Update am Morgen:Donald Trump, der König und das britische Volk
Guten Morgen,
ein royaler Empfang, opulentes Ambiente und die Gewissheit, dass es das noch nie gegeben hat: Donald Trump wird als erster US-Präsident zweimal vom britischen Königshaus zum vollen Staatsbesuch geladen. Das dürfte ihm gefallen. Beim ersten Mal war es Elizabeth II., danach sprach er von der "automatischen Chemie" mit der Queen. König Charles III. nannte er einen "wirklich wunderbaren Kerl".
Sein Faible für Royales ist eine Chance für Europa: Zwischen Pomp und königlicher Familie hat Trump vielleicht ein Ohr für drängende Themen: das amerikanisch-europäische Verhältnis, die Zukunft der Ukraine, aber auch die britische Innenpolitik.
15.09.2025 | 3:35 min
In Großbritannien folgten am Wochenende 150.000 Menschen dem Aufruf eines Rechtsextremen und demonstrierten gegen Migration und für eine schärfere Asylpolitik. Mit dabei, neben zahlreichen Fotos des ermordeten MAGA-Aktivisten Charlie Kirk: eine Videobotschaft des ehemaligen Trump-Beraters Elon Musk, inklusive des Aufrufs: "Entweder ihr wehrt euch, oder ihr sterbt." Auch das könnte Thema sein beim Trump-Empfang.
Überhaupt tun sich die Briten gerade schwer mit amerikanischen Besuchern. Die Region Cotswolds im ländlichen England rangiert ganz oben auf der Forbes-Magazin-Liste der 50 schönsten Dörfer der Welt. Die Folge: Busladungen amerikanischer Touristen auf den Spuren von Harry Potter, Bridget Jones und Downton Abbey. Selbst US-Vizepräsident JD Vance urlaubte vor Kurzem dort. Die Bewohner der Cotswolds mögen Touristen. Aber wenn sie den ganzen Tag Wiesen und Brücken für Social-Media-Fotos besetzen, dann sei das einfach zu viel, sagen sie unserem ZDF-Team.
Mehr über die britische Trump-Connection, die ausländerfeindlichen Proteste und amerikanische Touristen auf Landausflug sehen Sie heute Abend im auslandsjournal.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Shakuntala Banerjee, Leiterin der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen
Transparenzhinweis: "In der ursprünglichen Version des Artikels stand, dass Donald Trumps ehemaliger Berater Steve Bannon wie von den Organisatoren angekündigt, ebenfalls an der Demonstration in London teilgenommen hätte. Das war nicht korrekt. Wir haben den Fehler korrigiert."
Was heute noch wichtig ist
Generaldebatte im Bundestag: Die Beratungen des Bundestags über den Haushalt 2025 erreichen heute mit der Generaldebatte über den Kanzleretat ihren Höhepunkt. Es wird erwartet, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in seiner etwa 30-minütigen Rede auch zu den anstehenden Reformprojekten und zur Außenpolitik Stellung nimmt. Eröffnet wird die Debatte traditionell von der größten Oppositionsfraktion: Für die AfD wird zuerst Fraktionschefin Alice Weidel reden.
Lage im Nahost-Konflikt
EU-Kommission stellt Vorschläge für Israel-Sanktionen vor: Als Reaktion auf Israels Vorgehen im Gazastreifen will die EU-Kommission heute weitere konkrete Vorschläge für Sanktionen gegen das Land vorlegen. Wie eine Sprecherin mitteilte, wird es dabei unter anderem um ein mögliches Aussetzen von bestimmten Handelsvereinbarungen gehen.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Von der Leyen sagt Trump neuen Plan zu russischer Energie zu: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland angekündigt. Russlands Kriegswirtschaft finanziere das Blutvergießen in der Ukraine und werde durch die Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe aufrechterhalten, schrieb die deutsche Politikerin in sozialen Netzwerken. Um dem ein Ende zu setzen, werde die EU-Kommission vorschlagen, den Ausstieg aus russischen fossilen Importen zu beschleunigen.
Selenskyj warnt vor Ausweitung des Krieges: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt Europa vor einer Ausweitung des Krieges durch Russland auch über sein Land hinaus. "Es ist entscheidend, dass Europa wirklich versteht: Wenn es um Russland geht, geht es nicht um den einen oder anderen Nachbarn, sondern um alle", erklärt der Präsident in seiner abendlichen Videoansprache, die er auf X veröffentlichte. "Andernfalls wird Russland seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und den Krieg nur ausweiten - und zwar nicht unbedingt nur gegen die Ukraine."
UN-Generalsekretär hat wenig Hoffnung auf Frieden: UN-Generalsekretär António Guterres sieht nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin vor einem Monat keine Impulse für ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. "Ich bin nicht optimistisch, was kurzfristige Fortschritte im Friedensprozess in der Ukraine angeht", sagte Guterres in New York auf eine entsprechende Frage. Die Positionen Kiews und Moskaus seien gegenwärtig weitgehend unvereinbar - die Ukraine wolle ihre territoriale Integrität bewahren, Russland dagegen große Landesteile besetzt halten. "Ich befürchte daher, dass dieser Krieg zumindest noch eine Weile andauern wird", sagte Guterres.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Sport am Mittwoch
Uli Hoeneß stapelt vorm Champions-League-Auftakt gegen Klub-Weltmeister Chelsea tief und vergleicht den FC Bayern mit Hoffenheim. Wie steht es um die Titelchance der Münchner?
Zahl des Tages
16.600 Verdachtsfälle von Fehlern in Medizin und Pflege sind nach Angaben des AOK-Bundesvorstands im vergangenen Jahr gemeldet worden. Zunehmend mehr Menschen melden sich bei den Krankenkassen wegen Behandlungsfehlern, worauf am Tag der Patientensicherheit aufmerksam gemacht werden soll.
Weitere Schlagzeilen
- Brasilien: Verurteilter Ex-Präsident Bolsonaro in Klinik
- Attentat auf Charlie Kirk: Mutmaßlicher Täter erscheint vor Gericht
- Bei "Lanz" nach SPD-Wahlschlappe in NRW: Klüssendorf fordert "ein bisschen Körperhaltung"
- Staatsbesuch in Großbritannien: Schloss Windsor: Fotos von Trump mit Epstein projiziert
- Champions-League-Auftakt: 4:4 - BVB verspielt Sieg bei Juventus Turin
Die Nachrichten im Video
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17.09.2025 | 1:46 minWenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
Heute gibt es viele Wolken und im Osten und Süden auch etwas Sonne. Im Küstenbereich und im Westen kann es regnen. Bei einem lebhaften, im Norden starken Westwind werden 16 bis 22 Grad erreicht.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion
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