Epstein-Skandal: Weiter Druck auf Trump

Auch Johnson verlangt Aufklärung:Epstein-Skandal: Druck auf Trump wächst

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US-Präsident Donald Trump steht wegen dem Umgang mit den Unterlagen im Fall Epstein weiterhin unter Druck. Auch seine eigene Partei richtet sich gegen ihn und fordert Transparenz.

Donald Trump kommt am Weißen Haus an.
Wegen früherer Aussagen zu Epstein steht US-Präsident Donald Trump in der Affäre auch selbst im Fokus.
Quelle: AP

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein steht US-Präsident Donald Trump bei eigenen Anhängern weiter unter Druck. Sogar der Vorsitzende von Trumps Republikanern im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, rief am Dienstag zur Veröffentlichung der Akte Epstein auf.
Er sei für "Transparenz", sagte Johnson im Gespräch mit dem konservativen Podcaster Benny Johnson.

Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen.

Mike Johnson, Vorsitzender der Republikanern im Repräsentantenhaus

Johnson fordert zudem, Trumps Justizministerin Pam Bondi müsse einige Unstimmigkeiten in ihren Äußerungen zur Epstein-Affäre "erklären".
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Trump: Entscheidung obliegt Justizministerin

Trump demonstrierte am Dienstag seine grundsätzliche Bereitschaft zu Transparenz. Wenn es "glaubwürdige" Hinweise in dem Fall des verstorbenen US-Investors Epstein und seines Netzwerks zur sexuellen Ausbeutung von Frauen gebe, sollten diese veröffentlicht werden, sagte der Präsident vor Journalisten. Die Entscheidung darüber obliege der Justizministerin.
Diese wollte sich bei einer Pressekonferenz nicht zu der Möglichkeit äußern, neue Elemente in der Angelegenheit zu veröffentlichen. "Unser Memorandum spricht für sich", verwies sie am Dienstag auf eine frühere Erklärung dazu. Am Dienstag vor einer Woche war Trump Rückfragen zu dem Fall ausgewichen und hatte gesagt: "Die Leute reden immer noch über diesen Kerl, diesen Widerling."
Rechts Ghislaine Maxwell im Jahr 2020, links Jeffrey Epstein.
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Bondi und Patel befeuern zunächst Spekulationen um Kundenliste

Viele Trump-Anhänger hatten sich zuletzt empört geäußert, weil seine Regierung ein Versprechen zum Epstein-Skandal nicht eingehalten hat: Sie wollte Licht in den Skandal um den US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden wurde. Dem Investmentbanker war vorgeworfen worden, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben.
Trumps Justizministerin Bondi und der Chef der Bundespolizei FBI, Kash Patel, hatten Spekulationen befeuert, es gebe eine geheim gehaltene "Kundenliste" Epsteins mit prominenten Namen aus der Demokratischen Partei oder Hollywood.

Memo Anfang Juli überrascht Maga-Anhänger

Anfang Juli veröffentlichten Bondi und Patel dann ein überraschendes Memo: Es sei keine "belastende 'Kundenliste'" gefunden worden - und Epstein habe, wie bisher angenommen, im Gefängnis Suizid begangen. Weitere Informationen in dem Fall gebe es nicht. Die Reaktion im Maga-Lager fiel heftig aus.
Rechtsexperte Prof. Kirk Junker
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Wegen früherer Aussagen zu Epstein steht Trump in der Affäre auch selbst im Fokus. Er hatte seinen damaligen Nachbarn Epstein 2002 noch als "tollen Typen" bezeichnet und gesagt, dieser möge "schöne Frauen genauso wie ich" - und viele von ihnen seien eher jung.
In später freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre war auch Trumps Name aufgetaucht, ein Fehlverhalten wurde dem amtierenden Präsidenten allerdings nicht vorgeworfen.
Quelle: AFP

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