Israels Armee hat bestätigt,
Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen geflutet zu haben. Ziel sei es, die unterirdische Terrorinfrastruktur im Gazastreifen zu neutralisieren, teilte das Militär am Dienstagabend mit.
Dabei seien große Wassermengen in die Tunnel geleitet worden. Das Militär sprach von einem "bedeutenden technischen und technologischen Durchbruch" im Anti-Terror-Kampf.
Israel: Grundwasser nicht beeinträchtigt
Laut Armee wurde mit Bodenanalysen sichergestellt, dass bei den Flutungen das Grundwasser nicht beeinträchtigt werde. So sei nur in geeignete Tunnelrouten Wasser gepumpt worden. Der Zugang zu Trinkwasser für die Zivilbevölkerung sei nicht gefährdet.
Die israelische Armee hat Journalisten Einblick in einen der Tunnel im Gazastreifen gewährt, den die Hamas angelegt hat - Teil eines hunderte Kilometer umfassenden Tunnelnetzes.08.01.2024 | 2:39 min
Meerwasser sei in einige Tunnel gepumpt worden, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des Tunnelnetzwerks eigne. Experten gaben zu bedenken, dass die Taktik dramatische Folgen für die Umwelt haben könnte.
Tunnelnetz laut US-Medien mehr als 480 Kilometer lang
Das Tunnelnetz der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen ist US-Medien zufolge zwischen 480 und 720 Kilometern lang. Nach Informationen der US-Zeitung "Wall Street Journal" ("WSJ") sind noch 60 bis 80 Prozent der unterirdischen Routen intakt.
Die verborgenen Gänge sind laut einer Studie der US-Militärakademie West Point ein "unterirdischer Albtraum". Ihr zufolge gibt es 1.300 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 500 Kilometern. Von Israels Armee wird das Tunnelsystem auch "Gaza Metro" genannt.
Unter dem Gazastreifen soll sich ein rund 500 Kilometer langes Tunnelsystem befinden, das die Hamas nutzt. Warum die Tunnel der Terroristen für Israel zum Problem werden könnten.26.10.2023 | 2:26 min
Im Bereich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens hätten in einigen Fällen unterirdische Wände oder andere Barrieren den Fluss des Wassers bei Flutungsversuchen gestoppt, heißt es im "WSJ". Insgesamt sei die Methode "nicht so effektiv gewesen, wie israelische Repräsentanten dies gehofft hatten", schrieb das Blatt.
Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk unterhalb von Chan Junis die Führung der Terrororganisation Hamas sowie auch israelische Geiseln.
Mit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei - Israel fliegt weiter Angriffe auf Gaza.
Quelle: dpa, AFP