Abschreckung gegen Russland:Streit mit Medwedew: Trump verlegt Atom-U-Boote
Nach einem Schlagabtausch mit Ex-Präsident Medwedew, hat US-Präsident Trump zwei US-Atom-U-Boote verlegen lassen. Für den Fall, dass die Aussagen mehr als Provokation seien.
Nach einem Schlagabtausch zwischen US-Präsident Trump und dem ehemaligen russischen Präsident Medwedew über Social Media, will Trump Atom-U-Boote in Richtung Russland verlegen.
02.08.2025 | 2:12 minUS-Präsident Donald Trump hat wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew die Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet. Dies geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.
Wohin die U-Boote genau verlegt werden, war zunächst unklar. Trump schrieb lediglich von "geeigneten Regionen".
Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen.
US-Präsident Donald Trump
Er hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sein werde.
Trumps Drohung, Atom-U-Boote in Richtung Russland zu verlegen, ordnen die ZDF-Korrespondenten Armin Coerper aus Moskau und David Sauer aus Washington ein.
02.08.2025 | 2:27 minZDF-Korrespondent: Trumps Ankündigung eher "symbolischer Akt"
ZDF-Korrespondent David Sauer sieht in der Ankündigung eher einen "symbolischen Akt". Für andere Mutmaßungen seien bisher auch zu wenig Details bekannt.
Zudem sei es so, "dass auch in normalen Zeiten unabhängig von dieser verbalen Ankündigung amerikanische Atom-U-Boote die Weltmeere durchkreuzen", betont Sauer. Trump setze damit auch ein Zeichen, dass er ...
... diese Provokationen und diese Beleidigungen, für die Dimitri Medwedew durchaus bekannt ist, nicht einfach so hinnimmt.
David Sauer, ZDF-Korrespondent in Washington
Russische Reaktion überwiegend gelassen
Die russische Führung äußerte sich bisher nicht. Kremlnahe Politiker und Experten in Moskau sehen die Verlegung der zwei Atom-U-Boote aber gelassen. Das sei keine Gefahr für Russlands Sicherheit, sagte der Ex-General und Duma-Abgeordnete Leonid Iwlew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Stationierung solcher US-Waffen sei Russland bekannt.
ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau zu US-Drohungen an Putin.
15.07.2025 | 4:16 minDer Abgeordnete Viktor Wodolazki meinte, es sei sinnlos, Russland Angst machen zu wollen. Die Nuklearmacht habe weit mehr und besser ausgestattete Atom-U-Boote in den Weltmeeren - und dabei auch die US-Flotte im Visier.
Der kremlnahe Politologe Sergej Markow kritisierte, dass Trump jedes Maß verliere, "dumm und unverantwortlich" agiere. Zudem gebe der US-Präsident nun Medwedew recht, der in den sozialen Medien vor einem atomaren Krieg gewarnt hatte.
Dagegen meinte der Militärexperte Juri Fjodorow in dem in der EU produzierten kremlkritischen russischen YouTube-Kanal The Breakfast Show, dass eine Verlegung der zwei Atom-U-Boote in Russlands Nähe sehr wohl eine Bedrohung sei.
Seit Tagen Streit wegen Ultimatum zu Ukraine-Krieg
Trump und Medwedew streiten sich bereits seit Tagen öffentlich. Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine auf zehn Tage verkürzte - und mit Sanktionen drohte. Diese Frist läuft kommende Woche ab.
Donald Trump hat lange gedroht, die Unterstützung für die Ukraine zu beenden. Dann der U-Turn: Die USA wollen Waffen liefern. Was bedeutet das für die Ukraine und auch Europas Sicherheit?
17.07.2025 | 42:37 minMedwedew, Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates und ein enger Vertrauter von Staatschef Wladimir Putin, drohte daraufhin auf der Plattform X unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an.
Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg, schrieb er und spielte auf das russische Nuklear-System "Tote Hand" an. Dieses ist dafür ausgelegt, halbautomatisch Atomraketen zu starten, sollte die russische Führung durch einen feindlichen Schlag ausgeschaltet werden.
Die Verlegung der U-Boote nutzte Medwedew nun zu seinem nächsten Konter:
Wenn irgendwelche Worte eines russischen Ex-Präsidenten eine so nervöse Reaktion beim sonst so mächtigen US-Präsidenten hervorrufen, dann heißt das: Russland hat in allem recht und setzt seinen Weg fort.
Dimitri Medwedew, Vizevorsitzender Nationaler Sicherheitsrat
Hohe Zölle für Indien als Strafe gegen Russland
Später postete er, dass Trump, den er als "Opa" bezeichnete, kein Recht habe, Russland vorzuschreiben, wann es verhandeln solle. Medwedew schrieb auch, der US-Präsident solle sich an die Gefährlichkeit von Zombies erinnern, wenn er über den Tod der indischen und russischen Wirtschaft philosophiere.
Noch Mitte Juli stellte Trump Russland ein Ultimatum von 50 Tagen. Das hat dann verkürzte.
14.07.2025 | 1:43 minTrump hatte erklärt, er wolle Indien auch wegen seiner Handelsbeziehungen mit Russland mindestens 25 Prozent Zölle und eine "Strafe" aufbrummen und nannte beide Volkswirtschaften tot.
Medwedew hat sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 als einer der rhetorisch schärfsten Gegner des Westens hervorgetan. Kreml-Kritiker werfen ihm vor, unberechenbar und unverantwortlich zu sein. Einige westliche Diplomaten schließen nicht aus, dass seine Äußerungen einen Einblick in die Denkweise der Kreml-Führung geben.
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