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Update am Morgen:Merz auf G7-Gipfel: Debüt im Krisenmodus
von Nicole Diekmann
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Guten Morgen,
Friedrich Merz ist 69 Jahre alt - und erlebt in diesen Tagen trotzdem viele erste Male. Nun zum Beispiel seinen ersten G7-Gipfel als Bundeskanzler. Einen Gipfel, der es in sich hat. Über dem Treffen der sieben wichtigsten Industrienationen Deutschland, USA, Kanada, Italien, Frankreich, Großbritannien und Japan im kanadischen Kananaskis schwebt die internationale Lage, die sich mit "aus den Fugen geraten" zusammenfassen lässt.
Mit am Tisch sitzt Donald Trump. Der unberechenbare US-Präsident, der innenpolitisch unter Druck steht und Erfolge vorweisen muss. Und die halbe Welt mit Zöllen überzogen hat. Als weißer Elefant auch bei diesem Gipfel immer mit im Raum: Wladimir Putin. Wirklich dabei ist er aber nicht: Schon seit 2014 heißt es wieder G7 statt G8 - Russland wurde nach der Annexion der Krim ausgeschlossen.
Israel und Iran. Israel und Gaza. Russland und die Ukraine. Trump - Friedrich Merz’ G7-Premiere ist eine unter sehr verschärften Bedingungen. Wie schwierig die Gemengelage ist, wie schwierig auch die Suche nach einem präsentablen gemeinsamen Nenner derer, die da nun bis Dienstag zusammensitzen (oder sollte man besser formulieren: aufeinandertreffen?), zeigt eine Besonderheit dieses Gipfels: Der Gastgeber, Kanadas Premier Mark Carney, so wie Merz ebenfalls neu im Amt, hat keine gemeinsame Abschlusserklärung vorgesehen.
Kein gutes Zeichen, trotzdem aber eine gute Idee. So kann Trump seine Zustimmung wenigstens nicht verweigern oder gar im Nachhinein widerrufen. So wie er es 2018 tat, in seiner ersten Amtszeit. Per Twitter. Ein internationaler Eklat. Von diesem katastrophalen G7-Gipfel ist übrigens noch etwas in Erinnerung geblieben: ein ikonisches Foto.
Quelle: epa | efe / denze, jesco
Trump sitzt am Tisch, die Arme trotzig vor der Brust verschränkt. Und vor ihm steht, die Hände auf den Tisch gestützt und ihn von etwas zu überzeugen versuchend: Angela Merkel. Merz’ Vor-Vorgängerin im Amt. Wünschen wir Merz viel Erfolg. Oder Glück. Beides kann er gebrauchen.
Kommen Sie gut durch die Woche
Ihre Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin
Lage im Nahost-Konflikt
"Regimewechsel steht zumindest im Raum": Israel hat dem iranischen Mullah-Regime durch die jüngsten Angriffe einen schweren Schlag versetzt. "Ein Regimewechsel steht zumindest im Raum", so Iran-Expertin Azadeh Zamirirad.
Zehntausende fordern Israel-Sanktionen: Mehr als 100.000 Menschen haben in den Niederlanden gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert. Auch in Belgien gab es Demos. Sie fordern Sanktionen.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Moskau übergibt Tote, Selenskyj bezweifelt Identität: Die Ukraine hat erneut 1.200 getötete Soldaten von Russland erhalten. Präsident Selenskyj zweifelt aber an der Identität der Leichen. Kiew kündigte eine Untersuchung an.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Treffen bereitet Weltklimakonferenz in Brasilien vor: Vor der nächsten Weltklimakonferenz im November in Brasilien startet heute in Bonn eine Zwischenkonferenz. Mehr als 5.000 Teilnehmer, unter ihnen viele Regierungsvertreter und Klimaexperten aus fast allen Staaten der Welt, kommen dafür für zehn Tage zusammen.
UN-Menschenrechtsrat tagt in Genf: In Zeiten höchster internationaler Spannung kommt am Montag in Genf der UN-Menschenrechtsrat zu seiner Sommersitzung zusammen. Die USA unter der Regierung von Präsident Donald Trump und Israel boykottieren das Prozedere mit dem Vorwurf, der Rat sei gegen Israel voreingenommen.
Luftfahrtmesse in Le Bourget: Bei Paris startet die weltgrößte Luftfahrtmesse. Trotz der US-Zölle, eskalierender Konflikte und schwieriger Lieferketten will die Branche für "Business as usual" mit Großaufträgen für Flugzeuge sorgen. In Le Bourget dürfte es aber auch um Künstliche Intelligenz, autonomes Fliegen und mehr Drohnen für die Rüstung gehen.
Weitere Schlagzeilen
- Nach Schüssen auf US-Politiker in Minnesota: Verdächtiger festgenommen
- Friedensforschungsinstitut: Sipri-Forscher warnen vor nuklearem Wettrüsten
- Vorfreude und Angst vor Klub-WM: Südamerika-Klubs fordern Europas Platzhirsche
- Künstliche Befruchtung: Wenn der Weg zum Kind einer Achterbahn gleicht
- Alternativen zu Tinder und Co.: Wie Partnersuche ohne Online-Dating klappt
Gesagt
Quelle: ZDF
Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), attestiert den Menschen in Deutschland ein problematisches Verhältnis zu Alkohol und Tabak. "Wir haben ein Alkohol- und Tabakproblem in Deutschland. Und darüber müssen wir reden", äußerte sich Streeck gegenüber der "Welt".
Ein Lichtblick
Quelle: ZDF
Der älteste Bewohner des Zoos von Miami hat seinen 135. Geburtstag und gleichzeitig seinen ersten Vatertag gefeiert. Goliath, eine 230 Kilogramm schwere Galapagos-Riesenschildkröte, wurde Anfang Juni zum ersten Mal Vater, wie der Zoo am Sonntag mitteilt.
Zahl des Tages
65 Jahre
Der Film schockte damals Jung und Alt und veränderte die Welt des Kinos: Vor 65 Jahren wurde der Thriller "Psycho" von Alfred Hitchcock uraufgeführt. Es wurde der kommerziell erfolgreichste Film des Regisseurs Alfred Hitchcock.
Worauf es mir ankam, war, durch eine Anordnung von Filmstücken, Fotografie, Ton, lauter technische Sachen, das Publikum zum Schreien zu bringen.
Alfred Hitchcock
Terra X - die Wissens-Kolumne
Lügen am Verhalten erkennen? Klingt verlockend, ist aber ein Mythos. Was die Forschung wirklich zeigt und warum Trainings oft mehr schaden als nützen, erklärt die Psychologin Kristina Suchotzki in der Terra-X-Kolumne.
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Montag halten sich im Osten und Süden zunächst noch viele Wolken mit einzelnen Schauern. Sonst ist es meist freundlich bei einer Mischung aus Sonne und Wolken. Die Temperaturen steigen auf 19 bis 26 Grad.
Quelle: ZDF
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