Israel will Aktivisten nicht nach Gaza lassen - Greta an Bord
Greta Thunberg an Bord:Israel will Aktivisten-Flotte vor Gaza aufhalten
|
Zwölf Aktivisten wollen auf der sogenannten "Freedom Flotilla" nach Gaza segeln - unter ihnen Greta Thunberg. Israel kündigte nun an, das Boot zu stoppen - und warnt die Besatzung.
Das Segelschiff "Madleen" des Bündnisses "Freedom Flotilla Coalition" nimmt aktuell Kurs auf die Küste des Gazastreifens.
Auf X schreibt Verteidigungsminister Israel Katz: "Ich habe die israelischen Streitkräfte angewiesen, die Hassflottille "Madleen" daran zu hindern, die Küste Gazas zu erreichen - und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen."
Greta Thunberg und andere Aktivisten wollten nach Gaza segeln. Israel will das Vorhaben stoppen.
Quelle: dpa / salvatore cavalli
An Thunberg und die anderen Aktivisten an Bord richtet sich Katz direkt:
Ihr solltet umkehren - denn ihr werdet Gaza nicht erreichen.
„
Israel Katz, Verteidigungsminister Israels
Israel werde "gegen jeden Versuch vorgehen, die Blockade zu durchbrechen oder terroristische Organisationen zu unterstützen - auf See, in der Luft und an Land". Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen in Gaza anzulegen.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt extrem angespannt.06.06.2025 | 1:20 min
Aktivisten bringen Nahrung und ernten Aufmerksamkeit
Das Segelschiff "Madleen" des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition war am Sonntag auf Sizilien in See gestochen. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivisten, darunter neben der Schwedin Thunberg auch Yasemin Acar aus Deutschland.
Die Aktivistengruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.
Im Gazastreifen bleiben die Verteilungszentren für Hilfsgüter geschlossen, nachdem es zu Plünderungen und Schüssen gekommen war.04.06.2025 | 0:23 min
Thunberg wegen kontroverser Positionen in der Kritik
Seit dem Massaker und der Geiselnahme der islamistischen Hamas in Israel im Oktober 2023 und dem darauffolgenden militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen hat sie sich mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen. Kritiker wiederum werfen Thunberg vor, dass sie im Gaza-Krieg und bei den Ereignissen, die ihn auslösten, einseitig propalästinensische Positionen vertreten habe.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, nannte Thunberg-Äußerungen zum Nahost-Konflikt nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 "israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch".
Die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen stockt nach UN-Angaben weiterhin. Eine Verteilung sei wegen Einschränkungen kaum möglich. Der gesamten Bevölkerung drohe Hunger.
Humanitäre Situation in Gaza katastrophal
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Nach UN-Angaben sind die rund zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets von einer Hungersnot bedroht.
Israel hat im Zuge des seit mehr als eineinhalb Jahren andauernden Konflikts immer wieder Hilfslieferungen blockiert. Nach einer wochenlangen Blockade seit Anfang März gelangte zuletzt wieder in kleinerem Umfang humanitäre Hilfe in den Gaza-Streifen. Die Vereinten Nationen dringen jedoch auf eine deutliche Ausweitung der Hilfe.
Mit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei - Israels Militäraktionen in Gaza laufen weiter.