Den Haag: Zehntausende demonstrieren für Sanktionen gegen Israel

Krieg im Gazastreifen:Den Haag: Zehntausende fordern Israel-Sanktionen

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Mehr als 100.000 Menschen haben in den Niederlanden gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert. Auch in Belgien gab es Demos. Sie fordern Sanktionen.

Demonstranten versammeln sich in Den Haag zu einer „Red Line“-Demonstration.
Die Demonstranten forderten von der niederländischen Regierung die Einstellung aller Unterstützung für Israel.
Quelle: epa

Zehntausende Menschen haben in Den Haag gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert und einen drastischen Kurswechsel ihrer Regierung gefordert. Die meisten Demonstranten waren rot gekleidet als Symbol für die "rote Linie" - die Grenze des Zulässigen.
Die Veranstalter sprachen von rund 150.000 Teilnehmern und der größten Demonstration in den Niederlanden seit 20 Jahren. Reporter schätzten die Teilnehmerzahl auf mehr als 100.000.
14.06.2025, Berlin: Teilnehmer der Kundgebung der Friedensinitiative "Solidarität mit Palästina! Keine Waffenlieferungen an Israel" demonstrieren mit palästinensischen Fahnen und Bannern für die Solidarität mit den Palästinensischen Gebieten und gegen die Israel-Politik der Bundesregierung.
Der Krieg Israels im Gazastreifen geht weiter, nun hat Israel auch den Iran angegriffen. Gegen diese Politik sind in Deutschland heute wieder Menschen auf die Straßen gegangen.14.06.2025 | 1:50 min

Sanktionen gefordert

Die Demonstranten forderten von der niederländischen Regierung die Einstellung aller militärischen und diplomatischen Unterstützung für Israel, das den Gazastreifen abgeriegelt hat und dort die islamistische Hamas bekämpft.
Es müssten harte Sanktionen gegen Israel verhängt werden, um "den Genozid zu stoppen", heißt es in einer Erklärung.

Das Wegschauen, die diplomatischen Wortspiele, die Mitschuld an den schrecklichsten Kriegsverbrechen - das schlucken wir nicht länger.

Erklärung der Demonstranten

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Im Gazastreifen sind fünf Mitarbeiter der Gaza Humanitarian Foundation bei einem Anschlag auf einen Bus getötet worden. Die Hilfsorganisation macht die Hamas verantwortlich.12.06.2025 | 0:27 min

Gazastreifen ist großflächig zerstört

Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Massaker der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 mit etwa 1.200 Toten und etwa 250 Menschen, die als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Israel reagierte mit verheerenden Angriffen in dem Küstengebiet, das inzwischen großflächig zerstört ist. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 54.000 Menschen getötet.
Verschiedene Hilfs- und Friedensorganisationen hatten zu der Demonstration aufgerufen. Der Zug war von einem Gelände beim Hauptbahnhof zum Friedenspalast gezogen, dem Sitz des Internationalen Gerichtshofes, dem höchsten UN-Gericht.
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Der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Sam Rose, wirbt für mehr und effektivere Hilfe für die Palästinenser in Gaza. „Die Lage in Gaza ist so schlecht, wie noch nie“, so Rose. 06.06.2025 | 6:03 min

Gaza-Demo auch in Brüssel

Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel kam es zu Protesten. Zehntausende Menschen nahmen an einer Kundgebung gegen die Gewalt im Gazastreifen teil. Auch hier waren viele Demonstranten rot gekleidet.
Den Veranstalter zufolge nahmen 100.000 Menschen teil. Die Polizei sprach von rund 75.000 Teilnehmern.

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