Mutter und Kinder beigesetzt:Türkei: Weitere Touristen wohl mit Vergiftung im Krankenhaus
In Istanbul gibt es laut Medienberichten weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen. Eine Mutter aus Hamburg und ihre beiden Kinder waren zuvor gestorben und wurden beerdigt.
In Istanbul gibt es offenbar weitere Fälle von schweren Lebensmittelvergiftungen bei Touristen (Archivbild).
Quelle: ImagoNach dem Tod einer Hamburger Mutter und ihrer zwei Kinder in der Türkei sind Medienberichten zufolge zwei weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gekommen. Sie hätten in demselben Hotel im Istanbuler Stadtteil Fatih übernachtet wie die Familie aus Hamburg, berichtete die Nachrichtenagentur DHA.
Die Polizei ermittele vor Ort. Der Tageszeitung "Cumhuriyet" zufolge handelt es sich um Touristen aus Italien und Marokko.
Andrea Altmann kommt vom Essen bei ihrem Lieblings-Italiener - wenige Tage später ist sie tot. Möglicherweise durch gefährliche Bakterien aus dem Essen. Ihr Ehemann sucht nach Antworten.
10.09.2025 | 5:31 minMutter und Kinder in der Türkei beerdigt
Die Mutter, ihr sechsjähriger Sohn und ihre dreijährige Tochter wurden laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag in einem Ort in der westtürkischen Provinz Afyonkarahisar beerdigt, von wo die Familie stammt. An der Trauerfeier nahmen demnach Verwandte und Lokalpolitiker teil.
Als Todesursache vermuten die Ermittler weiterhin eine Lebensmittelvergiftung. Noch werde aber auf Laborergebnisse gewartet, so die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Ein erster Autopsiebericht habe kaum nennenswerte Hinweise geliefert.
In türkischen Lebensmitteln sind laut Greenpeace häufig Pestizidrückstände. Die EU weist Importe dieser Lebensmittel immer wieder zurück.
09.07.2025 | 2:17 minDer Vater der Hamburger Familie wird weiter auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Istanbul behandelt. Ein Onkel des Vaters sagte Anadolu, er sei zutiefst betroffen und forderte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Wer auch immer das getan hat, muss bestraft werden", sagte er.
Vier Festnahmen, ein Laden in Istanbul geschlossen
Am Freitag waren bereits vier Verdächtige festgenommen worden. Laut dem Staatssender TRT handelt es sich um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec). Die Familie hatte das Streetfood nach Aussage des Vaters gegessen, bevor sich ihr Zustand am Mittwoch verschlechterte.
Den Festgenommenen werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, berichtete Anadolu. Demnach sind alle Verdächtigen wegen anderer Delikte vorbestraft. Türkische Behörden ließen außerdem einen Laden im Stadtteil Besiktas schließen, von dem sie laut der Zeitung "Cumhuriyet" annahmen, dass er den Vorfall verursacht haben könnte.