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Ankündigung von Sanktionen:Trump droht Käufern von iranischem Öl
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Inmitten der Atomverhandlungen droht US-Präsident Trump mit Sanktionen gegen alle Käufer iranischen Öls. Die nächste Gesprächsrunde mit Teheran wurde derweil verschoben.
Trump will den Iran zum Einlenken in den Atomverhandlungen mit den USA drängen.
Quelle: picture alliance/dpa/AP
US-Präsident Donald Trump erhöht inmitten der Verhandlungen um Irans umstrittenes Atomprogramm massiv den Druck auf Teheran.
Die USA und der Iran hatten vor einigen Wochen nach Jahren der Eiszeit Gespräche über ein mögliches neues Atomabkommen aufgenommen.
Trump sagte bei einem Termin im Weißen Haus, dass die neuen Sanktionen dazu beitragen sollten, den Iran in eine Situation zu bringen, in der Teheran bereit sei, einen Deal einzugehen.
Neue Verhandlungsrunde mit dem Iran verschoben
Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die nächste Verhandlungsrunde über das Atomprogramm zwischen Washington und Teheran verschoben werden soll.
Der ursprünglich für Samstag in Rom geplante, bereits vierte Termin zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi werde aus "logistischen Gründen" verschoben, erklärte Omans Außenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X. Der Oman vermittelt bei den Gesprächen.
Nach Angaben der Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, gehen die USA allerdings davon aus, dass es in naher Zukunft erneut Gespräche geben werde.
Ölexporte für Irans Wirtschaft von großer Bedeutung
Der Iran befindet sich bereits in einer heftigen Wirtschaftskrise - nicht zuletzt wegen bereits bestehender Sanktionen. Falls es der US-Regierung mit Trumps neuer Sanktions-Drohung tatsächlich gelingen sollte, die verbliebenen Käufer iranischen Öls zu verschrecken, dürfte das für den Iran wirtschaftlich verheerend sein.
Erst am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen mehrere Firmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und dem Iran verhängt, die laut Washington am Geschäft mit iranischem Öl beteiligt sind.
Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai verurteilte die neuen Strafmaßnahmen laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna scharf und drohte mit Konsequenzen. Ob die neuen Sanktionen der eigentliche Grund der Verschiebung sind, blieb unklar.
Seit Jahren Streit um iranisches Atomprogramm
2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit Vertragspartnern - darunter China, Russland, die USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien - vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken.
Trump stieg jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. Daraufhin hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens.
Trump strebt nun einen neuen Deal mit der Islamischen Republik an und drohte zugleich mit Militärschlägen, sollte es kein Abkommen geben.
Mit der Verschiebung dürfte auch eine Gesprächsrunde iranischer Regierungsmitglieder mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien platzen, die nach Angaben aus Teheran für Freitag angesetzt gewesen sein soll.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AFP, AP
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