Grüne lassen Ja zu Finanzplänen von Union und SPD offen

Milliardenpaket von Union und SPD:Grüne: "Von Zustimmung heute weiter entfernt"

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Um die Voraussetzungen für ihr Milliardenpaket zu schaffen, brauchen Union und SPD die Stimmen der Grünen. Sie lassen ihr Ja zu Grundgesetzänderungen aber weiterhin offen.

Felix Banaszak, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, und Franziska Brantner, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, geben eine Pressekonferenz als Reaktion auf die Sondierungsgespräche zwischen Union und der SPD.

Die Grünen lassen weiterhin offen, ob sie die Milliardenpläne von Union und SPD zustimmen werden.

Quelle: AFP/Ralf Hirschberger

Die Grünen haben die Sondierungsergebnisse von Union und SPD scharf kritisiert und sehen ihre nötige Zustimmung zu den erforderlichen Grundgesetzänderungen zur Finanzierung infrage gestellt. "Von einer Zustimmung sind wir heute weiter entfernt als in den letzten Tagen", sagte Grünen-Co-Parteichef Felix Banaszak in Berlin. Er kritisierte unter anderem, dass die "Finanzierung von Klimaschutz überhaupt keine Rolle spielt." Co-Parteichefin Franziska Brantner sagte:

Alles mit Geld zuzuschütten, die Wahlversprechen aneinanderzureihen, keinerlei strukturelle Reformen anzugehen, das ist Gift für unser Land.

Franziska Brantner, Co-Parteichefin der Grünen

Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Saskia Esken bei der Pressekonferenz nach den Sondierungen in Berlin.

Die Sondierungen zwischen CDU/CSU und SPD sind erfolgreich abgeschlossen. Damit stehen die Parteien vor Koalitionsverhandlungen. Die sollen übernächste Woche beginnen.

08.03.2025 | 1:52 min

Auch bei den Themen Wirtschaft und Europa blieben die Beschlüsse von Union und SPD weit hinter den Erwartungen zurück. Eine solche Politik führe wieder in den Stillstand, sagte Brantner. "Und das ist das, was uns weiter wegbringt von jeder Zustimmung."

Grundgesetzänderung: Union und SPD brauchen Grüne

Union und SPD wollen zur Finanzierung ihrer Pläne mehrere Grundgesetzänderungen in den kommenden beiden Wochen durch den scheidenden Bundestag bringen. Dort hätten sie zusammen mit den Grünen noch die nötige Zweidrittelmehrheit. Erste Gespräche mit der dafür zuständigen Grünen-Fraktion hatte es am Freitag gegeben. Co-Fraktionschefin Katharina Dröge hatte danach gesagt, es habe keinerlei Angebot an die Grünen gegeben.

Britta Haßelmann  B'90/Grüne | Fraktionsvorsitzende

"Wie wir uns am Ende verhalten, ist vollkommen offen", so Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, kürzlich im ZDF-Morgenmagazin.

06.03.2025 | 5:23 min

Brantner und Banaszak kritisierten, dass Union und SPD nicht vor Abschluss der Sondierungsgespräche mit den Grünen wirklich verhandelt hätten. Es sei aber klar, dass die Finanzierungspläne ohne seine Partei nicht umzusetzen seien, sagte Banaszak. Er gehe deshalb davon aus, dass die Chefs von CDU, CSU und SPD nun in die Gespräche mit den Grünen gehen würden.

FDP: Bürger und Unternehmen "werden schwer enttäuscht"

Kritik an den Sondierungsvereinbarungen kam auch von der FDP. "Die Bürger und Unternehmen, die auf echte Entlastungen und Reformen gehofft haben, werden schwer enttäuscht", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der Deutschen Presse-Agentur.

ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese in Berlin

Die Sondierungen waren schnell geschafft - wer bei welchen Themen nachgeben musste. erklärt ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese in Berlin.

08.03.2025 | 0:57 min

"Dem gigantischen Schuldenpaket steht nur einzelnes Stückwerk gegenüber. Es bleibt bei Bürokratie durch Lieferkettengesetz und ideologisierter Klimapolitik - das ist Gegenteil von der Wirtschaftswende, die unser Land so dringend braucht", so Dürr.

Auf der Plattform X schrieb er weiter: "Bei Migration wird offensichtlich 1:1 der Plan der alten Ampel umgesetzt. Das ist zu wenig für unser Land."

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, dpa

Nachrichten zur Bundestagswahl

  1. Amira Mohamed Ali (l) und Fabio de Masi (r) freuen sich über ihr Wahlergebnis auf dem 3. Bundesparteitag vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

    Parteitag beschließt Namensänderung:De Masi und Mohamed Ali bilden neue BSW-Spitze

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  2. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des BSW, spricht auf dem 3. Bundesparteitag der Partei «Bündnis Sahra Wagenknecht» zu den Delegierten.

    Nachrichten | heute:BSW trifft sich zum Bundesparteitag

    von Andrea Maurer
    Video1:39

  3. Sahra Wagenknecht (M, BSW Bündnis Sahra Wagenknecht), Bundesvorsitzende, nimmt zwischen Fabio De Masi (l) und Amira Mohamad Ali, BSW Bundesvorsitzende, an einer Pressekonferenz zur Neuaufstellung des BSW teil.

    Einspruch des BSW gescheitert:Ausschuss: Bundestagswahl muss nicht neu ausgezählt werden

    mit Video0:29

  4. Sahra Wagenknecht zwischen Fabio De Masi und Amira Mohamad Ali

  5. Gruppe an Leuten mit ihren Smartphones
    Grafiken

    Schlagzeilen, Promis und mehr:Google-Suche 2025: Was besonders im Trend lag

    von Lukas Wagner
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  6. BSW-Logo

    Einspruch gegen Wahlergebnis:Erreicht das BSW eine Neuauszählung der Bundestagswahl?

    von Christiane Hübscher und Stefanie Reulmann
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  7. ZDF-Politbarometer

    Nachrichten | heute 19:00 Uhr:ZDF-Politbarometer

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    Politik | Länderspiegel:Kommt die blaue Welle in NRW

    von P. Böhmer / A. Kehlenbach / B. Spiekermann
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    Nachrichten | heute:Aktuelles ZDF-Politbarometer

    von Stefan Schlösser
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  10. Berlin: Omid Nouripour, ehemaliger Bundesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, kommt zur Fraktionssitzung im Bundestag.

    "Alle permanent im Wahlkampf":Nouripour will Wahltermine bündeln

    von Leon Müller

  11. AfD Wahlplakat, Bundestagswahl 2025

    Nach Prüfung:Bundestag: Spende an AfD war unzulässig

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    "Keine Scheu vor Zuspitzung":Kubickis Tipps für Comeback der FDP

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