WM-Qualifikation:Woltemade und Co.: Gegen die Flaute stürmen
Die deutsche Nationalmannschaft braucht in der WM-Qualifikation jedes Tor. Aber: Keiner der fürs Luxemburg-Spiel nominierten Stürmer hat bisher einen Länderspieltreffer.
Stürmer noch ohne Länderspieltor: Nick Woltemade hat ebenso die Null stehen wie seine Kollegen Jonathan Burkardt, Maximilian Beier und Kevin Schade.
Quelle: Imago / Herbert BuccoAls sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaften 1998 und 2006 einstimmen wollte, hat der DFB nicht zufällig den Nachbarn Luxemburg eingeladen. Das kleine Großherzogtum war ein willkommener Gegner, um sich ein gutes Gefühl zu geben.
Mit 7:0-Kantersiegen ging der Plan auf. Doch wenn jetzt der Weltranglisten-96. Luxemburg zum WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland antritt (Freitag 20:45 Uhr / ARD), sollte niemand in Sinsheim zwangsläufig auf ein Schützenfest setzen.
Nadiem Amiri und Oliver Baumann sorgten zuletzt für Lichtblicke im DFB-Team. Beide Profis haben in Sinsheim ein "Heimspiel" in der WM-Qualifikation gegen Luxemburg.
09.10.2025 | 1:46 min
"Alle erwarten von uns, dass wir jeden Gegner 5:0, 6:0 besiegen. Aber das geht nicht mehr. Die Zeiten haben sich einfach geändert. Alle sind gut, alle können dagegenhalten", warnte Nadiem Amiri, einer der Lieblingsschüler von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Beide haben in Jugendzeiten bei der TSG Hoffenheim zusammengearbeitet.
Amiri erlöste die deutsche Elf zuletzt im Spiel gegen Nordirland, als er nach seiner Einwechslung das 2:1 erzielte.
Ausfälle von Musiala, Havertz und Kleindienst
Die DFB-Elf tut sich mit dem Toreschießen seit einigen Monaten schwer. Mit Jamal Musiala und Kai Havertz sind zwei Unterschiedsspieler seit Längerem verletzt. Beide haben unter Nagelsmann in 25 Länderspielen je sieben Mal getroffen. Genau wie Niclas Füllkrug, der beim deutschen Publikum wegen seiner nahbaren Art hoch im Kurs steht.
Doch den Mittelstürmer von West Ham United hat der Bundestrainer wegen seiner Formschwäche und Verletzungsanfälligkeit diesmal gar nicht berufen. Füllkrugs kurzfristiger Ausfall hatte vor dem Spiel gegen die Slowakei (0:2) vieles über den Haufen geworfen.
Erschwert wird die Situation zusätzlich durch die lange Zwangspause für Tim Kleindienst, der sich in der DFB-Elf durchzusetzen schien.
Stürmer ohne Länderspieltor
Aktuell ist der Mangel an treffsicheren Angreifern im Kader eklatant. Alle im Aufgebot stehenden Stürmer von Jonathan Burkardt, Nick Woltemade und Maximilian Beier bis hin zum nachnominierten Kevin Schade warten noch auf ihr erstes Länderspieltor. Die beste Bilanz hat Serge Gnabry (53 Länderspiele/23 Tore) vorzuweisen. Dieser gilt jedoch nicht als klassische Nummer neun.
Eine Stunde lang bot die deutsche Fußball-Nationalelf gegen Nordirland wieder nur Magerkost. Am Ende steht nach einer deutlichen Steigerung aber doch der wichtige 3:1-Sieg.
08.09.2025 | 2:59 minVöllig fremd ist das Toreschießen den Kandidaten ja nicht: Der Neu-Frankfurter Burkardt erzielte vergangene Saison für den 1. FSV Mainz 05 stolze 18 Bundesligatore, Beier traf für die TSG Hoffenheim in der Saison 2023/24 immerhin 16 Mal, ehe er zu Borussia Dortmund wechselte.
Burkardt und Beier sind nun eher für den Plan B vorgesehen, beide werden gegen Luxemburg wohl erst auf der Bank sitzen.
Für Woltemade spricht das "Momentum"
Denn das von Nagelsmann gerne bemühte "Momentum" spricht für den nach einem grippalen Infekt genesenen Woltemade. Der Neuzugang von Newcastle United hat sich nun auch im Stahlbad Premier League freigeschwommen.
"Big Nick" nennen ihn die britischen Medien. Den schlaksigen Stürmer hat das irrsinnige Preisschild von 90 Millionen Euro wenig anhaben können, denn bei den "Magpies" machte er einfach so weiter wie beim VfB Stuttgart.
Das sind die Stadien der Fußball-WM 2026
Insgesamt haben die 16 Stadien, in denen die Spiele der Fußball-WM 2026 ausgetragen werden, eine Kapazität von 1.662.268 Plätzen. Hier: Das BC Place Stadium in Vancouver, Kanada.
Quelle: IMAGO / agefotostockDeutschland war ein Land der Mittelstürmer
Wird der gebürtige Bremer wirklich eine Ära prägen? Nagelsmann hat schon häufiger den Mangel "an klassischen Stoßstürmern" beklagt, die insbesondere in der Nationalmannschaft ganze Generationen begeistert haben.
Fritz Walter, Uwe Seeler, Gerd Müller, Horst Hrubesch, Klaus Fischer, Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Oliver Bierhoff bis hin zu WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose haben mit ihren Toren Geschichte geschrieben.
Seit Kloses Karriereende mit der WM 2014 sind keine Titel für die DFB-Elf mehr hinzugekommen. Zufall ist das sicherlich nicht.
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