Champions League: 4:3 - Inter und Barcelona wie im Rausch

Champions League:4:3 - Inter und Barcelona wie im Rausch

von Moritz Zschau
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Yann Sommer

Inter Mailand und der FC Barcelona bieten ein Spiel für die Geschichtsbücher. Nach 120 Minuten und sieben Toren stehen die Gastgeber im Finale. Yann Sommer ist der gefeierte Held.

Bayern-Bezwinger Inter Mailand hat den Triple-Traum von Hansi Flick beendet und das Champions-League-Finale in München erreicht. Eine Woche nach dem spektakulären 3:3 im Hinspiel gewann Italiens Meister das Rückspiel gegen den von Ex-Bundestrainer Flick gecoachten FC Barcelona mit 4:3 (3:3, 2:0) nach Verlängerung. Davide Frattesi sorgte an einem weiteren denkwürdigen Fußball-Abend in der 99. Minute für die Entscheidung.

Martinez bringt Inter früh in Führung

Beide Teams begannen die Partie etwas kontrollierter als letzte Woche. Nach gut 20 Minuten sorgte Inter-Star Lautaro Martinez aber für Ekstase. Ausgerechnet Martinez. Nachdem er im Hinspiel angeschlagen raus musste, war der Einsatz des argentinischen Weltmeisters offen gewesen. Nach einer starken Balleroberung von Federico Dimarco im Mittelfeld ging es bei den Gastgebern schnell: Denzel Dumfries legte an der Strafraumgrenze quer und Martinez traf zur Führung. Barça war um eine schnelle Antwort bemüht, den Offensivaktionen der Katalanen fehlte es aber an der nötigen Präzision.
Ausnahmetalent Lamine Yamal setzte hin und wieder zu seinen gefürchteten Dribblings an, tat sich gegen Inters Defensive an diesem Abend aber schwerer als vorige Woche. Kurz vor der Pause dann der nächste Rückschlag für Barça: Nachdem der frühere Hamburger und Leverkusener Hakan Calhanoglu zunächst noch eine große Chance ausgelassen hatte (41.), traf er vom Punkt doch zum 2:0. Pau Cubarsi hatte Martinez im Strafraum der Gäste gefoult, Schiedsrichter Szymon Marciniak die Szene nach einem Hinweis des Video-Assistenten noch mal überprüft und dann auf Elfmeter entschieden - ganz zum Ärger von Flick.

Torwart Sommer im Blickpunkt

In der zweiten Halbzeit gönnten sich beide Teams so gut wie keine Pause. Eric Garcia traf per Direktabnahme zum Anschluss. Es ging nun hin und her. Ex-Bundesliga-Keeper Yann Sommer verhinderte mit einer Weltklasse-Parade das nächste Tor des Verteidigers (57.), ehe Barcelonas Dani Olmo per Kopf für den Ausgleich sorgte. Gut 20 Minuten vor dem Ende entschied Referee Marciniak nach einem Foul von Henrich Mchitarjan an Yamal zunächst auf Straf-, dann aber doch auf Freistoß für Barça.
In der Schlussphase überschlugen sich erneut die Ereignisse: Raphinha traf im Nachsetzen zum 3:2 für die Spanier, Yamal anschließend nur den Pfosten (90.+3) - und dann Inters Francesco Acerbi tatsächlich noch zum 3:3. In der Verlängerung hoffte Barça auf frische Impulse seines eingewechselten Starstürmers Robert Lewandowski, der zuletzt verletzt war. Doch Inters Joker stach: Davide Frattesis Flachschuss zum 4:3, auf den die Gäste trotz aller Bemühungen keine Antwort mehr fanden, beendete Flicks Triple-Traum.

Die Aufstellungen:

Inter Mailand: Sommer - Bisseck (71. Darmian), Acerbi, Bastoni - Dumfries (108. de Vrij), Barella, Calhanoglu (79. Zielinski), Mkhitaryan (79. Frattesi), Dimarco (55. Carlos Augusto) - Lautaro Martínez (71. Taremi), Marcus Thuram
Trainer: Simone Inzaghi
FC Barcelona: Szczesny - Eric García (98. Héctor Fort), Cubarsi (106. Gavi), Iñigo Martínez (76. Ronald Araújo), Gerard Martín - Frenkie de Jong, Pedri (106. Pau Victor) - Yamal, Olmo (83. Fermín López), Raphinha - Ferran Torres (90.+1 Lewandowski)
Trainer: Hansi Flick
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)

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