Seit April 2022 stimmt sich die Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein ab. Nun führen erstmals nicht die USA, sondern Großbritannien und Deutschland die Militärhilfe an.11.04.2025 | 1:40 min
Deutschland will der von Russland angegriffenen
Ukraine mehr als 1.100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Flugabwehrraketensysteme vom Typ IRIS-T liefern. Dies sei Teil von mittel- und langfristigen Planungen, erklärte der geschäftsführende Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) bei einem Treffen zur Koordinierung weiterer Militärhilfen für die Ukraine in Brüssel.
Die "Ukraine-Kontaktgruppe" trifft sich unter deutscher und britischer Führung. ZDF-Korrespondentin Isabelle Schäfers schätzt ein, was das für das Treffen bedeutet.11.04.2025 | 1:03 min
Diese Waffen wird Deutschland liefern
Kurzfristig werden nach Angaben von Pistorius in diesem Jahr geliefert:
- vier weitere Iris-T-Systeme
- 300 Lenkflugkörper
- 100 Bodenüberwachungsradare.
- weitere 100.000 Schuss Artilleriemunition,
- 300 Aufklärungsdrohnen,
- 25 Marder-Schützenpanzer
- 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5
- 120 bodengebundene Luftverteidigungssysteme vom Typ Manpads
- 14 Artilleriesysteme.
Bereits in den vergangenen Tagen wurden zudem aus eigenen Beständen 30 weitere Patriot-Lenkflugkörper an die Ukraine geliefert. Es sei nicht erkennbar, dass es irgendeinen Rückgang der Kampfhandlungen gebe, erklärte Pistorius zu den Militärhilfe-Plänen.
US-Sondergesandter Witkoff trifft zum dritten Mal Präsident Putin. Gespräche über eine Waffenruhe in der Ukraine gehen weiter – bisher aber ohne sichtbare Ergebnisse. 11.04.2025 | 1:29 min
Pistorius: Frieden nur bei starker Ukraine möglich
Der russische Präsident
Wladimir Putin nehme, so Pistorius weiter, den Tod von Zivilisten und Kindern in Kauf - wie zuletzt bei den Angriffen auf die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih. Für ihn selbst sei deswegen völlig klar, dass es weiter eine militärisch starke Ukraine und Unterstützung brauche. Nur dann werden man den Weg für eine Friedenslösung freimachen können.
An dem von Deutschland und Großbritannien organisierten Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel nehmen Vertreter aus etwa 40 Staaten und auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teil.
Die Verteidigungsminister aus Deutschland und anderen Staaten wollen weitere Militärhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine koordinieren. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) fordert eine weitere „massive Unterstützung der Ukraine“. 11.04.2025 | 4:45 min
Umerow soll über die Lage an der Front informieren und auch darüber, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen. Er hatte zuvor erklärt, ein wichtiges Thema sei die Stärkung der Luftabwehr seines Landes.
Die Ukraine benötige eine ausreichende Zahl moderner Systeme, etwa des Typs Patriot, schrieb er in sozialen Medien. "Es bedarf einer politischen Entscheidung, diese Systeme bereitzustellen, um unsere Städte, Gemeinden und das Leben unserer Bevölkerung zu schützen - insbesondere vor der Bedrohung durch russische ballistische Waffen. Unsere Partner verfügen über solche Systeme", sagte Umerow.
Zuletzt hieß es in Militärkreisen, dass die Ukraine spätestens Ende des Sommers in große militärische Schwierigkeiten geraten dürfte, wenn Partner nicht weitere Militärhilfen zusagen.
Eine Feuerpause habe Russland zur Modifizierung ihrer Raketen genutzt, heißt es in Kiew. Auch gibt es Berichte über Minen an Fallschirmen, so ZDF-Reporter Henner Hebestreit.10.04.2025 | 6:45 min
Ramstein-Gruppe von den USA gegründet
Die sogenannte Ramstein-Gruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen wurde ursprünglich von den USA initiiert und geleitet. Die neue US-Regierung unter Trump führt diesen Job allerdings nicht fort. Sie will Kiew und Moskau stattdessen möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen. Andere Länder befürchten, dass dies zulasten der Ukraine gehen könnte.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP, AP