Leichtes Spiel: Die Schweizer Torhüterin Livia Peng pariert im EM-Viertelfinale gegen Spanien einen schlecht platzierten Elfmeter von Alexia Putellas (nicht im Bild).
Quelle: Imago / Steinsiek.ch / Grant Hubbs
Bei der
Frauen-EM in der Schweiz bleiben die Elfmeterpunkte wie verhext. Im Turnierverlauf haben die Spielerinnen inklusive des Viertelfinal-Elfmeterschießens zwischen England und Schweden nur zwölf von 25 Schüsse verwandelt - das sind 48 Prozent, weit unter der im Fußball üblichen Quote von etwa 75 Prozent. Auffällig oft gingen die Schüsse nicht mal aufs Tor.
Lange hält die aufopferungsvoll spielende Schweiz im EM-Viertelfinale gegen Spanien das 0:0. Dann erlöst die eingewechselte Athenea die Favoritinnen.
18.07.2025 | 7:45 min
Spanien scheitert zwei Mal in einem Spiel
Wo auch Weltmeisterinnen die Nerven versagen, stellt sich die Frage nach den Gründen, die aber schwierig zu entschlüsseln sind: Am Freitagabend verschossen für Spanien erst Mariona Caldentey und dann die frühere Weltfußballerin
Alexia Putellas - die eine setzte den Ball kläglich neben das Tor, die andere scheiterte mit einem schlecht platzierten Schuss an der Schweizer Torhüterin Livia Peng. Letztlich blieben die Fehlschüsse folgenlos: Spanien gewann 2:0 und zog ins Halbfinale ein.
Was für ein Drama: Ein Doppelschlag rettet die England gegen Schweden in die Verlängerung. In einem irren Elfmeterschießen wird vor allem Schwedens Torfrau zur tragischen Figur.17.07.2025 | 10:27 min
England konnte sich gegen die Schwedinnen sogar vier verschossene Elfmeter leisten, denn die Gegnerinnen vergaben fünf. Einen, der entscheidend gewesen wäre, schoss Torhüterin Jennifer Falk übers Tor - wie später Smilla Holmberg beim letzten von insgesamt 14 Schüssen.
Deutschland: Ein Schuss, ein Treffer
Auch für Norwegen waren Elfmeter ein Drama, die erfahrene Top-Stürmerin Ada Hegerberg vergab deren zwei: Trotz eigentlich exzellenter Schusstechnik setzte sie beide neben das Tor.
Deutschland, bei Elfmetern stets im Ruf der Nervenstärke stehend, steht bei eins von eins: Sjoeke Nüsken verwandelte gegen Dänemark.
Horst Hrubesch hat Ann-Katrin Berger vertraut. So stieg sie bei den DFB-Frauen von der Ersatztorhüterin zur Olympia-Heldin auf. Der Lohn ist Bronze, dank Bergers Elfer-Parade.
"Wir haben schon in Herzogenaurach mit diesem Thema begonnen", sagte Bundestrainer
Christian Wück vor dem Viertelfinale gegen Frankreich in Basel (Samstag, 21 Uhr/ZDF live ab 20.15 Uhr). "Wir haben es immer wieder eingestreut. Deshalb glaube ich, dass wir gut vorbereitet sind."
Allerdings fehlt
Giulia Gwinn als beste Schützin - und Frankreich (2/2) ist bei dieser EM ebenfalls noch ohne Fehlschuss. Dafür gilt die deutsche Torhüterin
Ann-Katrin Berger als "Elfmeterkillerin" und schießt gerne auch selbst, zum Beispiel im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada 2024 (4:2).
14 Elfer, neun davon verschossen oder gehalten: Das EM-Drama zwischen Schweden und England reiht sich ein in die denkwürdigsten Elfmeterschießen aller Zeiten. Eine Auswahl.
von Ingo Konrad
Quelle: SID