Mike Waltz: Trumps Sicherheitsberater soll UN-Botschafter werden

Nach Signal-Affäre:Sicherheitsberater Waltz soll UN-Botschafter werden

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Mike Waltz - bislang Nationaler Sicherheitsberater Trumps - soll nun amerikanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen werden. Das verkündete der US-Präsident.

Der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz spricht am 30. April 2025 im Hill and Valley Forum im US-Kapitol in Washington, DC, auf einem Panel mit dem Titel „Die Gestaltung des Verteidigungsministeriums für das Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts“.
Bald Amerikas Mann bei den Vereinten Nationen? Mike Waltz.
Quelle: AFP/Kevin Dietsch

US-Präsident Donald Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz soll neuer amerikanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen werden. Auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social schrieb Trump:

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich Mike Waltz zum nächsten Botschafter der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen nominieren werde.

Donald Trump

Seinen bisherigen Posten im Weißen Haus solle übergangsweise Außenminister Marco Rubio übernehmen. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, dass der in die Geheimchat-Affäre verwickelte Waltz als Sicherheitsberater entlassen werde.
SGS Thevessen
Der US-Sicherheitsberater Mike Waltz muss seinen Posten räumen. Er wird dafür verantwortlich gemacht, dass in einer nicht sicheren Chatgruppe militärische Geheimnisse geteilt worden waren. Dazu ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.01.05.2025 | 1:35 min

Verantwortung übernommen für Chatgruppenaffäre

Waltz hatte Ende März die Verantwortung dafür übernommen, dass Militärpläne im Messengerdienst Signal versehentlich mit einem Journalisten geteilt worden waren. Nach Angaben von CBS News muss auch Waltz' Stellvertreter Alex Wong gehen.

Elmar Theveßen
"Der Abgang von Mike Waltz nach 100 Tagen ist nicht nur die Folge des Signal-Skandals, sondern auch Zeichen für Konflikte innerhalb der Trump-Regierung. Waltz hatte ja versehentlich einen Journalisten in die Chatgruppe geholt, in der streng geheime Pläne für Luftangriffe auf die Houthi-Milizen in Jemen besprochen wurden.

Waltz, ein ehemaliger Kongressabgeordneter, hatte als Nationaler Sicherheitsberater Positionen vertreten müssen, die seinen früheren Überzeugungen diametral widersprachen, z.B. im Ukrainekonflikt. Bei großen Themen wie Ukraine und Nahost war er komplett marginalisiert. Präsident Trump vertraute lieber auf seinen langjährigen Freund und Geschäftspartner Steve Witkoff, der keinerlei diplomatische Expertise besitzt. Witkoff gilt als möglicher Nachfolger für Waltz."

Trump hatte nach Bekanntwerden der Affäre von einem "Ausrutscher" gesprochen und Waltz einen "guten Mann" genannt. Danach geriet jedoch Verteidigungsminister Pete Hegseth zunehmend unter Druck.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth beim Easter Egg Roll am Weißen Haus
US-Verteidigungsminister Hegseth gerät weiter unter Druck: Er soll US-Militärpläne in einem weiteren ungesicherten Gruppenchat geteilt haben, darunter auch mit seiner Ehefrau. 22.04.2025 | 1:32 min

Witkoff als möglicher Nachfolger im Gespräch

Wer den Beraterposten dauerhaft übernehmen würde, war zunächst unklar. Viele US-Medien berichten, eine Möglichkeit sei der Sondergesandte Steve Witkoff, der laut ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen keine diplomatische Expertise besitzt. Dieser sei an den Verhandlungen zum Ukraine-Krieg und dem Gaza-Konflikt beteiligt gewesen. Eine Stellungnahme von Waltz selbst lag zunächst nicht vor.
Mike Waltz- US Sicherheitsberater
Die Trump-Regierung gerät zunehmend unter Druck: Nach der Sicherheitspanne in einem Signal-Chat ist nun der gesamte Verlauf mit sensiblen US-Militär-Informationen öffentlich. 26.03.2025 | 2:46 min
Quelle: AFP, dpa, Reuters

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