ich solle nicht zweifeln, sondern unterschreiben."

Vazquez' Zielsetzung ist ambitioniert: "Viele Siege" will er mit Bayer 04 erreichen, doch was die Erfolge betrifft, ahnt er, dass es zumindest in Europa schwer wird:

Was in Leverkusen als Mannschaft steckt, ist noch schwer zu entschlüsseln, weil der Kader nahezu komplett ausgetauscht wurde, was in dieser Form ein Novum in der Bundesliga darstellen dürfte.

Elf Spieler sind bisher fix neu dazugekommen. Stündlich wird der Transfer-Vollzug des argentinischen Sechsers Ezequiel Fernandez sowie des marokkanischen Außenspielers Eliesse Ben Seghir erwartet. Fernandez kommt von Al Qadsiah in Saudi-Arabien, Ben Seghir von der AS Monaco.

Auch der Niederländer Quinten Timber von Feyenoord Rotterdam steht offenbar kurz vor der Unterschrift bei Bayer 04 - dann wären es 14 neue Spieler. Dem steht vor allem der Verlust der Achse Tah-Xhaka-Wirtz gegenüber.

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Von der Stammelf des Vorjahres dürften am Samstag in Bremen nur noch Edmond Tapsoba, Alejandro Grimaldo, Ezequiel Palacios und Patrik Schick in der Anfangsformation stehen. Sieben weitere Spieler muss der neue Coach Erik ten Hag dazu mischen.

Und nach der Hoffenheim-Pleite wird von ihm nun ein Sieg in Bremen erwartet. Seine Kommunikation und seine rätselhafte Spielweise lassen allerdings bereits Zweifel an ten Hag im Umbruchort Leverkusen laut werden.

Am Donnerstagabend wurden dem Meister von 2024 und Vizemeister von 2025 dann auch noch schwere Gegner für die Champions-League-Gruppenphase präsentiert. Heimspiele gegen Paris, Villarreal, Eindhoven und Newcastle stehen bevor und zudem Reisen zu Manchester City, Benfica Lissabon, Olympiakos Piräus und Kopenhagen - das ist mitten im Neuaufbau alles andere als leicht.

Mit Vazquez aber verfügt Leverkusen nun über einen echten Champions-League-Veteranen und fünfmaligen Sieger. Er betont, dass er viel von seinem Wissen an jüngere Spieler weitergeben will und auch soll, "deshalb wurde ich geholt", sagt er.

Mit Vazquez setzt sich außerdem die schon von Xabi Alonso eingeleitete Hispanisierung von Bayer 04 fort.

Die erwartete Mittelfeldreihe in Bremen besteht aus den Spaniern Grimaldo links und Vazquez rechts sowie aus den Argentiniern Fernandez und Palacios im Zentrum. Sprachliche Probleme wird der Neue von Real damit bei Bayer 04 nicht haben, "was mir die Eingewöhnung erleichtert", wie er sagt.