Ukraine-Krieg: Russland übergibt 1.200 tote Soldaten an Kiew

1.200 gefallene Soldaten:Moskau übergibt Tote, Selenskyj bezweifelt Identität

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Die Ukraine hat erneut 1.200 getötete Soldaten von Russland erhalten. Präsident Selenskyj zweifelt aber an der Identität der Leichen. Kiew kündigte eine Untersuchung an.

Ein ukrainisches Spezialteam nimmt die Leichen von getöteten Ukrainern entgegen.
Insgesamt will Russland 6.000 Leichen an die Ukraine übergeben.
Quelle: epa

Russland hat der Ukraine Leichen von 1.200 Soldaten übergeben. Das teilt der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen am Sonntag in Kiew mit. Damit hat die Zahl der von Russland an die Ukraine zurückgegebenen getöteten Soldaten mehr als 4.800 erreicht.
Auch russische Nachrichtenagenturen meldeten die Rückgabe, die am 2. Juni in Istanbul zwischen den Kriegsparteien vereinbart worden war. Russland erhielt demnach erneut keine eigenen Toten von der Ukraine zurück. Insgesamt will Russland 6.000 tote Ukrainer übergeben.
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Instanbuler Gespräche: Übergaben einizig greifbares Ergebnis

Der Austausch von Kriegsgefangenen sowie von Leichen ist das einzige greifbare Ergebnis von zwei Verhandlungsrunden zwischen Vertretern beider Seiten Anfang des Monats in der Türkei. Russland hatte bei den Gesprächen Forderungen nach einer bedingungslosen Waffenruhe abgelehnt und von der Ukraine verlangt, große Teile ihres Territoriums aufzugeben sowie ihre Beitrittspläne zur Nato fallenzulassen.
Der ukrainische Stab sprach von "Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige". Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden.
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Selenskyj zweifelt an Identität der Leichen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine womöglich Tote untergeschoben werden. Viele Ukrainer gelten als vermisst, bei Bestätigung eines Todesfalls erhalten die Angehörigen Geld von der Regierung in Kiew.
Die ukrainische Seite dankte dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes für die Unterstützung bei der Übergabe der Leichen. Die Ukraine hatten in den vergangenen Tagen wiederholt Leichen zurückerhalten, die russische Seite erhielt nur beim ersten Mal gut zwei Dutzend Tote.
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Quelle: dpa, AFP

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