EM-Aus der DFB-Frauen: Halbfinale verloren, Herzen gewonnen
Deutsches EM-Aus gegen Spanien:Halbfinale verloren, Herzen gewonnen
von Frank Hellmann, Zürich
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Der Traum vom EM-Titel endet für die DFB-Frauen im Halbfinale - trotz leidenschaftlicher Leistung. Aus diesem Turnier können sie dennoch einiges mitnehmen.
Deutschlands Jule Brand desillusioniert nach dem Abpfiff.
Quelle: dpa/Gollnow
Tief hingen am Tag danach die Regenwolken über dem Zürichsee und seinem Uetliberg, als die deutschen Fußballerinnen am Donnerstagmorgen in ihrem Teamhotel die Koffer packten. Die Titelträume sind auch bei dieser Europameisterschaft geplatzt - diesmal schon vor dem Finale, in dem sich Spanien und England (Sonntag 18 Uhr/live im ZDF) in Basel gegenüberstehen.
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Pummelhuhn
Vor 1 Tag
Schade! Im Viertelfinale hatten sie viel, viel Glück, im Halbfinale leider auch mal Pech. Aber toll gekämpft - danke an das ganze Team für spannende Fußballstunden!
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Deutschland hingegen tritt als achtfacher Europameister nach der Niederlage im Halbfinale gegen Weltmeister Spanien (0:1 nach Verlängerung) ab.
Mit Leidenschaft und einigen Nadelstichen zwingen die DFB-Frauen Spanien in die Verlängerung. Dort nutzt Weltfußballerin Bonmatí einen Stellungsfehler von Ann-Katrin Berger eiskalt aus.23.07.2025 | 8:33 min
Berger - einen kurzen Moment nicht aufgepasst
Wie begossene Pudel waren viele Spielerinnen in dieser Nacht im Regen zum Bus geschlichen - und eine kämpfte tapfer gegen die Tränen. Fast tragisch, dass die eigentlich tadellose Torhüterin Ann-Katrin Berger im entscheidenden Moment nicht aufpasste.
Gedanklich war sie nach einem Ballverlust von Sydney Lohmann und Stellungsfehler von Janina Minge schon in Erwartung einer Flanke, ging einen Schritt zu weit in die Mitte und deutete mit der Hand schon Richtung Strafraumzentrum, als Weltfußballerin Aitana Bonmati in der 113. Minute einen "Geniestreich" (Bundestrainer Christian Wück) anbrachte und der Ball übers kurze Eck im Tor landete.
Berger nimmt Schuld auf sich
"Ich nehme die Schuld auf mich, die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar. Da kann ich noch so viele Paraden machen", sagte Deutschlands Fußballerin des Jahres 2024, die diese Auszeichnung vermutlich bald erneut erhält:
Es tut mir unfassbar leid, nicht für mich, sondern für die Mannschaft. Weil die wirklich alles gegeben hat.
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Ann-Katrin Berger, DFB-Torhüterin
Beim ARD-Interview trug die 34-Jährige das Trikot ihrer bei Gotham FC in New Jersey spielenden Teamkollegin Esther Gonzalez, mit der sie sich lange ein packendes Privatduell geliefert hatte.
Der Clip von Bergers "Mega Save" gegen Frankreich im Viertelfinale der Frauen-EM bescherte der UEFA mit mehr als 20 Mio. Abrufen eine Rekordreichweite.
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Hoffnung auf die WM 2027
Hinterher in der Mixed Zone erzählte die Torhüterin davon, wie sie ihren 92 Jahre alten Opa Herbert Horner durch mehrere E-Mails hatte überreden können, nach Zürich zu kommen. Der Großvater, der selbst in seinem Leben viel mitgemacht hat, gab den Trostspender für eine von zwei Krebserkrankungen geheilte Torfrau, die sich erhobenen Hauptes von dieser EM verabschiedete.
Berger glaubt an eine goldene Zukunft dieses Ensembles, das bei der WM 2027 in Brasilien aus ihrer Sicht weit kommen kann: "Die Mädels haben unfassbar Talent. Die Mädels haben unfassbaren Willen, die haben Leidenschaft, die haben den Teamgeist."
Die Mentalität kann uns keiner nehmen.
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Ann-Katrin Berger, DFB-Torhüterin
Spanien spielerisch besser
Viele Herzen waren den deutschen Fußballerinnen ob ihrer vorbildlichen Haltung zugeflogen - und das völlig zu Recht, weil sie zu jeder Sekunde alles aus sich herausgeholt hatten. Dass es im neunten Länderspiel gegen die spanischen Ballkünstlerinnen erstmals eine Niederlage gab, war angesichts der spielerischen Dominanz des Gegners letztlich verdient.
Klara Bühl (links), Selina Cerci und Linda Dallmann zeigten sich enttäuscht nach der Niederlage.
Quelle: Eibner-Pressefoto/Michael Memmler
Wück sagte, er sei nach seiner emotionalen EM-Premiere im Frauenbereich "komplett leer", richtete aber ein Gesamtlob an diese verschworene Gemeinschaft:
Wir können stolz darauf sein, dass wir so ein Turnier gespielt haben, dass wir so eine Euphorie entfacht haben.
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Christian Wück, deutscher Bundestrainer
Kapitänin Janina Minge, Verteidigerin Rebecca Knaak und Mittelfeldspielerin Sara Däbritz geben nach dem Aus im EM-Halbfinale gegen Spanien einen Einblick in ihre Gefühlswelt.24.07.2025 | 4:54 min
Christian Wück formuliert die Lehren
Der Bundestrainer formulierte bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, welche Lehren aus dieser irgendwie auch unglücklichen Niederlage gezogen werden müssen. "Wir müssen uns im Ballbesitzspiel und in der Technik verbessern."
Für ihn sind "die Chancen, die wir nicht gut zu Ende gespielt haben", nur ein Beleg. Es brauche noch einen Entwicklungsschritt, "damit wir irgendwann eine Mannschaft haben, die Turniere gewinnen kann".
Für die junge und neu zusammengestellte DFB-Mannschaft ist nach dem Halbfinale Schluss. Bundestrainer Christian Wück, der sein erstes Großturnier mit den Frauen bestritt, ist trotz alledem Stolz.24.07.2025 | 0:41 min
Dafür benötige es aber mehr Talente als Carlotta Wamser und Franziska Kett, die Wück notgedrungen ins kalte Wasser warf - und die sich schneller freischwammen als gedacht. Doch beide hatten in ihren Vereinen Eintracht Frankfurt und Bayern München kaum Einsatzzeit und selten das Vertrauen.
"Spanien war die bessere Mannschaft, aber es war ein erfolgreicher Kampf gegen die Offensivwelle", sagt Philipp Köster, Chefredakteur "11 Freunde", nach dem Halbfinale der DFB-Frauen.24.07.2025 | 5:14 min
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