Messerangriff in Hamburg: Was wir wissen

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18 Menschen verletzt:Was wir zum Messerangriff in Hamburg wissen

von Jan Schneider
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Beim Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof wurden 18 Menschen verletzt. Was über die Tat, die mutmaßliche Täterin und den Ermittlungsstand bekannt ist - ein Überblick.

Mehrere Verletzte bei Messerangriff in Hamburg
Nach dem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof befinden sich alle Verletzten außer Lebensgefahr. Die Tatverdächtige soll eine psychische Erkrankung haben.24.05.2025 | 1:35 min
Nach dem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof am Freitagabend dauern die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei an. Eine 39-jährige Frau hatte gestern insgesamt 18 Menschen verletzt, bevor sie von Passanten und der Polizei gestoppt und festgenommen wurde.

Was ist genau in Hamburg passiert?

Die 39-Jährige soll nach dem Betreten des Hauptbahnhofs zunächst auf dem Südsteg mit dem Messer hantiert haben. Auf dem Bahnsteig der Gleise 13/14 begann sie dann, die dort auf den Zug wartenden Menschen mit dem Messer zu verletzen.
Die Angreiferin wurde laut Polizei durch das "sehr schnelle Eingreifen zweier Passanten, die sich auf dem Bahnsteig befanden" gestoppt und konnte dann von einer sogenannten "Quattro-Streife" festgenommen werden. Dabei handelt es sich um ein Vierer-Team aus Bundes- und Landespolizei sowie den Sicherheitskräften von Hochbahn und Deutsche Bahn.
Der Hamburger Hauptbahnhof.
Mehrere Menschen wurden bei einem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof verletzt. Was wir bisher wissen bei ZDFheute live23.05.2025 | 6:22 min
Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei aus. Die Feuerwehr war mit rund 60 Rettungs- und Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei Hamburg war mit rund 350 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, die Bundespolizei mit etwa 60.
Aufgrund des Einsatzes waren die Gleise 11 bis 14 des Hamburger Hauptbahnhofs mehrere Stunden lang gesperrt. Es kam zu Verspätungen und Umleitungen. Um 01:14 Uhr teilte die Bahn dann mit, dass die Spurensicherung abgeschlossen sei und alle Gleise wieder für den Zugverkehr freigegeben worden seien.
Kerzen und Kränze mit Schild "Warum? Du bist nicht allein."
2023 kam es in Nordrhein-Westfalen zu 3.536 Messerattacken, ein Anstieg von 1.057 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt das neue Lagebild zur Messergewalt, das NRW-Innenminister Reul heute vorgestellt hat.28.08.2024 | 2:00 min

Wie geht es den Verletzten?

Bei den Verletzten handelt es sich um 18 Personen im Alter zwischen 19 und 85 Jahren. Nach dem letzten Ermittlungsstand wurden sieben Personen leicht, sieben schwer und vier lebensgefährlich verletzt.
Unter den lebensgefährlich Verletzten waren zwei Männer und zwei Frauen, darunter auch das älteste Opfer, eine 85-jährige Frau. Nach den der Polizei vorliegenden Informationen sollen sich inzwischen alle in einem stabilisierten Zustand befinden. Um die Betreuung von Verletzten, Augenzeugen und Angehörigen kümmerte sich zudem ein 20-köpfiges Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes.

YouTube-Thumbnail: Waffenkontrolle an Hamburgs Bahnhöfen
Quelle: ZDF

Hamburg hat als erstes Bundesland ein komplettes Waffenverbot im ÖPNV eingeführt. Die ersten Kontrollen haben bereits auffällige Funde ergeben. Sven Rieken ist mit dabei bei einer Schicht der Davidwache.

Sehen Sie hier die ZDF-Reportage "Waffenkontrolle an Hamburgs Bahnhöfen" auf YouTube.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) schrieb am Samstagnachmittag auf der Plattform X, dass einige Verletzte aus Kliniken entlassen wurden. Eine genaue Zahl nannte er zunächst nicht.

Peter Tschentscher auf X

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Was ist über die Hintergründe der Tat bekannt?

Laut Polizei liegen derzeit keine Anhaltspunkte für eine politische Motivation vor. Man gehe außerdem davon aus, dass die Frau alleine gehandelt hat. Die Ermittlungen deuten auf eine psychische Erkrankung der Tatverdächtigen hin. Sie stand demnach auch nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen.

Messerangriff in Hamburg
:Polizei: Kein Hinweis auf politisches Motiv

Im Hamburger Hauptbahnhof sind bei einem Messerangriff 18 Menschen verletzt worden. Eine 39-Jährige wurde festgenommen. Die Polizei sieht keine Hinweise auf ein politisches Motiv.
Mehrere Verletzte bei Messerangriff in Hamburg
mit Video

Was wissen wir über die Tatverdächtige?

Die mutmaßliche Angreiferin ist 39 Jahre alt und deutsche Staatsbürgerin. Aufgrund konkreter Hinweise auf eine psychische Erkrankung wurde für sie eine psychiatrische Unterbringung angeordnet.
Der Unterbringungsbefehl laute auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen, teilte die Polizei am Samstagnachmittag mit. Weiter hier es: "Nach den bisherigen Erkenntnissen soll die Tatverdächtige nicht über einen festen Wohnsitz verfügen."

Wie laufen die Ermittlungen?

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Der genaue Tatablauf wird derzeit rekonstruiert. Zu möglichen Vorerkenntnissen über die Tatverdächtige oder ihren psychischen Zustand wurden bislang keine weiteren Details bekanntgegeben.
Die Hamburger Ermittler baten Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls, sich zu melden. Film- oder Fotoaufnahmen könnten zudem über ein Online-Hinweisportal eingereicht werden.

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