Zweistaatenlösung: UN-Vollversammlung stimmen für Resolution

Ringen um Palästinenserstaat:UN-Plenum: Ja zu Erklärung zu Zweistaatenlösung

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Die UN-Vollversammlung hat fast einstimmig eine Resolution zur Zweistaatenlösung in Nahost verabschiedet. Deutschland war dafür, scharfe Kritik kommt aus den USA und aus Israel.

Die Ergebnisse werden während einer Generalversammlung zur Abstimmung über die Zwei-Staaten-Lösung für die Palästinenserfrage im Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN) am 12.09.2025 in New York City bekannt gegeben.

Generalversammlung der Vereinten Nationen stimmt für Palästinenserstaat.

Quelle: AFP

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat sich mit überwältigender Mehrheit für die sogenannte "New Yorker Erklärung" ausgesprochen. Diese sieht - unter Einhaltung bestimmer Bedingungen - die Schaffung eines Palästinenserstaats neben Israel vor.

Am Freitag nahm die Vollversammlung mit 142 Ja-Stimmen gegen zehn Nein-Stimmen bei zwölf Enthaltungen das Papier an, in dem "handfeste, zeitlich begrenzte und unumkehrbare Schritte" auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung skizziert werden.

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Text fordert: Hamas muss Macht und Waffen abgeben

Die Hamas müsse die Macht im Gazastreifen abgeben und "mit internationaler Unterstützung und Zusammenarbeit" ihre Waffen an die Palästinenserbehörde im Westjordanland übergeben - "gemäß dem Ziel eines souveränen und unabhängigen Staates Palästina", heißt es in dem Text.

Die Hamas wird zudem aufgerufen, ihre Geiseln freizulassen. Zum Hamas-Großangriff auf Israel heißt es, die Attacken der Hamas "gegen Zivilisten" würden verurteilt. Zur Absicherung einer künftigen Waffenruhe wird in der Erklärung eine "vorübergehende internationale Stabilisierungsmission" im Gazastreifen vorgeschlagen. Außerdem müsse es "Sicherheitsgarantien für Palästina und für Israel" geben.

Einige Staaten für Anerkennung eines palästinensischen Staates

Am Montag in einer Woche wollen zudem Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien und Belgien am Rande der Generalversammlung einen palästinensischen Staat formell anerkennen.

Menschen stehen am 26. August 2025 auf dem Gelände des zerstörten Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, inmitten des anhaltenden Krieges zwischen Israel und der militanten palästinensischen Hamas-Gruppe.

Krankenhäuser werden bombardiert, die medizinische Versorgung kollabiert. Mediziner berichten Vizekanzler Klingbeil von der humanitären Katastrophe in Gaza.

11.09.2025 | 1:35 min

Konferenz von USA und Israel boykottiert

Die am Freitag beschlossene Resolution ist das Ergebnis einer internationalen, von Saudi-Arabien und Frankreich ausgerichteten Konferenz, die von den USA und Israel boykottiert wurde. In der Resolution wird auch der Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verurteilt, der den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hat.

Kritisiert werden auch die Angriffe Israels auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur, "die zu einer verheerenden humanitären Katastrophe" geführt und die Bevölkerung schutzlos zurückgelassen haben.

Israel, Gazastreifen und Nachbarländer

ZDFheute Infografik

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Gaza-Krieg: Resolution fordert sofortiges Ende

In der Resolution wird gefordert, den Krieg im Gazastreifen "jetzt zu beenden". Zudem wird die Entsendung einer vom UN-Sicherheitsrat beauftragten internationalen Schutztruppe unterstützt. Die Erklärung wurde von allen arabischen Golfstaaten unterstützt.

Israel und die USA stimmten dagegen, ebenso wie Argentinien, Ungarn, Mikronesien, Nauru, Palau, Papua-Neuguinea, Paraguay und Tonga. Die USA bezeichneten die Abstimmung als "einen weiteren fehlgeleiteten und schlecht getimten PR-Gag". Diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Konflikts würden damit untergraben. Israel, das die UNO seit langem dafür kritisiert, dass sie die Hamas nicht namentlich für die Anschläge vom 7. Oktober verurteilt hat, wies die Erklärung als einseitig zurück und bezeichnete die Abstimmung als Theater.

Palästinaflagge mit Daniel Gerlach

Orientalist Daniel Gerlach erklärt, was man unter Palästina versteht, wer die Palästinenser sind, und warum die Konflikte dieser Region vielen so unüberwindbar scheinen.

21.01.2024 | 14:05 min

Hamas-Angriff ist bald zwei Jahre her

Bei dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden nach israelischen Angaben 1.200 Menschen, überwiegend Zivilisten, getötet und 251 als Geiseln genommen. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden wurden seither mehr als 64.000 Menschen, ebenfalls überwiegend Zivilisten, durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet.

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Israel geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage dort spitzt sich zu. Netanjahu will den Einsatz nun ausweiten. Mehr im Blog.
Ein israelisches gepanzertes Fahrzeug bewegt sich in einem Gebiet im Gazastreifen, vom Süden Israels aus gesehen.
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Quelle: Reuters

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