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Drohnenangriff der Hisbollah:Israelische Soldaten bei Angriff getötet
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Die libanesische Hisbollah-Miliz hat einen Stützpunkt der israelischen Armee mit Drohnen angegriffen. Vier Soldaten wurden getötet, mehr als 60 Menschen verletzt.
Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz sind nach Angaben des israelischen Militärs vier Soldaten auf einem Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina getötet worden. Wie die Armee bekanntgab, wurden sieben weitere Soldaten schwer verletzt.
Insgesamt erlitten bei der Attacke am Sonntag laut Rettungsdiensten mehr als 60 Menschen Verletzungen. Damit ist es ist einer der blutigsten Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr.
Hisbollah droht mit weiteren schweren Angriffen
Die proiranische Hisbollah reklamierte den Angriff für sich. Sie habe ein "Geschwader von Angriffsdrohnen" auf ein Trainingscamp des israelischen Militärs in Binjamina abgefeuert. Die Attacke sei eine Reaktion auf israelische Luftangriffe unter anderem auf die Viertel Basta und Nweiri in der libanesischen Hauptstadt Beirut.
Die proiranische Miliz warnte "den Feind, dass das, was er heute im Süden Haifas erlebt hat, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das ist, was ihn erwartet, wenn er beschließt, seine Aggression gegen unser edles und geliebtes Volk fortzusetzen", erklärte die Miliz.
Guterres fordert nach Beschuss von Unifil-Truppen Zurückhaltung
UN-Generalsekretär António Guterres mahnte derweil nach dem Beschuss von UN-Blauhelmtruppen im Libanon bei Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der islamistischen Hisbollah-Miliz zur Zurückhaltung.
Angriffe auf Friedenstruppen verstoßen gegen das Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts. Sie könnten ein Kriegsverbrechen darstellen.
António Guterres, UN-Generalsekretär
Zur Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die Unifil-Truppen aus den Kampfgebieten abzuziehen, sagte Guterres, die Unifil-Friedenstruppe bleibe auf ihren Stützpunkten im Süden des Libanon, "und die UN-Flagge weht weiterhin".
EU-Außenminister beraten über Nahost-Konflikt
Der Nahost-Konflikt ist auch Thema bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der britische Außenminister David Lammy forderten in einem Gastbeitrag im "Handelsblatt" ein Ende der Kampfhandlungen im Nahen Osten.
"Wir setzen uns diplomatisch für einen dauerhaften Frieden in der Region ein, der das Völkerrecht vollständig respektiert", erklärten die beiden Politiker weiter. Borrell und Lammy bekräftigten das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilten die iranischen Angriffe auf Israel "aufs Schärfste". Zugleich betonten sie: "Eine neue Spirale der Gewalt liegt im Interesse von niemandem."
Blauhelmsoldaten bei Angriffen verletzt
In den vergangenen Tagen waren die Blauhelmsoldaten im Libanon mehrmals unter Feuer geraten, am Donnerstag und Freitag wurden mindestens vier Soldaten verletzt. Am Sonntag durchbrachen israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines UN-Postens in Ramja - was Guterres als "sehr besorgniserregend" nannte.
Das israelische Militär teilte dazu mit, ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss war, sei beim Wenden einige Meter in den Unifil-Stützpunkt eingedrungen. Anschließend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen. Für die UN-Soldaten sei von den israelischen Streitkräften zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr ausgegangen.
Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen.
Quelle: dpa, Reuters, AFP
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