BVB im Krisenmodus: Ratlosigkeit wegen fehlender Kontinuität
Dortmund im Krisenmodus:BVB-Ratlosigkeit wegen fehlender Kontinuität
von Felix Meininghaus
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Borussia Dortmund bleibt sich treu: Champions-League-Auftritten folgen regelmäßig Pleiten in der Liga. Die gute Nachricht: Am Mittwoch gibt es wieder Königsklasse unter Flutlicht.
Rückschlag in der Liga gegen Bochum: BVB-Ratlosigkeit
Quelle: imago
Psychologen sprechen bei solch eklatanten Symptomen gern von Self-Fulfilling Prophecies: Sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Immer dann, wenn Borussia Dortmund in der Champions League vorgespielt hat, darf der geübte Beobachter mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass im Liga-Alltag ein Rückschlag folgt.
Am Mittwoch spielt Borussia Dortmund in der Champions League gegen Sporting Lissabon. International läuft es zuletzt besser als in der Bundesliga, wo der BVB nur Elfter ist.18.02.2025 | 1:30 min
"Und täglich grüßt das Murmeltier": Neun Mal trat das börsennotierte Fußballunternehmen aus dem Ruhrgebiet in dieser Saison in der Königsklasse an, acht Mal gelang danach kein Sieg. Die einzige Ausnahme bildete der 2:1-Erfolg in Heidenheim, den letzten krachenden Rückschlag gab es am Samstag: 0:2 beim Tabellenletzten aus Bochum.
Ist Dortmund ein Fall für die Couch?
Borussia Dortmund ein Fall für die Couch? Sämtliche Symptome deuten darauf hin. Bosz, Stöger, Favre, Terzic (zwei Mal), Rose, Sahin und nun Kovac: Egal, wer in der Nachfolge der Trainer-Granden Jürgen Klopp und Thomas Tuchel auf der Dortmunder Bank Platz nahm, keiner von ihnen konnte einem mit Nationalspielern gespickten Ensemble jene Wankelmütigkeit austreiben, die seit mittlerweile siebeneinhalb Jahren zum Dortmunder Alltag gehört.
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Nun also Niko Kovac, der sich nahtlos in die bekannten Muster einfügt: Zum Einstand eine Heimniederlage in Stuttgart, drei Tage später eine mitreißende zweite Halbzeit bei Sporting Lissabon, dem beim 0:2 in Bochum ein solch blutleerer und uninspirierter Auftritt folgte, dass allenthalben Kopfschütteln zu sehen war.
Ist der BVB schlichtweg untrainierbar?
Einmal mehr drängt sich die Frage auf: Ist diese Mannschaft schlichtweg untrainierbar? Zumindest scheint es nicht an den regelmäßig wechselnden Übungsleitern zu liegen, wie nicht nur Manndecker Nico Schlotterbeck vermutet: "Es ist egal, welcher Trainer draußen steht", sagte er nach der Pleite von Bochum bei "Sky":
Die Mannschaft muss von sich aus aus den Pötten kommen. Wir müssen ganz schnell den Turnaround schaffen. Jeder Einzelne muss sich anschauen und bessere Leistungen bringen.
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Nico Schlotterbeck, Fußball-Profi
Dabei hatte Lars Ricken, Vereinsikone und seit dem vergangenen Mai Geschäftsführer Sport beim BVB, nach dem Sieg in Lissabon noch verkündet, Kovac komme "in die Köpfe und Beine" seiner Akteure. Übersetzt in die Sprache der Fußballer heißt das: "Der Trainer erreicht die Spieler."
Die Dortmunder verstecken sich
Nur wenige Tage nach diesem Statement waren diese Eindrücke bereits von der tristen Gegenwart eingeholt worden. Nach der Niederlage im kleinen Revierderby tauchten nicht nur Ricken, sondern auch sämtliche anderen Dortmunder Alphatiere ab, die das mutlose Gekicke ihrer sündhaft teuren Belegschaft mit versteinerter Miene auf der Tribüne verfolgt hatten.
Zudem blieben sich die Kicker, die sich auf dem Rasen bis zur Unkenntlichkeit versteckt hatten, treu, indem sie in der Mixed Zone des Bochumer Ruhrstadions durch Abwesenheit glänzten.
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Gute Nachricht in tristen BVB-Zeiten
Die Sprachlosigkeit von Spielern und Entscheidungsträgern ist ein beredter Beleg dafür, wie groß Ernüchterung und Ratlosigkeit im Dortmunder Lager inzwischen sind. Immerhin, eine gute Nachricht gibt es in tristen Zeiten der Mittelmäßigkeit: Am Mittwoch (18.45 Uhr) geht im größten Stadion der Republik wieder das Flutlicht an.
Wenn Sporting Lissabon zum Rückspiel ins Revier kommt, werden sich die Gastgeber mit Sicherheit leichter tun als bei den lästigen Pflichtaufgaben gegen Bochum oder wenige Tage später gegen Union Berlin.
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
Quelle: Reuters
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