Taurus im Ukraine-Krieg? Moskau droht bei Angriff mit Konsequenz
Marschflugkörper für die Ukraine:Bei Taurus-Angriff: Moskau droht Konsequenzen an
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Sollte die Ukraine Taurus-Marschflugkörper auf russische Ziele feuern, sehe Moskau das als direkte deutsche Beteiligung. CDU-Chef Merz hatte eine Lieferung in Aussicht gestellt.
Friedich Merz hat eine Lieferung des Marschflugkörper Taurus an die Ukraine in Aussicht gestellt.
Quelle: AFP
Russland reagiert auf eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus Deutschland an die Ukraine mit Drohungen. Deutschland könnte damit zur Kriegspartei werden, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.
Russland, das seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, interpretiere einen Schlag "mit diesen Raketen gegen russische Einrichtungen (...) wie eine direkte Beteiligung Deutschlands an den Kampfhandlungen" an der Seite der Ukraine, so Sacharowa in russischen Nachrichtenagenturen:
Mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.
„
Maria Sacharowa, russische Außenamtssprecherin
Der Einsatz der Marschflugkörper sei "ohne direkte Unterstützung von Soldaten der Bundeswehr nicht möglich", fügte Sacharowa hinzu.
CDU-Chef Merz hat sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew ausgesprochen. Moskaus Reaktion war scharf - ZDF-Korrespondent Coerper berichtet.14.04.2025 | 1:25 min
Merz stellt Taurus-Lieferung an Ukraine in Aussicht
Der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich wiederholt für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen, der Koalitionspartner SPD hält sich in der Frage bedeckt.
Am vergangenen Sonntag hatte Merz (CDU) Lieferungen in Abstimmung mit europäischen Partnern in Aussicht gestellt. Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in seiner Amtszeit die Bitten der Ukraine um den Taurus abgelehnt.
Merz hatte sich bereits im Dezember in Kiew bereit gezeigt, bei einer Regierungsübernahme Taurus-Marschflugkörper zu liefern.10.12.2024 | 0:25 min
Russland drohte bereits bei Lieferung anderer Marschflugkörper
Russland hatte dem Westen zuvor bereits wegen der Lieferung von US-Raketen des Typs ATACMS und britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern an die Ukraine gedroht.
Großbritannien hat der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow geliefert, Frankreich das baugleiche Modell Scalp. Die Reichweite soll bei mehr als 250 Kilometern liegen. Bei Taurus sind es über 500 Kilometer, das System könnte damit Ziele tief im russischen Staatsgebiet treffen.
Quelle: AFP
Nach dem ersten Einsatz dieser Waffen bei Angriffen auf Ziele in Russland feuerte die russische Armee ihre neuartige Hyperschallrakete vom Typ Oreschnik auf die Ukraine ab. Moskau drohte außerdem damit, die Rakete erneut einzusetzen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.