Kritik an Schwarz-Rot:Witwenrente: Wirtschaftsweise fordert Reform
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Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert eine Reform der Witwenrente: Diese senke Anreize zur Vorsorge. Auch die Mütterrente und das Renteneintrittsalter kritisiert Grimm.
Die Witwenrente gehöre auf den Prüfstand, meint Wirtschaftsweise Veronika Grimm (Symbolbild).
Quelle: imago images
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert eine Reform der Witwenrente. "Die Witwenrente gehört auf den Prüfstand", sagte sie der "Rheinischen Post".
Wenn Frauen sich darauf verlassen, dass sie im Alter von der Rente des Partners leben, senkt das den Anreiz für eigene Erwerbstätigkeit und Vorsorge.
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Veronika Grimm, Wirtschaftsweise
Eine Reform könnte laut Grimm so aussehen: "Stirbt ein Partner, wird die Rente des Hinterbliebenen gesenkt, da er keinen Partner mehr mitversorgen muss. Das gilt dann für beide gleichermaßen."
Auch die künftige Regierung hat, wie ihre Vorgänger, keinen Plan zur Rentenreform vorgelegt. Dabei sind die Finanzierungsprobleme dringend. Und es fehlt an Konzepten für die nächste Generation.16.04.2025 | 2:43 min
Grimm: "Bei der Rente tickt eine Zeitbombe"
Die Nürnberger Professorin kritisiert auch die Angleichung der Mütterrente. "Ich mache mir große Sorgen, bei der Rente tickt eine Zeitbombe", sagte Grimm.
Veronika Grimm ist seit April 2020 Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft (Wirtschaftsweise).
Quelle: action press
Statt die Mütterrente und Rente mit 63 abzuschaffen, was angesichts der alternden Gesellschaft notwendig wäre, verteilt die künftige Koalition nun neue Geschenke.
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Veronika Grimm, Wirtschaftsweise
Viele Rentnerinnen erhalten für ihre Kindererziehungszeit Mütterrente. Künftig soll es keine Rolle mehr spielen, ob die Kinder vor 1992 oder danach geboren wurden. Wer früher Kinder bekommen hat, kann so mit mehr Geld rechnen.
"Das Rentensystem fortsetzen", aber Beiträge müssen langsam umgeschichtet werden, sagt Prof. Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft.16.04.2025 | 10:16 min
"Renteneintrittsalter muss steigen"
Die Wirtschaftswissenschaftlerin bekräftigte ihre Forderung nach Anhebung des Rentenalters: "Das Renteneintrittsalter muss steigen, sonst ist die Rente mittelfristig nicht mehr finanzierbar. Jedes Jahr zusätzliche Lebenszeit könnte aufgeteilt werden: Zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit gehen in Arbeit und ein Drittel in Ruhestand. Dann ergibt sich das höhere Rentenalter von allein, wenn die Lebenserwartung steigt."
Drückt sich die künftige Regierung vor einer Rentenreform? Und was wäre für mehr Gerechtigkeit nötig? Der Wirtschaftsweise Martin Werding ist für langsame, aber mutigere Schritte.