Update am Morgen: Wenig Freude auf Schwarz-Rot

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Update am Morgen:Wenig Freude auf Schwarz-Rot

von Shakuntala Banerjee
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Shakuntala Banerjee

Guten Morgen,

es ist geschafft, zumindest aus Sicht von Friedrich Merz und Lars Klingbeil: Seit Mittwoch ist der Weg zur schwarz-roten Bundesregierung frei. Nach CSU und CDU stimmten auch die Parteimitglieder der SPD zu. Die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler am Dienstag scheint gesichert.
Warten müssen Union und SPD weiter auf die Stimmungswende. Wir haben mithilfe der Forschungsgruppe Wahlen in dieser Feiertagswoche von Montag bis Mittwoch die Menschen gefragt, was sie von Schwarz-Rot im Bund halten: 48 Prozent der Befragten fänden eine solche Regierung gut, 37 Prozent schlecht.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Noch schwächer sind die Werte für Friedrich Merz - trotz oder wegen teils überraschender Personalentscheidungen fürs künftige Kabinett: Nur 38 Prozent begrüßen einen Kanzler Merz, 56 Prozent tun dies nicht. Besonders auffällig: die breite Ablehnung bei den Anhängern aller Parteien - mit Ausnahme der Union.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Dazu passt das Ergebnis der Sonntagsfrage: Wäre nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl, hätten Union und SPD keine Mehrheit - trotz leichten Zugewinns von einem Prozentpunkt für CDU/CSU und leichtem Rückgang für die AfD. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die neue Koalition mit einem guten Start die AfD auf Distanz bringen kann. 
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Klar sind die Erwartungen bei den Befragten. Die schauen seit Monaten besorgt auf schlechte Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft. Ginge es nach ihnen, soll sich die nächste Bundesregierung erst um die Wirtschaft kümmern, dann um Soziales. Die Themen Asyl/Flüchtlinge, Sicherheit und Klimapolitik halten vergleichsweise Wenige für besonders dringlich.
Grafik-Politbarometer
Quelle: ZDF

Dass nur rund die Hälfte (48 Prozent) glaubt, dass ein Kabinett Merz künftig einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme leistet, ist keine gute Nachricht für Schwarz-Rot. Da hilft nur: Überzeugen durch Regieren.
Besonders schwierig dürfte das bei zwei großen Baustellen der Außenpolitik werden: Nach 100 Tagen Trump-Regierung Nummer zwei hoffen viele (74 Prozent) auf eine harte Haltung gegenüber seinen Forderungen. Und die Hoffnung auf schnellen Frieden für die Ukraine ist nicht weit verbreitet: Selbst wenn die Ukraine dauerhaft militärisch verlorenes Staatsgebiet an Russland abtreten würde, würde der Kreml-Chef den Krieg nicht beenden, glauben 62 Prozent.
Insgesamt keine leichte Startposition für einen Kanzler Friedrich Merz, wenn er in wenigen Tagen vielleicht in derselben Woche gewählt werden sollte wie der nächste Papst.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Shakuntala Banerjee, Leiterin der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen

Lage im Nahost-Konflikt

Israels Streitkräfte fliegen Luftangriff auf Damaskus: Israels Luftwaffe hat nach den heftigen Kämpfen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit, regierungsnahen Milizen und staatlichen Sicherheitskräften in Syrien mehrere Ziele in der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Dabei seien Ziele nahe dem Präsidentenpalast getroffen worden, teilte das Militär mit. Medienberichten zufolge will die israelische Führung heute zudem über eine mögliche Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen entscheiden.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Selenskyj lobt Rohstoffabkommen mit USA: Der ukrainische Präsident lobt den Deal als "wirklich gerecht". Das Abkommen habe sich während der Verhandlungen "erheblich verändert", nun schaffe es "eine Chance für ziemlich bedeutende Investitionen in der Ukraine".
Welche Rolle Chemiewaffen im Ukraine-Krieg spielen: Russland setzt häufig Tränengas ein. Auch konventionelle Brandwaffen haben chemische Nebenwirkungen. Eine größere chemische Eskalation ist dennoch unwahrscheinlich.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Pressefreiheit weltweit: Reporter ohne Grenzen veröffentlicht jährlich eine Länder-Rangliste, um auf die Situation von Journalistinnen und Journalisten sowie Medien allgemein aufmerksam zu machen. Deutschland stieg aus den Top Ten ab, die Bundesrepublik verschlechterte sich leicht von Platz zehn auf Platz elf.
Kirchentag mit Politprominenz: Heute geht der Deutsche Evangelische Kirchentag weiter. Die Besucher können unter anderem an einer Bibelarbeit mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) teilnehmen und Gesprächen mit dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) oder dem Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff lauschen. Gestern war unter anderem Angela Merkel da - und hat im Interview mit phoenix erzählt, was sie Friedrich Merz für die Kanzlerschaft wünscht.
Interview Angela Merkel
01.05.2025 | 15:40 min
Anhörung vor Internationalem Gerichtshof: Thema sind Israels Verpflichtungen in besetzten palästinensischen Gebieten. Die UN-Generalversammlung hatte den IGH, das höchste UN-Gericht, mit einem Gutachten beauftragt. Es soll klären, welche Verpflichtungen Israel als Besatzungsmacht hat, um internationale humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe zuzulassen.

Ein Lichtblick

Blauflossenthunfische
Quelle: dpa

Heute ist ... "Welttag des Thunfischs". Ja, auch den gibt es - und er kann durchaus Hoffnung machen. Denn immer mehr Thunfischfänge sind nachhaltig, meldet das Marine Stewardship Council. Das zeigt sich auch in deutschen Supermärkten: Mittlerweile stammen 82 Prozent des im Einzelhandel verkauften Thunfischs der Produktkategorien Konserven, Tiefkühlung und Kühlung aus nachhaltiger Fischerei.

Gesagt

An erster Stelle in meinem Leben steht die Familie, an zweiter Stelle der Fußball.

David Beckham

Zu sehen ist David Beckham.
Quelle: dpa

Ein halbes Jahrhundert David Beckham. Die englische Fußballlegende, heutiger Funktionär und Ehemann von Musikerin und Designerin Victoria Beckham feiert 50. Geburtstag. Drei Söhne und eine Tochter haben "Becks" und "Posh", wie die beiden auch genannt werden.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden28.05.2025 | 1:52 min
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So wird das Wetter heute

Am Freitag zeigt sich der Frühling im Süden noch einmal von seiner sommerlichen Seite. Hoch Quendolin bringt hier viel Sonnenschein und Höchsttemperaturen von lokal bis zu 30 Grad. Über Norddeutschland steht allerdings schon Tief Henry bereit - und bringt Schauer und Gewitter, in der Mitte teilweise mit Unwettergefahr durch Hagel und schwere Sturmböen. An den Küsten werden es noch einmal zwischen 16 und 20 Grad, bevor die Temperaturen über das Wochenende sinken - und im Norden und Osten sogar nochmal Frost in Bodennähe bringen können.
ZDFHeuteWetter - Freitag 02.05.2025
Quelle: ZDF

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