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Krieg in der Ukraine:Merz weiter offen für Taurus-Lieferung an Kiew
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Der CDU-Chef und designierte Kanzler Friedrich Merz spricht sich seit langem für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus. Nun erneuert er diese Forderung.
CDU-Chef Merz zeigt sich weiterhin offen für eine Taurus-Lieferung an die Ukraine.
Quelle: action press
Der voraussichtlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat der Ukraine die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in Aussicht gestellt. Am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Caren Miosga" antwortete Merz auf die Frage, ob er der Ukraine Taurus liefern würde:
Ich habe immer gesagt, dass ich das auch nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde.
Friedrich Merz, CDU-Chef
Die Partner lieferten aber bereits Marschflugkörper, betonte der CDU-Chef: "Die Briten tun das, die Franzosen tun das, die Amerikaner tun es ohnehin." Die Lieferung müsse abgestimmt werden "und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen".
Merz: Ukraine muss Geschehen bestimmen können
"Die ukrainische Armee muss aus der Defensive herauskommen - sie reagiert ja immer nur", sagte Merz. Sie sei seit drei Jahren immer nur in der Lage zu reagieren und müsse "mal selbst auch einen Teil dieses Geschehens bestimmen können".
Dies könnte dem CDU-Chef zufolge zum Beispiel die Zerstörung der wichtigsten Landverbindung zwischen Russland und der von ihr annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sein. Auf dieser befinde sich der größte Teil des militärischen Nachschubs für die russische Armee.
Scholz hatte Taurus-Lieferung stets abgelehnt
Der CDU-Chef hatte die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern vor der Bundestagswahl stets gefordert, der scheidende Kanzler Olaf Scholz (SPD) dies aber immer abgelehnt.
Ich bin nicht davon überzeugt, dass Putin auf Schwäche und auf Friedensangebote positiv reagiert, er muss irgendwann die Aussichtslosigkeit dieses Krieges erkennen - dafür müssen wir der Ukraine helfen.
Friedrich Merz, CDU-Chef
Im Wahlkampf äußerte sich Merz zurückhaltender zu Taurus. In einem Interview nach der Wahl sagte er dann, die Ukraine müsse die Waffensysteme bekommen, "die sie zu ihrer Verteidigung benötigt, auch Marschflugkörper". Ob es dann Taurus oder ein anderes System sei, "das muss man sehen und im Kreise der europäischen Verbündeten abstimmen".
Im kürzlich vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD wird die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern nicht genannt.
Merz will vor Sommerferien zu Trump reisen
Merz sagte auch, US-Präsident Donald Trump könne "eigentlich keine Freude" daran habe, was der russische Präsident Wladimir Putin mit den derzeitigen Angriffen auf die Ukraine tue. Es passiere das Gegenteil dessen, was Trump habe erreichen wollen. Man müsse nach einer gemeinsamen strategischen Vorgehensweise suchen.
Bei seinem Antrittsbesuch in den USA als neuer Kanzler will Merz mit dem US-Präsidenten unter anderem über die Ukraine sprechen.
Ich werde versuchen, noch vor den Sommerferien zu einem Besuch in Washington zu sein.
Friedrich Merz, CDU-Chef
Beim folgenschwersten Raketenangriff auf die Ukraine in diesem Jahr waren in der Großstadt Sumy im Nordosten des Landes am Wochenende mindestens 34 Menschen getötet worden. Weitere 117 Personen wurden verletzt, als zwei Geschosse am Sonntagmorgen mitten im Stadtzentrum einschlugen.
Quelle: AFP, dpa
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