ZDF-Politbarometer: Union und AfD in Sonntagsfrage gleichauf

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ZDF-Politbarometer:Projektion: Union und AfD erstmals gleichauf

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Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die AfD leicht zulegen und würde zum ersten Mal mit der Union gleichziehen. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.

Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
Neuer Bundeshaushalt: Aufnahme sehr hoher Schulden ...
Der Bundesregierung fehlt Geld im Haushalt. Woher sollen die finanziellen Mittel kommen?
Wie viel Geld sollte zukünftig ausgegeben werden im Bereich …?
Dass die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich ablehnt,
Dass die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich ablehnt, (Unions-Anhänger)
Wenn die AfD im Bund mitregieren würde, wäre die Politik …
Warum wird die AfD hauptsächlich gewählt? (Vergleich zu Oktober 2023)
Sehr starke oder starke gesellschaftliche Konflikte gibt es zwischen ...
Sehr starke oder starke gesellschaftliche Konflikte gibt es zwischen ...
Wird in Deutschland die Gewalt gegen politische Akteure in den nächsten Jahren zunehmen?
Ist das militärische Vorgehen Israels gegen |die Hamas im Gazastreifen gerechtfertigt?
Wird Russland östliche NATO-Länder angreifen?
Das Eindringen russischer Kampfdrohnen auf polnisches Gebiet war durch Russland …
Sollte die NATO auf russische Provokationen |mit mehr militärischer Stärke reagieren?
Projektion  
Politische Stimmung in Deutschland
Keine Wahlabsicht
Zufriedenheit mit der Regierung
Was halten Sie von ...
Was halten Sie von ...
Was halten Sie von ...
Bundeskanzler Merz macht seine Arbeit eher ...
Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
Eigene Wirtschaftslage
Wirtschaftskompetenz
Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
Wann sind Umfragen repräsentativ?
Wann sind Umfragen repräsentativ?
Wie genau sind die Umfragen?

Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und ihren Spitzenvertretern schlägt sich auch im Zuspruch für die AfD nieder: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde sich die CDU/CSU in der Projektion auf 26 Prozent (minus eins) verschlechtern, die AfD würde hingegen mit ebenfalls 26 Prozent (plus eins) ihren neuen Bestwert erzielen und zum ersten Mal mit der Union gleichziehen. Die SPD bliebe bei 15 Prozent, die Grünen hätten leichte Einbußen und würden zehn Prozent (minus eins) erreichen, die Linke käme etwas verbessert auf elf Prozent (plus eins).

Generaldebatte im Bundestag - Alice Weidel, aufgenommen am 17.09.2025

Bei der Sonntagsfrage kann die AfD leicht zulegen und ist erstmals gleichauf mit der Union. Außerdem findet eine knappe Mehrheit die Aufnahme hoher Schulden durch den Bund richtig.

19.09.2025 | 5:48 min

Das BSW und die FDP könnten nach wie vor mit jeweils drei Prozent rechnen, alle anderen Parteien bekämen zusammen sechs Prozent (unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erhalten würde. Mit diesem Ergebnis hätte Schwarz-Rot weiterhin keine parlamentarische Mehrheit.

Zusammenarbeit von Union und AfD

Die CDU lehnt eine politische Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich ab. Dies begrüßt eine Mehrheit von 63 Prozent der Befragten, darunter 74 Prozent der Unions-Anhänger. Nicht richtig finden das insgesamt 34 Prozent (Unions-Anhänger: 24 Prozent) (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Zudem erwarten etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) und rund zwei Drittel der Unions-Anhänger (67 Prozent), dass die CDU auf Bundesebene auch zukünftig nicht mit der AfD zusammenarbeiten wird, insgesamt 42 Prozent (Unions-Anhänger: 28 Prozent) zweifeln daran.

Generaldebatte im Bundestag - Jens Spahn

Spahn richtet in der Haushaltsdebatte scharfe Worte an die AfD und bezeichnet sie als "Putin-hörig". Das habe nichts mit "Patriotismus" zu tun, sondern sei "Verrat am Vaterland", sagt er.

17.09.2025 | 17:44 min

AfD: Erwartungen und Wahlmotive

Trotz der gewachsenen Unterstützung für die AfD rechnet nur eine Minderheit von 21 Prozent mit einer besseren Politik, wenn sie im Bund mitregieren würde. 60 Prozent gehen in diesem Fall von einer schlechteren Politik aus und für 16 Prozent würde eine AfD-Regierungsbeteiligung keinen großen Unterschied machen. Auch wird die AfD nach Meinung einer Mehrheit der Deutschen (60 Prozent) aus Protest gewählt, 34 Prozent erklären sich den Zuspruch zu dieser Partei mit der Unterstützung ihrer politischen Forderungen.

Politbarometer DAVID 9


Im eigenen Lager fällt die Einschätzung hingegen etwas anders aus: Nach 48 Prozent im Oktober 2023 sagen jetzt 65 Prozent der AfD-Anhänger, dass die AfD aus Überzeugung gewählt wird, nur ein Drittel (33 Prozent; Oktober 2023: 50 Prozent) spricht von einem Denkzettel für die anderen Parteien.

Neuer Bundeshaushalt

Der Bundestag hat am Donnerstag den Haushalt für 2025 verabschiedet, der die Aufnahme sehr hoher Schulden vorsieht. 52 Prozent der Deutschen, darunter besonders viele CDU/CSU-, SPD-, Grünen- und Linke-Anhänger, finden die Aufnahme dieser sehr hohen Schulden angesichts der aktuellen Herausforderungen richtig, 42 Prozent finden das nicht richtig. Geht es ganz allgemein darum, wie zusätzliche finanzielle Mittel für die Umsetzung verschiedener Regierungsvorhaben aufgebracht werden sollten, spricht sich eine Mehrheit von 56 Prozent für Ausgabenkürzungen aus, 24 Prozent plädieren für höhere Steuern und zwölf Prozent für zusätzliche Schulden.

Nicht gespart werden sollte jedoch nach mehrheitlicher Ansicht der Befragten bei der Bildung, der Verkehrsinfrastruktur und der Bundeswehr: 88 Prozent fordern, dass zukünftig mehr Geld im Bereich Bildung und Schule ausgegeben wird (weniger: ein Prozent; unverändert: elf Prozent), 68 Prozent befürworten höhere Ausgaben bei der Verkehrsinfrastruktur (weniger: sechs Prozent; unverändert: 24 Prozent) und 58 Prozent bei der Bundeswehr (weniger: zwölf Prozent; unverändert: 27 Prozent). Im Bereich Soziales sehen hingegen nur 40 Prozent einen erhöhten Finanzbedarf, 23 Prozent sind hier für weniger Geld und 34 Prozent für den Status quo.

Bundestag I Friedrich Merz

Der Bundestag hat mit einer Mehrheit von Union und SPD den Haushalt 2025 verabschiedet. Für den neuen Haushalt sind Ausgaben von rund 502 Milliarden Euro eingeplant.

18.09.2025 | 0:31 min

Top Ten: Negativtrend

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiterhin auf Rang eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,8 (hier und im Folgenden Vergleichswert von Anfang September: 2,0) bewertet. Mit großem Abstand folgt wie zuletzt Johann Wadephul mit 0,6 (0,7), danach kommen Bärbel Bas mit 0,0 (0,5) und Lars Klingbeil ebenfalls mit 0,0 (0,4), beide deutlich verschlechtert. Auf Rang fünf steht Friedrich Merz mit minus 0,2 (0,0), dahinter finden sich Alexander Dobrindt mit minus 0,6 (minus 0,5), Markus Söder mit minus 0,7 (minus 0,4) und Wiedereinsteiger Robert Habeck auch mit minus 0,7. Auf dem neunten Platz ist erneut Sahra Wagenknecht mit minus 1,9 (minus 1,9). Schlusslicht bleibt Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,4).

Russland und die Nato

Die Sorgen vor einem russischen Angriff auf östliche Nato-Länder wie Polen oder die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen erreichen ein Rekordniveau: Erstmals glaubt mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent), dass es zu einem solchen Angriff durch Russland kommen wird, 39 Prozent, darunter 51 Prozent der Ostdeutschen, bezweifeln das. Außerdem meinen insgesamt 81 Prozent, dass Russland vor wenigen Tagen absichtlich mit einer größeren Zahl von Kampfdrohnen in polnischen Luftraum eingedrungen ist (aus Versehen: zwölf Prozent). Auf russische Provokationen wie diese sollte die Nato nach Ansicht von 47 Prozent der Befragten mit mehr militärischer Stärke reagieren, ähnlich viele (44 Prozent) lehnen das ab, darunter mit 51 Prozent eine Mehrheit im Osten der Bundesrepublik.

ZDF-Reporter Klauser im Interview.

Oft hätten Russland und Belarus betont, dass es bei der Militärübung um Verteidigung ginge - gleichzeitig haben sie großes Geschütz aufgefahren, berichtet ZDF-Reporter Klauser.

18.09.2025 | 3:25 min

Nahost-Konflikt: Vorgehen Israels

Das militärische Vorgehen Israels gegen die Hamas im Gazastreifen, das eine hohe Zahl von Opfern in der palästinensischen Zivilbevölkerung fordert, trifft in der deutschen Bevölkerung auf starke Kritik: Mit 83 Prozent halten so viele Befragte wie noch nie den israelischen Militäreinsatz für nicht gerechtfertigt, zehn Prozent sind gegenteiliger Meinung.

Expertin für Völkerrecht, Janina Dill

Nach Ansicht der Expertin für Völkerrecht, Janina Dill, ist das Vorgehen Israels in Gaza „weder rechtlich noch moralisch legitimierbar“. Deutschland hätte schon länger Konsequenzen ziehen müssen.

16.09.2025 | 3:34 min

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 16. bis 18. September 2025 bei 1.419 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU 28 Prozent, AfD 21 Prozent, SPD 16 Prozent, Grüne 14 Prozent, Linke 13 Prozent, BSW zwei Prozent, FDP zwei Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Donnerstag, den 02. Oktober 2025. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.


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