Dritte Gesprächsrunde im Oman:USA-Iran-Atomstreit: Nächstes Treffen steht
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Im Streit um das iranische Atomprogramm dauerten die Gespräche in Rom vier Stunden - ohne Ergebnis. Beide Seiten einigten sich auf eine dritte Runde kommende Woche im Oman.
Die USA und der Iran wollen ihre Verhandlungen über Teherans Atomprogramm weiterführen. Die beiden Länder, die sich seit Jahrzehnten immer wieder mit Drohungen und Vorwürfen überziehen, vertagten sich nach der zweiten Runde in Rom ohne erkennbare Fortschritte. Das nächste Treffen soll am Samstag kommender Woche im Oman stattfinden. Der arabische Staat vermittelt zwischen beiden Delegationen.
Die zweite Runde unter Leitung der beiden Chefverhandler, Irans Außenminister Abbas Araghtschi und US-Sondergesandter Steve Witkoff, war nach vier Stunden wieder vorbei. Die Gespräche fanden auf neutralem Gelände in der omanischen Botschaft in Rom statt.
Araghtschi berichtete anschließend: "Die Verhandlungen kommen gut voran." Konkreter wurde er nicht. Aus der US-Regierung gab es zum Verlauf der Unterredungen zunächst keinen Kommentar.
Außenminister Abbas Araghtschi ist für die Atom-Gespräche nach Rom gereist. (Archivbild)
Quelle: dpa
Atom-Gespräche: Iran erklärt Dialogbereitschaft
Vor der zweiten Verhandlungsrunde hatte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Baghaei, den Willen des Irans zum Dialog bekräftigt. Die Islamische Republik habe immer wieder "mit gutem Willen und Verantwortungsbewusstsein ihr Engagement für die Diplomatie als zivilisierten Weg zur Lösung von Problemen gezeigt", schrieb Baghaei auf der Plattform X.
Die erste indirekte Verhandlungsrunde hatte am vergangenen Samstag in Omans Hauptstadt Maskat stattgefunden. Beide Seiten hatten da ebenfalls von "konstruktiven" Gesprächen gesprochen.
Der Iran hatte jedoch am Freitag "ernste Zweifel" an den Absichten Washingtons geäußert. "Obwohl wir ernste Zweifel an den Absichten und Motivationen der amerikanischen Seite haben, werden wir auf jeden Fall an den morgigen Verhandlungen teilnehmen", erklärte Araghtschi in Moskau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.
Israels Verteidigungsminister: "Besitz von Atomwaffen" durch Iran verhindern
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte vor Beginn der Gespräche zwischen den USA und dem Iran unterdessen klargestellt: "Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und ich sind entschlossen, gemeinsam mit allen Parteien eine klare Linie zu vertreten, die den Iran daran hindern wird, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen", schrieb er auf X.
Wir werden keine Vernichtungsdrohungen gegen den Staat Israel zulassen.
Israel Katz, israelischer Verteidigungsminister
Atomabkommen: USA zogen sich unter Trump 2018 zurück
2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.
Während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zogen sich die Vereinigten Staaten jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus drängt Trump auf eine neue Vereinbarung. Er droht dem Iran zugleich für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. US-Außenminister Marco Rubio sagte am Freitag, die US-Regierung strebe eine friedliche Lösung mit dem Iran an, werde aber niemals tolerieren, dass das Land eine Atomwaffe entwickelt.
Quelle: dpa
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Quelle: Reuters, AFP, AP, dpa
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