Wahlergebnisse: In diesen Wahlkreisen wurde es spannend
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Bundestagswahl:In diesen Wahlkreisen wurde es spannend
von Laura Ozdoba und Luisa Billmayer
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299 Wahlkreise gibt es in Deutschland. In manchen wurde es bei der Bundestagswahl besonders spannend: die größten Duelle, stärksten Gewinner und Verlierer.
Knapper Sieg im Wahlkreis Köln III: Katharina Dröge (Grüne) besiegt Rolf Mützenich (SPD) mit einem Abstand von nur 0,2 Prozentpunkten.
Quelle: dpa
"Orakel"-Wahlkreis Pinneberg liegt wieder richtig
Seit 1953 sagt der Wahlkreis Pinneberg in Schleswig-Holstein treffsicher bei der Bundestagswahl vorher, welche Partei den nächsten Kanzler oder die nächste Kanzlerin stellt. Von Konrad Adenauer bis Olaf Scholz lagen die Wählerinnen und Wähler nie daneben. Inoffiziell gilt: Die Partei, die in Pinneberg gewinnt, gewinnt auch das Kanzleramt.
In diesem Jahr kann sich Daniel Kölbl (CDU) mit 31,8 Prozent der Erststimmen durchsetzen - und der nächste Bundeskanzler heißt wahrscheinlich Friedrich Merz.
Bundestagswahl 2025: In diesen Wahlkreisen war es am spannendsten
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Duell der Fraktionsvorsitzenden: Mützenich unterliegt Dröge
Im Wahlkreis Köln III sind die Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge (Grüne) und Rolf Mützenich (SPD) gegeneinander angetreten. Mützenich hat hier seit 2002 bei jeder Wahl ein Direktmandat gewonnen. 2021 unterlag die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge ihm noch knapp - mit 1,6 Prozentpunkten Abstand. Jetzt gewinnt sie den Wahlkreis - mit einem noch geringeren Abstand von nur 0,2 Prozentpunkten.
Die SPD müsse jetzt wieder stark und handlungsfähig werden, betont SPD-Chef Klingbeil nach dem schlechten Wahlergebnis. "Das ist der Auftrag, den wir von gestern Abend mitnehmen."24.02.2025 | 10:39 min
Potsdam: Scholz holt Wahlkreissieg nur knapp
In Wahlkreis 61 in Potsdam ist Kanzler gegen Außenministerin angetreten: Olaf Scholz (SPD) konkurrierte wie auch im Vorjahr mit Annalena Baerbock (Grüne) um den Wahlkreissieg. Dabei entscheidet Scholz den Wahlkreis zwar für sich, verliert aber rund zwölf Prozent der Erststimmen. Für Baerbock reicht es in diesem Jahr nur für Platz vier - hinter Tabea Gutschmidt (CDU) und Alexander Tassis (AfD).
Die geringste Zustimmung unter den Spitzenpolitikern der ehemaligen Ampelregierung erhält wohl Christian Lindner: Im Rheinisch-Bergischen Kreis landet er mit 4,9 Prozent der Erststimmen auf Platz sechs. 2021 waren es 17 Prozent.
Wegen der insgesamt starken Verluste der FDP bei der Bundestagswahl hat der Parteichef nun seinen Rückzug angekündigt.
"Die Neuwahlen waren für unser Land wichtig, selbst wenn wir als Freie Demokraten einen hohen Preis gezahlt haben", betont Lindner nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag. 24.02.2025 | 5:28 min
Habeck unterliegt in Flensburg, Merz siegt im Sauerland
Friedrich Merz kann den Hochsauerlandkreis erneut gewinnen - jeder Zweite hat dort für ihn gestimmt. Sein Gegner Dirk Wiese von der SPD unterliegt deutlich mit 21,4 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen ist die CDU mit Abstand stärkste Kraft.
Vor Angela Merkel wussten nur wenige, wo die Uckermark liegt - ihre Heimat in Brandenburg. Nun könnte das Sauerland Berühmtheit erlangen - falls Friedrich Merz Bundeskanzler wird.
von Normen Odenthal
mit Video
Bodensee: Weidel erreicht zweiten Platz
Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, kann ihr Wahlergebnis von 2021 mehr als verdoppeln und erreicht 20,4 Prozent der Erststimmen. Das reicht allerdings nur für Platz zwei - der Wahlkreissieg geht mit knapp doppelt so vielen Stimmen an Volker Mayer-Lay von der CDU.
Mit dem Ergebnis ihrer Partei im Bund dürfte Weidel sehr zufrieden sein: Die AfD wird mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft, verdoppelt damit ihr Ergebnis von 2021.
"Die AfD konnte einen historischen Erfolg einfahren", sagt AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel. "Wir sind stabil zweitstärkste Kraft in Deutschland, steigende Tendenz".24.02.2025 | 8:02 min
Zwei von drei "Silberlocken" holen den Wahlkreissieg
Die Linke über die Grundmandatsklausel in den Bundestag bringen: Das war das Ziel der "Mission Silberlocke". Gregor Gysi, Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch wollten ihre Wahlkreise in Berlin, Erfurt und Rostock gewinnen. Zwei von drei waren erfolgreich: Gysi gewinnt zum sechsten Mal in Berlin-Treptow-Köpenick und erhält mehr als doppelt so viele Stimmen wie der Zweitplatzierte, Michael Gleichmann von der AfD.
Und auch Bodo Ramelow kann seinen Erfurter Wahlkreis für sich entscheiden. 2021 hat hier noch der SPD-Kandidat Carsten Schneider gewonnen. In diesem Jahr landet dieser mit 7,9 Prozent der Stimmen auf Platz vier.
Alle Wahlkreis-Ergebnisse der Bundestagswahl 2025
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Dietmar Bartsch unterliegt in Rostock der AfD-Kandidatin Steffi Burmeister mit einem Abstand von 1,3 Prozentpunkten. Burmeister wird aufgrund der neuen Wahlrechtsreform dennoch nicht in den Bundestag einziehen, Bartsch hingegen schon. Denn er steht auf Platz eins der Landesliste seiner Partei.
Auf die Grundmandatsklausel ist die Linke bei dieser Wahl allerdings nicht mehr angewiesen. Nach einem politischen Comeback erreicht sie bei dieser Bundestagswahl 8,8 Prozent der Zweitstimmen.
"Die Linke ist wieder da", sagt Jan van Aken, Spitzenkandidat der Linken. Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek betont: "Wir sind stärkste Partei bei den Erstwähler*innen".24.02.2025 | 7:13 min
Bayerns grüne Insel geht wieder an die CSU
Bei der Bundestagswahl 2021 konnte die CSU in Bayern 45 der 46 Direktmandate holen. Nur in München-Süd setzte sich Jamila Schäfer (Grüne) durch. In diesem Jahr verliert sie mit knappen 0,6 Prozentpunkten Abstand gegen die CSU-Kandidatin Claudia Küng. Damit gehen alle Wahlkreissiege im Bundesland an die CSU.
Gauland gewinnt in Chemnitz, AfD stark in Sachsen
In Chemnitz konnte Detlef Müller 2021 ein Direktmandat für die SPD gewinnen - das einzige in ganz Sachsen. In diesem Jahr reicht es für Müller nur für Platz drei. Wahlkreissieger ist Alexander Gauland (AfD) mit 32,2 Prozent der Erststimmen. Auch bei den Zweitstimmen liegt die AfD klar vorn.
Im gesamten Bundesland Sachsen gewinnt die AfD 15 der 16 Wahlkreise. Lediglich in Leipzig II kann sich Sören Pellmann von der Linken mit 36,8 Prozent der Erststimmen durchsetzen.
Die AfD ist bei der Bundestagswahl in allen fünf ostdeutschen Flächenländern stärkste Kraft geworden. Doch es gibt auch Verlierer bei der AfD.
mit Video
Stuttgart: Das knappeste Wahlergebnis
Mit nur 16 Stimmen Abstand (oder umgerechnet 0.009927 Prozentpunkten) gewinnt die Grünen-Kandidatin Simone Fischer den Wahlkreis Stuttgart I. Elisabeth Schick-Ebert von der CDU landet auf Platz zwei. Bei den Zweitstimmen hingegen ist die CDU mit einem Prozentpunkt Abstand stärkste Kraft.
CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist der Wahlsieger der Bundestagswahl 2025. ZDFheute informiert über aktuelle Nachrichten, Daten, Reaktionen und Analysen.
Thema
Quelle: dpa
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