EM-Viertelfinale gegen Frankreich: Ein neuer Matchplan muss her
Unterstützung für Bundestrainer:Titelträgerinnen helfen beim neuen Matchplan
von Frank Hellmann, Zürich
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Christian Wücks Assistenztrainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak wissen sehr wohl, wie man Titel gewinnt. Davon kann und will der Bundestrainer der DFB-Frauen profitieren.
Wücks Co-Trainerinnen Maren Meinert (r.) und Saskia Bartusiak wissen, wie man Titel gewinnt.
Quelle: Imago
Direkt am Trainingsplatz der deutschen Fußballerinnen gibt es einen modernen Freestyle-Platz. Vor allem junge Männer nutzen das Terrain am Waldrand des Sportzentrums Buchlern im Züricher Bezirk Altstetten, um bei Musik die Muskeln spielen zu lassen. Dabei machen sie nicht nur Klimmzüge, auch Akrobatik kommt dazu. Deutschlands Frauen-Nationalteam bekommt beim Üben hinter blickdichten Planen davon nur wenig mit.
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Faire Bezahlung und mediale Präsenz sind meiner Meinung nach viel wichtiger. Trotzdem sollten wir aufhören, ständig vom „Frauenfußball“ zu sprechen, und einfach nur „Fußball“ sagen. Deshalb fällt es mir auch nicht schwer, bei den Frauen ganz selbstverständlich von einem „Team“ zu sprechen. Wie seht ihr das?
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Bundestrainer Wück steht unter Druck
Aber auch bei den DFB-Frauen stand am Mittwoch in der Vorbereitung auf das EM-Viertelfinale gegen Frankreich (Samstag, 21 Uhr/live im ZDF) eine Krafttrainingseinheit im Teamhotel an. Erst den Kopf frei bekommen, dann den Körper zu stählen, ist nicht verkehrt.
Gerade Christian Wück steht jetzt unter Druck: Die Bewertung seines ersten Turniers als Bundestrainer wird entscheidend davon abhängen, was in Basel passiert. Im Letzigrund hatte sein Ensemble gegen Schweden Freiräume wie auf einer Spielwiese angeboten. Schweden nahm die Einladung schon vor der Unterzahl dankend an.
Sportdirektorin Künzer sieht sich nicht als Korrektiv
Anpassungen sind unvermeidlich, wobei gerade Sportdirektorin Nia Künzer dem Eindruck entgegentritt, der Bundestrainer ziehe einen Plan ohne Rücksicht auf Verluste durch. Dass es Anpassungen geben muss, negiert niemand. "Er hat sich das Spiel auch anders vorgestellt", sagte die Weltmeisterin von 2003, die sich gar nicht als Korrektiv sieht. Man sei ständig im Austausch.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das letzte Spiel in Gruppe C verloren. Gegen Schweden kosteten vor allem Abwehrfehler in der ersten Halbzeit die Chance auf den Sieg.
12.07.2025 | 7:07 min
Und überhaupt: Der Verband hat eine andere Spielphilosophie gewollt als unter Horst Hrubesch, Die Bronzemedaille in Paris - nach einem 1:0 gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien - glänzte vergangenen Sommer, doch Schönheitspreise gewann dieses Team nicht. Es brauchte, davon ist Künzer immer noch überzeugt, für die Zukunft einen Strategiewechsel.
Gegen Frankreich geht es jetzt ums große Ganze
Doch spielt beim früheren Nachwuchstrainer Wück (zu) viel Risiko mit. Schon beim Einstand in Wembley gegen England (4:3) waren alle Facetten zu bestaunen: Wunderbare Umschaltaktionen wechselten mit fatalen Fehlschaltungen. Damals überwog der Nutzen. Jetzt könnte fehlende Balance hohe Kosten verursachen.
Vielleicht hilfreich, dass "erfolgreiche Erfahrung" (O-Ton Künzer) an Wücks Seite zu finden ist. Seine Assistentinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak sind 2003 bzw. 2007 mit Deutschland Weltmeisterinnen geworden. Die 51-jährige Meinert hat dazu allein drei EM-Titel als Spielerin gewonnen, die neun Jahre jüngere Helferin (Bartusiak) ist zweimalige Europameisterin und Olympiasiegerin.
Die Co-Trainerin der DFB-Frauen Saskia Bartusiak spricht im Interview mit ZDF-Moderatorin Lena Kesting über die Herausforderungen vor dem EM-Viertelfinale gegen Frankreich.16.07.2025 | 2:56 min
Die eine ist offiziell eher für die Offensive, die andere für die Defensive zuständig, also jene Mannschaftsteile, in denen sie selbst gespielt haben, aber natürlich fließt alles ineinander über. Ohnehin geht’s jetzt ums große Ganze.
Gute Tipps von Assistenztrainerin Meinert
Die Trainerbank muss einen Matchplan gegen flinke Französinnen entwerfen, der nicht nach einer halben Stunde in sich zusammenfällt wie die in der Schweiz beliebten Hüppen, die röhrenförmigen Waffeln, die mit Schokolade gefüllt sind. Wer kredenzt die Zutaten fürs ersehnte Halbfinale?
Jeder für sich aus dem Trainerteam ist nach dem Spiel gegen Schweden in sich gegangen.
„
Maren Meinert, Assistenztrainerin bei den DFB-Frauen
"Dann überlegen wir gemeinsam, wie die taktische Ausrichtung sein wird." Was sie sagen konnte: "Aus einer sicheren Abwehr nach vorne zu spielen, braucht individuelle Qualität und die haben wir definitiv. Das Viertelfinale ist ohne doppelten Boden, wenn du jetzt verlierst, fährst du nach Hause. Aber wir starten alle bei Null, unabhängig davon, wie das Schweden-Spiel ausgegangen ist."
Ganz nah dran an der DFB-Elf: Ein Einblick in den EM-Alltag, Familienbesuche, die Teamküche – und Lena Oberdorf über Zusammenhalt und ihre verletzungsbedingte EM-Absage.
14.07.2025 | 15:16 min
Meinert führte ihre Teams zu Titeln
Sie kann ruhig erzählen, wie konsequent sie einst deutsche Juniorinnenteams auf Titel getrimmt hat. Zweimal den WM-Titel mit den U20-Juniorinnen (2010 und 2014), sowie dreimal mit den U19-Juniorinnen (2006, 2007 und 2011) zu gewinnen, war unter ihrer Regie kein Zufall.
Aktuell hat sich die U19 gar nicht mehr für die EM qualifiziert. Noch so ein Problem im deutschen Fußball, der wohl noch mehr Kraftakte braucht als jene, die von jungen Männern am Trainingsplatz der DFB-Frauen vollführt werden.
Stürmerin Kadidiatou Diani ist für das Viertelfinale gegen Deutschland womöglich nicht fit. Die Französin pausiert mit einer Fersenverletzung.
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Faire Bezahlung und mediale Präsenz sind meiner Meinung nach viel wichtiger. Trotzdem sollten wir aufhören, ständig vom „Frauenfußball“ zu sprechen, und einfach nur „Fußball“ sagen. Deshalb fällt es mir auch nicht schwer, bei den Frauen ganz selbstverständlich von einem „Team“ zu sprechen. Wie seht ihr das?