Kritik an Musk-Aussagen zu Meinungsfreiheit in Großbritannien

Aussagen zu Meinungsfreiheit:Britische Regierung kritisiert Musk

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Die britische Regierung hat Aussagen von Elon Musk bei einer rechten Demonstration in London verurteilt. Der Techmilliardär hatte von Angst und Gewalt in Großbritannien gesprochen.

Elon Musk

Elon Musk trat am Wochenende bei einer Demo in London auf. Sein Auftritt stieß auf Kritik.

Quelle: AFP

Die britische Regierung hat Äußerungen von US-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk während einer rechtspopulistischen Demonstration in London scharf kritisiert. Das Letzte, was die britische Bevölkerung wolle, sei diese "gefährliche und aufhetzende Sprache", sagte ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer am Tag vor der Ankunft von US-Präsident Donald Trump zu einem dreitägigen Staatsbesuch.

APTOPIX Britain Protest

In London sind mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gegangen, um für eine schärfere Asylpolitik zu demonstrieren. Auch der Tod von US-Aktivist Charlie Kirk hatte mobilisiert.

13.09.2025 | 2:37 min

Starmer schrieb auf der Plattform X, friedlicher Protest sei "ein Kernstück der Werte unseres Landes."

Großbritannien ist eine Nation, die stolz auf Toleranz, Vielfalt und Respekt ist.

Großbritanniens Premier Keir Starmer auf X

Musk hatte bei der Kundgebung über die aus seiner Sicht gefährdete Meinungsfreiheit in Großbritannien gesprochen und zur Auflösung des Parlaments und einem Regierungswechsel aufgerufen.

Kritik auch von anderen britischen Politikern

Ed Davey, der Chef der Liberaldemokraten, die die drittgrößte Partei im britischen Parlament sind, hatte Premierminister Starmer dazu aufgerufen, gemeinsam mit ihm und weiteren Parteichefs Musks Äußerungen anzuprangern. Davey forderte auch, über Sanktionen nachzudenken - was Starmer am Montag aber ablehnte.

Wirtschaftsminister Peter Kyle sagte, Musks Aussagen seien "etwas unverständlich" und "absolut unangemessen" gewesen. Doch habe die Kundgebung gezeigt, dass es dem Recht auf Meinungsfreiheit gut gehe.

Extremismusforscherin Julia Ebner bei ZDFheute Live

Die Proteste in Großbritannien entstünden auch, weil rechte Parteien im Land die Sorgen der Bevölkerung instrumentalisierten, sagt Extremismusforscherin Julia Ebner.

14.09.2025 | 11:23 min

Musk sprach über Meinungsfreiheit und Gewalt

Musk war während der Massenkundgebung der rechten Szene mit mehr als 100.000 Menschen durch das Zentrum Londons per Video zugeschaltet worden. Die britische Öffentlichkeit habe "Angst, ihre Meinungsfreiheit auszuüben", sagte er. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, die BBC, sei "an der Zerstörung Großbritanniens mitschuldig".

Auch Themen wie Migration und den Brexit schnitt Musk an. An die Teilnehmer der rechten Demo gerichtet sagte er: "Ob ihr Gewalt wählt oder nicht, die Gewalt kommt zu euch. Entweder ihr wehrt euch oder ihr sterbt (...)."

Das Vereinigte Königreich sei ein gerechtes, tolerantes und anständiges Land, sagte der Sprecher des Premiers. Mit solchen Aussagen werde "Gewalt und Einschüchterung auf unseren Straßen" provoziert.

Elon Musk, Mark Zuckerberg und Donald Trump.

US-Technologie-Giganten beeinflussen immer größere Teile des öffentlichen Diskurses. Welche Gefahren davon ausgehen, erklärte Medienwissenschaftler Martin Andree im August bei ZDFheute live.

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Musk-Aussagen haben eine Vorgeschichte

Musk hatte die britische Regierung und Öffentlichkeit schon in der Vergangenheit attackiert und - ähnlich wie die Trump-Regierung - kritisiert, dass die Meinungsfreiheit im Vereinigten Königreich akut gefährdet sei. Durch die Videoschalte wurde erneut deutlich, dass der Tesla-Chef mit dem Organisator der Demo, dem bekannten britischen Rechtsextremen Tommy Robinson, in Verbindung steht.

Mit Trump hat sich Musk mittlerweile überworfen. Der US-Präsident wird am Mittwoch von König Charles III. empfangen.

Auch deutsche Politiker bei der Demo

Zu der Demo in London waren mehrere rechte Politiker und Aktivisten aus Europa angereist, darunter auch der Europaabgeordnete Petr Bystron (AfD). Er teilte bei X Videos von seinem Auftritt auf der Bühne, während dem er Robinson umarmte.

Quelle: dpa, AP

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