Bürgergeld, Wehrdienst, D-Ticket und Co.:Das ändert sich 2026
von Tim Weber
Neues Jahr, viele Änderungen - ob Rente, Mindestlohn, Steuern oder Kindergeld. Worauf es 2026 ankommt: ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Mehr Kindergeld, höhere Steuerfreibeträge und das Deutschlandticket wird teurer: 2026 bringt jede Menge Änderungen mit sich. Die Übersicht im Video.
27.12.2025 | 2:00 minFührerschein, Deutschlandticket, Grundsicherung: Welche Änderungen 2026 auf Verbraucher zukommen - ein Überblick.
Deutschlandticket wird teurer
Der Preis für das Deutschlandticket steigt zum Januar von 58 auf 63 Euro im Monat. Die bundesweite Nutzung von Bus und Bahn im Nahverkehr verteuert sich damit um knapp neun Prozent. Bereits zum Jahresanfang 2025 hatte der Preis um über 18 Prozent zugelegt.
63 Euro im Monat soll das Abonnement des Deutschlandtickets ab Januar kosten, um Mehrkosten für die Verkehrsbetriebe auszugleichen.
18.09.2025 | 2:24 minAus Bürgergeld wird Grundsicherung
Menschen, die trotz intensiver Bemühungen keinen Arbeitsplatz finden oder mit ihrem Einkommen den eigenen Bedarf nicht decken können, haben Anspruch auf Bürgergeld. Das wird im kommenden Juli in neue Grundsicherung umbenannt. Die generelle Höhe der Bezüge bleibt gleich, es soll aber Kürzungen für jene geben, die nicht mit dem Jobcenter kooperieren.
Die neue Grundsicherung bringt strengere Regeln, mehr Sanktionen und soll ab Juli 2026 gelten.
17.12.2025 | 2:54 minMindestlohn steigt
Mit Beginn des Jahres steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde - der damit rund 8,5 Prozent über den bisherigen 12,82 Euro liegt. Anschließend wird der Mindestlohn 2027 auf 14,60 Euro steigen. Eine entsprechende Verordnung hatte das Bundeskabinett Ende Oktober verabschiedet.
2026 wird der Mindestlohn von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 angehoben werden.
29.10.2025 | 1:28 minFührerscheine müssen umgetauscht werden
Im Zuge der EU-weiten Vereinheitlichung der Führerscheine müssen alle alten Papierführerscheine sowie Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, umgetauscht werden.
Wer einen deutschen Kartenführerschein aus den Jahren 1999, 2000 oder 2001 besitzt, muss ihn bis spätestens 19. Januar 2026 gegen den aktuellen EU-Kartenführerschein eintauschen. Nach diesem Datum sind Führerscheine aus diesen Jahrgängen ungültig.
Neuer Wehrdienst
Ab Januar 2026 erhalten alle 18-jährigen Männer und Frauen einen Fragebogen, in dem ihre Motivation und Eignung für den Dienst bei der Bundeswehr abgefragt wird. Für Frauen ist die Teilnahme freiwillig. Für alle Männer, die ab dem 1. Januar 2008 geboren wurden, wird es dann ab Juli 2027 auch eine flächendeckende Musterung geben.
Die Reform des Wehrdienstes hatte bundesweit zu Schulstreiks geführt.
05.12.2025 | 2:37 minMehrwertsteuer in der Gastronomie sinkt
Die Gastronomie soll zum 1. Januar 2026 steuerlich entlastet werden. Die Umsatzsteuer auf Speisen wird von 19 auf sieben Prozent gesenkt.
Anfang Dezember hatte der Bundestag ein Paket mit Steuerentlastungen beschlossen, darunter auch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes in Restaurants.
04.12.2025 | 0:31 minCO2-Preis steigt erneut
Der Preis pro Tonne ausgestoßenes CO2 durch die Verbrennung von Heizöl, Erdgas, Diesel und Benzin wird 2026 erstmals durch die Versteigerung von Emissionszertifikaten bestimmt - bislang lag der Preis fix bei 55 Euro. Die Abgabe ist jedoch noch auf 65 Euro pro Tonne gedeckelt. Als eine Folge könnten die Spritpreise um mehrere Cent steigen. Bei Ölheizungen wirkt sich der CO2-Preis stärker aus als bei Gasthermen. Die Änderung tritt im Januar in Kraft.
Stromnetzentgelte sinken
Die Gebühren, die Stromkunden für die Nutzung der Stromnetze zahlen, sinken im kommenden Jahr in den meisten Regionen. Ein staatlicher Zuschuss in der Höhe von 6,5 Milliarden Euro sorgt dafür, dass die Verteilnetzentgelte im Schnitt um 2,2 Cent pro Kilowattstunde sinken. Regional gibt es allerdings starke Unterschiede.
Die Reform bei der Altersvorsorge war 2025 eines der großen Debattenthemen.
17.12.2025 | 1:37 minRente wird voraussichtlich steigen
Rentnerinnen und Rentner dürfen auf höhere Altersbezüge hoffen. Laut Prognose der Deutschen Rentenversicherung soll die Rente kommenden Juli um rund 3,7 Prozent zulegen. Durch die sogenannte Haltelinie sind die Renten an die Entwicklung der Nettolöhne gekoppelt, wodurch sich die genaue Höhe noch nicht abschätzen lässt.
Erst Anfang Dezember wurde die Haltelinie als Teil des Rentenpakets bis 2031 verlängert - und das Rentenniveau auf 48 Prozent des Durchschnittseinkommens festgeschrieben.
Weitere Änderungen beim Thema Altersvorsorge
Auch die von der schwarz-roten Regierung ausgehandelte Aktivrente tritt zu Beginn des Jahres in Kraft. Wer nach dem Renteneintrittsalter von 67 Jahren freiwillig arbeitet, kann bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei verdienen. Die Aktivrente soll den demographischen Herausforderungen des Arbeitsmarkts begegnen.
Mit dem Zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetz will die Regierung die betriebliche Altersvorsorge weiter ausbauen. Ab Januar 2026 steigt die Einkommensgrenze für die staatliche Förderung von 2.575 auf 2.718 Euro monatlich. Damit soll ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, dass Arbeitgeber sich stärker an der Betriebsrente beteiligen.
Regelsätze von Sozialleistungen bleiben unverändert
Für die Regelsätze der Sozialleistungen gibt es 2026 eine Nullrunde: Wie schon 2025 bleiben sie im nächsten Jahr unverändert. Begründet hat das Kabinett dies mit dem starken Anstieg der Regelsätze in den Jahren 2023 und 2024 - als Reaktion auf hohe Inflationserwartungen. Diese sei im Endeffekt niedriger ausgefallen.
Das ändert sich beim Thema Finanzen
Die monatliche Verdienstgrenze für Minijobs wird durch den Anstieg des Mindestlohns von derzeit 556 Euro auf 603 Euro angehoben. Minijobs gelten als besonders attraktiv, da sie in der Regel steuer- und abgabenfrei sind.
Der Grundfreibetrag wird 2026 von 12.096 auf 12.348 Euro steigen. Für verheiratete Paare gilt der doppelte Betrag. Sie können 24.696 Euro pro Jahr steuerfrei verdienen.
Mit dem neuen Jahr steigt das Kindergeld auf 259 Euro pro Monat für jedes Kind. Damit steigt der Zuschuss um vier Euro. Die Beiträge werden automatisch von der Familienkasse angepasst.
KI-Kennzeichnung wird Pflicht
Mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Texte, Bilder, Audioangebote und Videos müssen künftig als solche erkennbar sein. Die Kennzeichnungspflicht für Unternehmen geht auf den AI-Act der EU zurück, den die Bundesregierung bis August 2026 umsetzen soll.
Widerrufsbutton in Online-Shops
Verbraucherinnen und Verbraucher sollen künftig einen im Internet geschlossenen Vertrag einfach per Mausklick auf einen Button widerrufen können. Eine entsprechende EU-Richtlinie greift ab dem 19. Juni 2026. Betroffen sind Unternehmen, die Kaufverträge über eine Website oder App anbieten.
Bulgarien führt den Euro ein
Zum Jahreswechsel ersetzt der Euro die Landeswährung Lew in Bulgarien, welches damit das 21. Euroland wird. Der Währungswechsel fällt in eine politische Krisenzeit: Die im Januar gebildete Regierung trat erst Mitte Dezember zurück.
Was sich 2025 alles geändert hat - ein Rückblick
Das ändert sich im November :Minikredite, Boarding-Pass und ZDF in HD
Überweisungen, Einreise, E-Akte:Das ändert sich im Oktober
mit Video1:39Bahn, Passfotos, Solarstrom:Das ändert sich im August
Rente, Steuern, Pflege:Das ändert sich im Juli
Strom, Steuer, Mutterschutz:Das ändert sich im Juni
mit Video1:27Elterngeld, Führerschein, Reisen:Das ändert sich im April
mit Video2:29Direktzug, Billigflug, Sommerzeit:Das ändert sich im März
mit Video2:33Solarstrom, KI-Regeln und Wahl:Das ändert sich im Februar
mit Video4:14