CL-Playoff in Glasgow: Bayern vor heißem Tanz im Paradies
CL-Playoff bei Celtic Glasgow:FC Bayern erwartet heißer Tanz im Paradies
von Maik Rosner
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Der FC Bayern bekommt es im Playoff-Hinspiel bei Celtic auch mit dem Stadion-Mythos und den enthusiastischen Fans zu tun. Für Kompany und seine Mannschaft geht es schon um viel.
Darauf müssen sich die Bayern am Abend einstellen: Die enthusiastischen Fans sorgen im Celtic Park in Glasgow für eine Gänsehaut-Atmosphäre.
Quelle: AFP
Dass Glasgows Celtic Park auch Paradise genannt wird, liegt vor allem am Friedhof nebenan. "Es ist, als würde man einen Friedhof verlassen, um das Paradies zu betreten", hieß es einst bei Celtic, das die Anhänger ganz weich Seltic aussprechen.
Das Team mit den grün-weiß gestreiften Trikots wird "The Bhoys" genannt. Das "h" soll eine gälische Schreibweise darstellen und damit an die irisch-katholischen Wurzeln des Klubs erinnern.
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Bayern-Stars von Atmosphäre beeindruckt
Auch jetzt, vor dem Playoff-Hinspiel des FC Bayern in der Champions League am Abend (Anpfiff 21 Uhr) beim schottischen Meister am Mittwoch, genießt das größte reine Fußballstadion des Landes mit seinen mehr als 60.000 Plätzen einen Weltruf. "Da träumt jeder davon, dort mal zu spielen", sagt der Münchner Torwart und Kapitän Manuel Neuer. Auch Kollege Thomas Müller gerät ins Schwärmen:
Diese Atmosphäre ist der Wahnsinn.
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Thomas Müller
Lionel Messi sprach einst gar von der "besten Atmosphäre in Europa". Barcelona und Messi hatten 2012 im Paradies 1:2 verloren. Erlebt hatte Messi damals auch, wie die Lisbon Lions in der 67. Minute besungen wurden, in Erinnerung an Celtics Titelgewinn durch ein 2:1 gegen Inter Mailand 1967 im Europapokal der Landesmeister, dem Vorgängerwettbewerb der Champions League.
Auch gegen die Bayern werden die Celtic-Fans ihren Sixty-seven-Song zur Melodie von Bonnie Tylers "It’s a Heartache" intonieren.
Celtics Heimstärke, Bayerns Ziel
Dem FC Bayern sollte es zudem eine Warnung sein, dass er bei einer der heimstärksten Mannschaften Europas antritt. Dort soll eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag in München geschaffen werden.
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Die Qualifikation fürs Achtelfinale muss her, ein Aus käme einer maximalen Enttäuschung gleich. Auch, weil der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen nach dem 2012 verlorenen Finale dahoam diesmal den "Titel dahoam" als Ziel ausgerufen hat. Das Endspiel findet am 31. Mai in München statt.
Viel Druck für Trainer Kompany
"Wir können ganz viel zeigen diesen Monat, und wir haben natürlich auch einen entsprechenden Druck, dass wir das müssen", sagt Dreesen nun mit Blick auf die Playoffs gegen Celtic und das am Samstag dazwischen anstehende Ligaspiel bei Meister Leverkusen.
Früh als Super-Talent gehandelt, reifte Celtic-Stürmer Nicolas Kühn lange abseits des Rampenlichts. Im Champions-League-Spiel gegen Bayern könnte er den zweiten Ex-Klub ärgern.
von Ralf Lorenzen
mit Video
Viel Druck also auch für Trainer Vincent Kompany in seiner ersten Saison beim FC Bayern. Mit seiner Mannschaft führt er die Bundesliga zwar mit acht Punkten Vorsprung auf den Zweiten Leverkusen an.
Bayerns Auswärtsschwäche in Europa
In der Champions League haben die Münchner aber schon drei empfindliche Niederlagen in vier Auswärtsspielen bezogen, bei Aston Villa (0:1), in Barcelona (1:4) und bei Feyenoord Rotterdam (0:3). Deshalb müssen sie nun nachsitzen in den Playoffs.
Sollten sie gegen den Außenseiter Celtic ausscheiden, wäre die Saison mit dem Meistertitel nicht vollständig zu reparieren. Aus dem DFB-Pokal hatte sich der FC Bayern bereits im Achtelfinale gegen den Titelverteidiger Leverkusen verabschiedet (0:1). Ein noch früheres Aus in der Champions League wäre mit dem eigenen Anspruch nicht vereinbar und würde scharfe Debatten nach sich ziehen.
Kompanys Erfahrung mit dem Celtic Park
Die Münchner spielen im Paradies also nicht nur gegen Celtic, den Stadion-Mythos und die enthusiastischen Fans an, sondern auch gegen ihre Dämonen. Dazu zählt ihre Konteranfälligkeit. Und Kompany weiß aus eigener Erfahrung, was auf seine Mannschaft zukommt.
"Das war eines der lautesten Auswärtsspiele, das ich je hatte in meiner Karriere als Spieler", sagt der frühere Innenverteidiger von Manchester City, des Hamburger SV und RSC Anderlecht, der 2003 mit seinem belgischen Heimatverein bei Celtic 1:3 verlor. Zu seiner Zeit bei City fehlte er 2016 verletzt, als seine Kollegen 3:3 im Paradies spielten. Ein Jahr später war der FC Bayern zuletzt im Celtic Park und gewann 2:1. Damit könnten die Münchner auch jetzt gut leben.
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
Quelle: Reuters
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