Proteste der extremen Rechten:London: Zehntausende demonstrieren gegen Migration
Die Demonstration gegen Migration wurde zur Machtdemonstration der extremen Rechten. Neben Initiator Robinson traten internationale Unterstützer wie Trumps Ex-Stratege Bannon auf.
In London hat ein bekannter rechtsextremer Aktivist zur Demonstration für strengere Migrationsgesetze aufgerufen. Mehr als zehntausend Menschen haben sich nun versammelt.
13.09.2025 | 0:17 minIn London haben am Samstag über 100.000 Menschen an einer Großdemonstration der rechten Szene teilgenommen. Nach Polizeiangaben folgten sie einem Aufruf des rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson. Parallel gingen nur einige Tausend Menschen bei einer Gegendemonstration gegen Rassismus auf die Straße.
Die Kundgebung unter dem Motto "Vereinigt das Königreich" war geprägt von Union-Jack- und England-Fahnen, Plakaten gegen Migranten sowie Parolen für eine härtere Asylpolitik wie "Stoppt die Boote" oder "Schickt sie nach Hause". Viele Teilnehmer forderten zudem den Rücktritt von Premierminister Keir Starmer. Robinson kündigte die Demonstration als "Feier der Meinungsfreiheit" an - und als Gedenken an den rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk, der am Mittwoch erschossen worden war.
Unterstützung von Bannon und Musk
Unterstützung erhielt Robinson von internationalen Gästen wie dem früheren Trump-Berater Steve Bannon oder dem französischen Rechtspopulisten Éric Zemmour. Auch der AfD-Europaabgeordnete Petr Bystron ist zur Demo angereist. US-Milliardär Elon Musk äußerte sich online solidarisch.
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Robinson, der mit bürgerlichem Namen Stephen Yaxley-Lennon heißt, ist Gründer der rechtsextremen English Defence League und in Großbritannien höchst umstritten. Er ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Verbreitung falscher Behauptungen.
Zusammenstöße mit der Polizei
Nicht überall blieb es bei der Demo friedlich. Die Londoner Polizei war mit mehr als 1.600 Einsatzkräften vor Ort, um die Proteste abzusichern. An mehreren Stellen kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, dabei gab es auch Verletzte, wie auf Bildern zu sehen ist. Einige Demonstranten hätten unter anderem versucht Absperrungen zu durchbrechen, um zu den Gegendemonstranten zu gelangen. Eine Gruppe von Protestierenden hätte Beamte mit Projektilen angegriffen, schrieb die Polizei auf X.
Beitrag der Londoner Polizei auf X
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Mehrere Menschen wurden im Laufe des Nachmittags festgenommen, die Polizei sei mit "inakzeptabler Gewalt" konfrontiert worden, hieß es. Im Laufe des Nachmittags habe man zusätzlich Einsatzkräfte mit Schutzausrüstung sowie Polizeipferde anfordern müssen.
Beobachter werten die Demonstration als weiteren Ausdruck der aufgeheizten Stimmung im Land: Die Einwanderung gilt derzeit als zentrales politisches Thema und überlagert für viele Bürger die wirtschaftlichen Sorgen. Allein in diesem Jahr kamen bereits mehr als 28.000 Migranten über den Ärmelkanal nach Großbritannien.
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